Im selben Text mehrere Zeitformen?

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3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Kann man manchmal machen

Das kann man nicht nur manchmal machen, sondern sollte es sogar tun.

Gestern ging ich im Wald spazieren. Da sehe ich doch plötzlich einen großen Wolf aus dem Gebüsch vor mir auf den Weg treten.

„Wenn das Präsens in einer präteritalen Umgebung steht, das heißt, wenn präsentische Formen das Präteritum als Erzähltempus nur unterbrechen, spricht man von szenischem Präsens.“ (Duden: Die Grammatik)

Eines Tages war mein verstorbener Großvater im Wald spazieren gegangen, da hat sich ihm ein Wolf in den Weg gestellt: Szenisches Perfekt.

Man macht es, um eine stilistische Wirkung zu erzielen.

Patrikreiser 
Fragesteller
 12.01.2021, 19:39
Gestern  ging ich im Wald spazieren. Da  sehe ich doch plötzlich einen großen Wolf aus dem Gebüsch vor mir auf den Weg treten.

Die Fremdsprachler wissen nicht mehr, ob das der zweite Satz jetzt in der Vergangenheit passiert ist oder doch im Gegenwart.

Man macht es, um eine stilistische Wirkung zu erzielen.

Und wenn der stilistische Wirkung in einem Satz oder Text nicht mehr gegeben ist, sollte man dann lieber bei einer Zeitform bleiben?

versendet haben ist kein Präsens und würde ich haben kein Präteritum!

(Infinitiv) versenden ist doch indikativ Präsens? 

Und „würde“ ist Konjunktiv 2 aber ist genauso die Vergangenheit wie das Präteritum.

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COWNJ  12.01.2021, 20:03
@Patrikreiser
Die Fremdsprachler wissen nicht mehr, ob das der zweite Satz jetzt in der Vergangenheit passiert ist oder doch im Gegenwart.

Es geschah in der Vergangenheit. Es geschah gestern: Gestern sehe ich den Wolf.

Und wenn der stilistische Wirkung in einem Satz oder Text nicht mehr gegeben ist, sollte man dann lieber bei einer Zeitform bleiben?

Wenn man meint, der Zeitenwechsel hätte keine Wirkung auf den Leser, lässt man ihn bleiben.

versendet haben ist kein Präsens und würde ich haben kein Präteritum!
(Infinitiv) versenden ist doch indikativ Präsens?

versenden: Infinitiv - Er hat das Paktet versendet/Ich habe das Paktet versendet: Perfekt - Ich versendete/versandte das Paktet: Präteritum

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Patrikreiser 
Fragesteller
 12.01.2021, 20:12
@COWNJ

Der erste Satz ist aber mit einem Punkt beendet. Ich sehe das nur aus der Sicht der Fremdsprachler.
Was ist mit Indikativ - die Wirklichkeitsform was immer als bestehend gekennzeichnet ist?

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COWNJ  12.01.2021, 20:34
@Patrikreiser

Man muss einen Text natürlich auch im Ganzen lesen und verstehen. Normalerweise steht kein Satz für sich alleine, er steht im Zusammenhang mit anderen Sätzen. Statt eines Punktes hätte ich in meinem Satz oben auch ein Komma setzten können. Als ich gestern im Wald spazieren ging, sehe ich plötzlich einen Wolf aus dem Gebüsch treten.

Die Beispielsätze in meiner Antwort stehen im Indikativ, ja. Was sollten sie sonst?

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Patrikreiser 
Fragesteller
 12.01.2021, 20:38
@COWNJ

Ja du hast auch recht.

Was sollten sie sonst?

Weil der User meinte das „versenden“ kein Präsens ist.

versendet haben ist kein Präsens und würde ich haben kein Präteritum!
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COWNJ  12.01.2021, 21:13
@Patrikreiser

Versenden ist kein Präsens: Versenden ist das Verb im Infinitiv, nichts weiter! - Aber: Er hat versendet/ Sie haben versendet: Der Satz steht im Perfekt. Haben und versenden zusammen bilden hier das Perfekt.

(Dann) würde ich gerne die Sendungsnummer haben [Ich würde haben: Konjunktiv I]. = (Dann) habe ich [Konjunktiv I] gerne die Sendungsnummer. Man nimmt die würde-Form, damit man seinen Zuhörer nicht verwirrt.

Wandle den Satz in die Indikativ-Form um! Er lautet: Ich habe die Sendungsnummer. Der Satz steht im Präsens. Daraus folgt, dass dieser Satz, in die Wunschform umgewandelt, auch im Präsens steht.

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Patrikreiser 
Fragesteller
 12.01.2021, 21:25
@COWNJ

„Ich versende oder wir versenden“ ist das Indikativ-Präsens bzw. steht im Präsens.

Sollte man lieber statt „ist Präsens“ immer „das Verb ist im Präsens“/bzw. „stehen“ - also „steht im Präsens“ schreiben?

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COWNJ  12.01.2021, 21:38
@Patrikreiser

Ich versende. Wir versenden. Diese Sätze stehen im Indikativ-Präsens. Wenn ich etwas gerade jetzt mache, zum Beispiel einen Brief versenden, dann steht der Satz im Präsens und im Indikativ.

Sollte man lieber statt „ist Präsens“ immer „das Verb ist im Präsens“/bzw. „stehen“ - also „steht im Präsens“ schreiben?

Es tut mir leid! Da setzt es bei mir aus. Das heißt, ich verstehe nicht, was du wissen möchtest!

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Patrikreiser 
Fragesteller
 12.01.2021, 21:53
@COWNJ

Du meintest vorhin das, wenn man sagt: „der Satz/das Wort ist Präsens“ man einen grammatischen Fehler macht, weil man eher „der Satz/das Wort.... steht im Präsens“ schreiben sollte.

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COWNJ  13.01.2021, 14:53
@Patrikreiser

Ja, das finde ich. Übersetzt heißt es ja: Der Satz/das Wort ist Gegenwart. Das ist nicht falsch, aber es klingt eher nach Philosophie oder Religion, also nach einer Aussage, die auch ein Professor nicht sofort versteht. Der Satz/das Wort steht im Präsens: Das ist eine eindeutige Aussage. Man könnte auch sagen: Der Satz ist im Präsens formuliert.

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Patrikreiser 
Fragesteller
 13.01.2021, 15:04
@COWNJ
„Mir ging/geht es heute/jetzt gut und ich hatte einen schönen Tag, dass hat mir heute sehr viel Spaß gemacht, obwohl wir alle heute etwas angeschlagen waren“

Sind die Zeitformen und Satzgliederungen erstmals grammatikalisch in allen Varianten richtig?

„Mir ging/geht es heute/jetzt gut und ich hatte einen schönen Tag, dass hatte heute sehr viel Spaß mir (Reflexivpronomen hat 7.Stelle) gemacht, obwohl wir alle heute etwas angeschlagen waren“

Ich weiß, es sind stilistisch eine Katastrophe aber wäre es grammatisch trotzdem richtig?

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COWNJ  13.01.2021, 18:08
@Patrikreiser
„Mir ging/geht es heute/jetzt gut und ich hatte einen schönen Tag, dass hat mir heute sehr viel Spaß gemacht, obwohl wir alle heute etwas angeschlagen waren“

Mir ging es heute gut und ich hatte einen schönen Tag. Das (= Es) hat mir heute sehr viel Spaß gemacht, obwohl wir alle heute etwas angeschlagen waren.

Mir geht es heute gut und ich hatte einen schönen Tag.

„Mir ging/geht es heute/jetzt gut und ich hatte einen schönen Tag, dass hatte heute sehr viel Spaß *mir (Reflexivpronomen hat 7.Stelle) gemacht, obwohl wir alle heute etwas angeschlagen waren“

Mir geht es jetzt gut und ich hatte einen schönen Tag. Mir hatte das heute sehr viel Spaß gemacht, obwohl wir alle heute etwas angeschlagen waren. [Mir könnte man auch an den Satzanfang stellen.]

Nein, *mir setzt man in deinem Satz nicht an die Stelle, an die du es gesetzt hast.

Mir ging es heute gut und ich hatte einen schönen Tag. Das hatte mir heute sehr viel Spaß gemacht. Hat oder hatte? Das ist eine schwierige Frage! Es hatte Spaß gemacht bedeutet, der Spaß gehört eindeutig der Vergangenheit an. Es hat Spaß gemacht bedeutet, der Spaß ist zwar vorbei, wirkt aber trotzdem noch in die Gegenwart. Ich bin eher für hat, da es ja alles heute, fast gerade eben, geschehen ist. Deshalb würde ich auch im ersten Satz eher das Perfekt verwenden: Mir ging es heute gut und ich habe einen schönen Tag gehabt.

Mir ging es heute gut: Präteritum. Oder Perfekt: Mir ist es heute gut gegangen?

Wie gesagt, ich denke, richtig ist eher: Mir ist es heute gut gegangen und ich habe einen schönen Tag gehabt. Mir ging es gestern gut und ich hatte einen schönen Tag gehabt.

Grammatisch stimmt es sonst soweit!

Mir geht es jetzt gut und ich hatte einen schönen Tag, dass(?) hat mir heute sehr viel Spaß gemacht, obwohl wir alle heute etwas angeschlagen waren.

Mir geht es jetzt gut und ich habe einen schönen Tag gehabt, der hat mir heute sehr viel Spaß gemacht, obwohl wir alle heute etwas angeschlagen waren.

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Patrikreiser 
Fragesteller
 13.01.2021, 19:10
@COWNJ

Vielen Dank für die schönen Erklärungen. Ich habe diesbezüglich noch paar Fragen.

Mir geht es jetzt gut und ich hatte einen schönen Tag,  dass(?) hat mir heute sehr viel Spaß gemacht, obwohl wir alle heute etwas angeschlagen waren.

Das (dass) wäre also grammatisch falsch oder nur unverständlich?

Mir geht es jetzt gut und ich habe einen schönen Tag gehabt,  der hat mir heute sehr viel Spaß gemacht, 

Wieso das Wort „der“? Wäre es anders auch möglich? Z.b. die oder das?

Nein, *mir setzt man in deinem Satz nicht an die Stelle, an die du es gesetzt hast.

Wieso ist „mir“ ist dem Fall falsch?
Ich gehe immer nach der englischen Satzstruktur und da deutsch und englisch miteinander verwandt sind, dachte ich, es müsse schon passen. Welche Stelle im Satz müsste „mir“ also das Pronomen einnehmen? Das Verb ist bekanntlich der Boss und ist immer an zweiter Stelle.

„Obwohl viele Menschen uns in solchen Lagen bringen, deshalb finde ich, dass solche Dankbarkeiten gar nicht fair sind und man lieber das alles als selbstverständlich betrachten sollte, solange Du selbstlos hilfst.“

Oder

...und man lieber das alles als selbstverständlich betrachten sollte, solange „ man“ oder (doch)-„Du“ selbstlos hilft/hilfst?

Kann man „man“ und Du“ beliebig setzen?

Das wären somit auch die letzten Fragen diesbezüglich. Oder= Das wären auch somit diesbezüglich die letzten Fragen? :)

Ist die Satzstruktur völlig egal, solange man auf dem Verb an zweiter Stelle achtet und alle andere Pronomen, Hilfsverben... beliebig setzen kann?

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COWNJ  13.01.2021, 21:33
@Patrikreiser
Mir geht es jetzt gut und ich hatte einen schönen Tag,  dass(?) hat mir heute sehr viel Spaß gemacht, obwohl wir alle heute etwas angeschlagen waren.
Das (dass) wäre also grammatisch falsch oder nur unverständlich?

Das „dass“ ist an dieser Stelle unpassend. Was hat dir heute sehr viel Spaß gemacht? Das hat dir heute Spaß gemacht. Worauf soll sich „dass“ in dem Satz beziehen? Ich kann keinen Sinn erkennen. Deshalb machte ich aus deinem Satz zwei Sätze. -----

Mir geht es jetzt gut und ich habe einen schönen Tag gehabt,  der hat mir heute sehr viel Spaß gemacht, 
Wieso das Wort „der“? Wäre es anders auch möglich? Z.b. die oder das?

Der bezieht sich auf Tag: Der Tag hat mir Spaß gemacht. Die zu nehmen wäre ganz falsch. Das (oder es) wäre auch richtig. Das (oder es) bezieht sich dann aber nicht auf Tag, sondern auf etwas Anderes. Es meint, alles hat Spaß gemacht. ------

Nein, *mir setzt man in deinem Satz nicht an die Stelle, an die du es gesetzt hast.
Wieso ist „mir“ ist dem Fall falsch?

[Das hatte heute sehr viel Spaß mir gemacht.]

Ich gehe immer nach der englischen Satzstruktur und da deutsch und englisch miteinander verwandt sind, dachte ich, es müsse schon passen. Welche Stelle im Satz müsste „mir“ also das Pronomen einnehmen? Das Verb ist bekanntlich der Boss und ist immer an zweiter Stelle.

Mir hatte das heute sehr viel Spaß gemacht. Das hatte mir heute sehr viel Spaß gemacht. Heute hatte mir das sehr viel Spaß gemacht. Sehr viel Spaß hatte mir das heute gemacht.

Wieso es grammatisch falsch ist, wo du mir in deinem Satz gesetzt hast? Als Muttersprachler weiß ich es, genau gesagt, ich fühle es. Nur leider kann ich dir dafür keine fundierte grammatikalische Erklärung liefern. ------

Das Verb ist bekanntlich der Boss und ist immer an zweiter Stelle.

Nein! Das Verb muss nicht unbedingt an zweiter Stelle stehen. Es kann auch an der ersten Stelle stehen. Ging ich doch gestern in den Garten und holte mir Äpfel. Manchmal kann man das Verb an die erste Stelle setzen. Du als Nicht-Muttersprachler rede und schreibe (jedenfalls vorerst) besser nach der Regel dass das Verb an zweiter Stelle stehen soll. -----

„Obwohl viele Menschen uns in solchen Lagen bringen, deshalb finde ich, dass solche Dankbarkeiten gar nicht fair sind und man lieber das alles als selbstverständlich betrachten sollte, solange Du selbstlos hilfst.“
Oder
...und man lieber das alles als selbstverständlich betrachten sollte, solange „ man“ oder (doch)-„Du“ selbstlos hilft/hilfst?
Kann man „man“ und Du“ beliebig setzen?

Obwohl viele Menschen uns in solche [Nicht: solchen!] Lagen bringen, [Deshalb gehört hier nicht hin!] finde ich, dass solche Dankbarkeiten gar nicht angebracht sind [Fair ist hier das falsche Wort! Dankbarkeiten sind nicht fair!] sind und man lieber das alles als selbstverständlich betrachten sollte, solange du selbstlos hilfst.

Obwohl viele Menschen ... angebracht sind und du lieber alles als selbstverständlich betrachten solltest, solange du selbstlos hilfst.

Kann man „man“ und Du“ beliebig setzen?

Ja, kann man. Zumindest in deinem Satz. -----

Das wären somit auch die letzten Fragen diesbezüglich. Oder= Das wären auch somit diesbezüglich die letzten Fragen? :)

Der erste Satz stimmt. [Ob wären hier tatsächlich richtig ist oder man besser sind schreiben sollte, lassen wir mal offen.] Der zweite Satz stimmt nicht! Somit hast du an die falsche Stelle gesetzt. - Das wären somit auch diesbezüglich die letzten Fragen. Man könnte diesbezüglich in Bindestriche eingrenzen: Das wären somit auch - diesbezüglich - die letzten Fragen. Damit wird besonders betont, dass es nicht die letzten Fragen sind, sondern nur die letzten Fragen auf das Thema bezogen.

Ist die Satzstruktur völlig egal, solange man auf dem Verb an zweiter Stelle achtet und alle andere Pronomen, Hilfsverben... beliebig setzen kann?

Nein, davon gehe ich nicht aus.

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Patrikreiser 
Fragesteller
 13.01.2021, 23:07
@COWNJ
Obwohl viele Menschen uns in solch e [ Nicht: solche n!] Lagen bringen, [Deshalb gehört hier nicht hin!] finde ich, dass solche Dankbarkeiten gar nicht  angebracht sind [ Fair ist hier das falsche Wort! Dankbarkeiten sind nicht fair!] sind und man lieber das alles als selbstverständlich betrachten sollte, solange du selbstlos hilfst.

Nominativ/Singular= Die Lage-Nominativ/Plural= die Lagen.
Die Präposition „in“ steht nach Kontext entweder im Dativ oder im Akkusativ. Das Fragewort dazu lautet doch „wo“ (lokaler Bedeutung) also wo bringen die Menschen uns hin? „In solchen Lagen“ (Dativ-Plural) also muss das Pronomen (solche) und das Nomen (Lage) im Dativ-Plural flektiert werden? (Solchen Lagen)?

Obwohl viele Menschen ... angebracht sind und  dulieber alles als selbstverständlich betrachten solltest, solange  du selbstlos hilfst.

Ist das „du“ hier ein Muss oder kann ich es einfach weglassen, solange man den Kontext versteht?

Der erste Satz stimmt. [Ob  wären hier tatsächlich richtig ist oder man besser  sind schreiben sollte, lassen wir mal offen.] Der zweite Satz stimmt nicht!  Somit hast du an die falsche Stelle gesetzt.

Weil „somit“ ein Verb ist bzw. Adverb und in dem Fall (Kontext) nur an zweiter Stelle passen würde oder?

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COWNJ  14.01.2021, 01:07
@Patrikreiser
Obwohl viele Menschen uns in solch e [ Nicht: solche n!] Lagen bringen, [Deshalb gehört hier nicht hin!] finde ich, dass solche Dankbarkeiten gar nicht  angebracht sind [ Fair ist hier das falsche Wort! Dankbarkeiten sind nicht fair!] sind und man lieber das alles als selbstverständlich betrachten sollte, solange du selbstlos hilfst.
Nominativ/Singular= Die Lage-Nominativ/Plural= die Lagen.
Die Präposition „in“ steht nach Kontext entweder im Dativ oder im Akkusativ. Das Fragewort dazu lautet doch „wo“ (lokaler Bedeutung) also wo bringen die Menschen uns hin? „In solchen Lagen“ (Dativ-Plural) also muss das Pronomen (solche) und das Nomen (Lage) im Dativ-Plural flektiert werden? (Solche n Lage n)?

Wohin bringen uns die Menschen? „Präpositionen, die sich mit Wohin? erfragen lassen und eine Richtung angeben, erfordern den Akkusativ.“ Die Menschen bringen uns in wen oder was? Sie bringen uns in solche Lagen.

Peter befindet sich in einer schlechten Lage. Wo befindet sich Peter? „Präpositionen, die sich mit Wo? erfragen lassen und einen Ort meinen, verlangen stets den Dativ.“ In wem oder was befindet sich Peter? Er befindet sich in einer schlechten Lage. Die Menschen sehen uns in solchen Lagen. (Wo sehen sie uns?)

Zitate aus:

https://wortwuchs.net/grammatik/wechselpraeposition/

Obwohl viele Menschen ... angebracht sind und  du lieber alles als selbstverständlich betrachten solltest, solange  du selbstlos hilfst.

[Obwohl viele Menschen uns in solche Lagen bringen, finde ich, dass solche Dankbarkeiten gar nicht angebracht sind und du lieber alles als selbstverständlich betrachten solltest, solange du selbstlos hilfst.]

Ist das „du“ hier ein Muss oder kann ich es einfach weglassen, solange man den Konte xt versteht?

Obwohl viele Menschen uns in solche Lagen bringen, finde ich, dass solche Dankbarkeiten gar nicht angebracht sind, und lieber alles als selbstverständlich betrachten sollten, solange du selbstlos hilfst.

Merkst du? Wenn man das „du“ vor „lieber“ fortlässt, kommt ein schwer verständlicher, verworren wirkender Satz heraus.

Das „du“ ist hier ein Muss!

Der erste Satz stimmt. [Ob  wären hier tatsächlich richtig ist oder man besser  sind schreiben sollte, lassen wir mal offen.] Der zweite Satz stimmt nicht!  Somit hast du an die falsche Stelle gesetzt.

[Das wären auch somit diesbezüglich die letzten Fragen.]

Weil „somit“ ein Verb ist bzw. Adverb und in dem Fall (Kontext) nur an zweiter Stelle passen würde oder?

Somit ist ein Adverb. - Wissenschaftlich kann ich es dir nicht erklären, warum im genannten Satz die Stellung „somit auch“ und nicht „auch somit“ ist.

Wenn ich mir das jetzt aber so vor mich hinmurmel, kommen mir Zweifel, ob man nicht auch „auch somit“ sagen dürfte. Von meinem Sprachgefühl her ziehe ich „somit auch“ vor. Somit auch - auch somit? Man müsste mal darüber nachdenken, ob zwischen den beide Varianten ein inhaltlicher Unterschied besteht und falls ja, welcher. Ich korrigiere mich jedenfalls und sage: Wirklich falsch ist dein Satz nicht. Aber ich denke, eher ungebräuchlich!?

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Patrikreiser 
Fragesteller
 14.01.2021, 02:34
@COWNJ

Ich habe mich etwas reingelesen und zwar ist „somit“ ein Konjunktionaladverbien und in seiner Bedeutung die Folge (konsekutiv) und das Wort „auch“ ist ein Fokuspartikel. Fokuspartikeln können vor oder nach ihrem Bezugsausdruck stehen, mitunter auch in Distanzstellung zum Bezugsausdruck, aber nicht allein im Vorfeld. Der Bezugsausdruck wird intonatorisch hervorgehoben. Als Bezugsausdrücke können Einheiten unterschiedlicher Komplexität - vom Satz bis zu einzelnen Wörtern - fungieren.

Ich glaube, sowie ich es jetzt verstanden habe ist „somit auch, sowie „auch somit“ korrekt oder?

Das Wort „etwas (Pronomen oder Adverb)“ in einem Satz irritiert mich noch.
Z.b. wie wäre es in dem Satz richtig:

„Verstehst Du unter den Namen „etwas“

Oder

„Verstehst du „etwas“ unter den Namen“?

„Verstehst du (Subjekt) - erstes Satzglied - „etwas (Prädikat) - zweites Satzglied - „unter den Namen (Objekt) “ - drittes Satzglied oder?

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COWNJ  14.01.2021, 13:19
@Patrikreiser
Ich glaube, sowie ich es jetzt verstanden habe ist „somit auch, sowie „auch somit“ korrekt oder?

Davon gehe ich eigentlich aus.

Das Wort „ etwas (Pronomen oder Adverb)“ in einem Satz irritiert mich noch.
Z.b. wie wäre es in dem Satz richtig:
„Verstehst Du unter den Namen „etwas“
Oder
„Verstehst du „etwas“ unter den Namen“?
„Verstehst du (Subjekt) - erstes Satzglied - „etwas (Prädikat) - zweites Satzglied - „unter den Namen (Objekt) “ - drittes Satzglied oder?

Verstehst du etwas unter dem Begriff Blume? Verstehst du unter dem Begriff Blume etwas? Beides ist korrekt. - Etwas verstehst du unter dem Begriff Blume? Etwas verstehst du unter den Namen? (Dass das eine Frage und keine Bemerkung sein soll, müsste man mit seiner Stimme betonen.) Diese Stellung ist auch möglich. Auf die Frage nach der Blume bezogen meint es so viel wie: Besonders viel kannst du mit dem Namen Blume offensichtlich nicht anfangen. Aber etwas, ein klitzekleines Bisschen wenigstens, das verstehst du, oder?

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Patrikreiser 
Fragesteller
 14.01.2021, 13:26
@COWNJ

Ja klar das habe ich hoffentlich verstanden. :) Danke für deine Zeit und die Hilfe. Schon mal ein schönes Wochenende.

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Kann man manchmal machen

Hallo,

in einem freien Text können - unabhängig vom Thema - so ziemlich alle Zeiten vorkommen - vom Past Perfect bis zum Conditional II - je nachdem, ob man über etwas Vergangenes, Aktuelles, Zukünftiges oder (Un)wahrscheinliches, (Un)mögliches schreibt.

Das gilt nicht nur im Englischen, sondern auch im Deutschen.

Auch in einem Satz können verschiedene Zeitformen vorkommen.

:-) AstridDerPu

Patrikreiser 
Fragesteller
 12.01.2021, 18:39
Wenn Sie das Paket schon  versendet haben, würde  ich gerne die Sendungsnummer,, um den Status meiner Sendung verfolgen zu können.“

nach „versendet haben“ (Präsens) gleich „würde ich haben“ (Präteritum) wäre also in einem Roman grammatikalisch stilvoll?

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Patrikreiser 
Fragesteller
 12.01.2021, 18:51
@AstridDerPu

(Infinitiv) versenden ist doch indikativ Präsens?

Und „würde“ ist Konjunktiv 2 aber genauso die Vergangenheit wie das Präteritum.

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COWNJ  12.01.2021, 19:35
@Patrikreiser

Falls Sie das Paket schon versendet haben sollten, schicken Sie mir bitte die Sendungsnummer: Perfekt - Präsens. Wenn man von deinem Wunsch ausgeht und du möchtest höflich sein, nicht anders möglich. - Falls Sie das Paktet schon versendet haben sollten, haben Sie mir (auch) die Sendungsnummer zugeschickt: Perfekt - Perfekt. Du gehst von einer bestimmten Erwartung aus.

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Patrikreiser 
Fragesteller
 12.01.2021, 19:58
@COWNJ

Indikativ - die Wirklichkeitsform was immer als bestehend gekennzeichnet ist - bleibt doch die Zeitform in Präsens und da Präsens und das Perfekt miteinander verwandt sind ist eig. die Zeitform identisch.

versendet haben ist kein Präsens und würde ich haben kein Präteritum!

Wieso ist das falsch?

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Kann man manchmal machen

MUSS man wahrscheinlich sogar machen, zum Beispiel bei Rückblenden oder Vorzeitigkeit.

Es kommt natürlich auf den Text an...

Gruß, earnest

Patrikreiser 
Fragesteller
 12.01.2021, 18:25

Aber in einem Satz mit verschiedenen Zeitformen zu schreiben wäre z.B. grammatisch falsch

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LottaKirsch  12.01.2021, 18:50
@Patrikreiser

Weil du gefragt hast, antworte ich. Zwei verschiedene Zeiten. Grammatikalisch sicherlich nicht falsch.

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Patrikreiser 
Fragesteller
 12.01.2021, 19:28
@earnest

Hättest du ein Beispielsatz für Rückblenden oder Vorzeitigkeit?

Eigentlich kommt es immer auf den Satz oder Text an.

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earnest  12.01.2021, 19:32
@Patrikreiser

"Bertolt legte die Stirn in Falten und dachte sehnsüchtig an Beate, die er an eben dieser Stelle vor zwei Jahren geküsst hatte."

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