In welchem Alter habt Ihr eure Ausbildung gemacht?
Ich bin jetzt 22 Jahre alt, habe einen mittelmäßigen Realschulabschluss aber keine Ausbildung, was zum einen mit meiner Psyche zu tun hat, zum anderen mit meiner Motivation. Momentan arbeite ich ganz normal in einer Branche wo man nicht unbedingt eine Ausbildung braucht und verdiene relativ "gut" für meine Verhältnisse (wie man es sehen will mit Mindestlohn und Vollzeitjob). Trotzdem fühlt es sich so an als wenn mir etwas zum nachweisen fehlt, demzufolge eine Ausbildung, habe auch schon mal mit 18 eine angefangen aber aufgrund von fehlender Motivation und kleineren "Kopfmäßigen" Problemen nach einem Jahr abgebrochen. In der Berufsschule war ich auch nicht der beste, da mir Schulisches schon damals recht schwer fiel. Nichts desto trotz denke ich darüber nach mir nächstes Jahr wenn ich schon 23 bin eine Ausbildung zu suchen, habe nur Angst dass ich nach einiger Zeit wieder die genannten Probleme habe und es wieder einmal umsonst war. Muss ich mir nochmal überlegen, auch wenn ich jetzt relativ zuversichtlich (vorerst) bin dass ich nächstes Jahr "bereit" wäre nochmal einen Anlauf zu starten. Auch Privat raten mir alle dazu. Nun meine Frage: In welchem Alter habt Ihr eure Ausbildung gemacht, und wie kamt Ihr damit zurecht? Seid Ihr auf irgendwelche Schwierigkeiten gestoßen die euch dran zweifeln lassen haben ob Ihr es schafft?
10 Antworten
Erstmal, ich kann sehr gut verstehen wie du dich fühlst. Ich finde es sehr schön, dass du dir Gedanken über deine Zukunft machst und auch den Wunsch hast, eine Ausbildung zu absolvieren.
Wenn du etwas wirklich willst, dann schaffst du es. Es gibt nichts, was du nicht schaffen könntest.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass in dir viel mehr steckt, als dir bewusst ist bzw. als du denkst. Wenn du fähig bist jeden Tag aufzustehen und den Vollzeitjob zu machen, den du gerade machst: dann bin ich ganz fest davon überzeugt, dass du auch eine Ausbildung schaffen wirst! ABER:
habe auch schon mal mit 18 eine angefangen aber aufgrund von fehlender Motivation und kleineren "Kopfmäßigen" Problemen nach einem Jahr abgebrochen.
Bitte versteh mich nicht falsch, aber auch habe ich den Eindruck, oder es kommt so rüber, dass du damals wenig Verantwortung übernehmen konntest. Motivation und Disziplin sind zwei ganz unterschiedliche Sachen! Motivation hat man selten, Disziplin und Kontinuität ist der Schlüssel zum Erfolg! 50 % der Studenten sind gar nicht so intelligent, sie sind einfach fleissig.
'kleineren Kopfmässigen Problemen'
Ich habe mit 15 meine Ausbildung angefangen, direkt nach der obligatorischen Schulzeit (in der Pflege). Ich hatte jeden Abend nach der Arbeit geschwollene Füsse, musste jeden Tag um 5.30 Uhr aufstehen. Teilweise bin ich am Abend mit den Kleidern eingeschlafen und dann noch vor dem Abendessen, weil ich knockout war. Meine Eltern konnten mich nicht wecken, auch nicht am Morgen. Auch meine Eltern kamen somit an ihre Grenzen, da ich aggressiv wurde, sobald man mich weckte. Auch mir ging es damals nicht gut, vorallem, weil ich mitten in der Pubertät war und mein Körper diese Umstellung kaum aushielt. Die Ausbildung habe ich mit einer guten Endnote beendet, obwohl ich schulisch nie was gemacht habe.
Letztes Jahr habe ich mich dazu entschieden, beruflich in eine komplett andere Richtung zu gehen und habe mit einem Selbststudium angefangen (mit 23 Jahren). Leider habe ich mich selbst angelogen und keine Verantwortung übernommen, denn ich dachte : "ja das wird schon irgendwie gehen", obwohl mir eigentlich von Anfang an bewusst war, dass ich Gas geben muss. Am Montag fangen die Prüfungen an. Wenn ich durchfalle (was zu 50% der Fall sein wird) dann bin ich ganz allein SELBERSCHULD. Ich habe nicht mein vollstes Potential ausgeschöpft. Ich habe keine Verantwortung übernommen, habe mich selbst angelogen und alles immer rausgeschoben. Ich will nicht sagen, dass ich überintelligent bin, aber ich bin auch nicht dumm. Ich hätte es geschafft, hätte ich mein A...... hochgekriegt. Meine Liebsten wünschen mir das Beste, aber schlussendlich liegt alles in meiner Hand. Ich selber trage die Verantwortung und auch die Konsequenzen. Könnte ich die Zeit zurückdrehen : hätte ich mir jeden Tag den A... aufgerissen. Ich habe ein Jahr verloren und muss wahrscheinlich wiederholen. Was ich daraus gelernt habe: das von nichts auch nichts kommt. Wird mir das nochmals passieren: auf keinen Fall. Wie es mir geht: beschissen. Ich bin eine Frau (24), muss wiederholen ich wiederholen - 25 dann geht das Studium 3 Jahre. Wann werde ich heiraten, Kinder kriegen? Auch ich kämpfe mit diesen Gedanken tagtäglich.
Tut mir leid für den Roman, jedoch hoffe ich, dass ich dir irgendwie Mut machen konnte und verdeutlichen konnte; du bist nicht allein mit diesen Gedanken und Selbstzweifeln. Auf mich wirkst du nicht psychisch beeinträchtigt/krank. Ich glaube fest daran, dass du alles im Leben schaffen wirst, solang du es auch wirklich willst und am Ball bleibst.
mit 19 nach dem abi.
war durchgehend für mich sehr einfach und es gab nie einen zeitpunkt an dem ich nicht davon ausging, die ausbildung zu packen.
Die erste mit ca. 17, die 2. mit 24, die 3. mit 30 und Meisterbrief, alle Ausbildungen habe ich abgeschlossen und arbeite heute als fast Rentner als Techniker !
Na ja, generell kommt es sehr auf deinen Wunsch an. Wenn du weißt, was du werden willst und dafür eine Ausbildung hilfreich ist, dann mach sie auf jeden fall.
Wenn du aber nur eine Ausbildung machen willst, damit du irgendwas hast, kannst du das gerne auch machen. Nur weiß ich nicht genau, ob das was bringt.
Wenn du eine Ausbildung als Koch hast, aber in Wirklichkeit in die IT willst, hast du von der Ausbildung nichts.
Auch würde ich mich informieren, was der Beruf mit der Ausbildung am Ende bringt. Ich arbeite aktuell auch fachfremd.
Aber ich glaube, ich bin ganz anderer Meinung als hier viele andern. Wenn man in dem Ausbildungsberuf nicht bleiben will, geht man 3 Jahre bezahlungsmäßig am Hungertuch nagen ein.
Alter ist egal. Sich dir was und ziehe es durch. Es ist nie zu spät. Da wirst du sehr stolz sein