Im Mittelalter sollen Leute lebendig, im Stehen, eingemauert worden sein. Kann man so eigentlich mehr als ein paar Stunden überleben?

6 Antworten

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Das düstere Mittelalter....

.... immer gut für gruselige Quatschgeschichten.

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Zunächst, lieber Fragesteller, muss ich dich enttäuschen. Denn im Mittelalter wurden Menschen nicht eingemauert, weder stehend, noch liegend. Du bist hier einer der vielen Quatschgeschichten über das Mittelalter aufgesessen. Denn so wenig es die Eiserne Jungfrau gab oder die Menschen im Dreck lebten, so wenig wurden Menschen zur Bestrafung und als Hinrichtungsmethode eingemauert.

Natürlich, es mag in den langen tausend Jahren Mittelalter vereinzelt Fälle gegeben haben, aber wenn, dann handelt es sich wirklich um Einzelfälle in einigen Regionen. Dennoch, Gruselgeschichten können auch Körnchen von Restwahrheit enthalten und so ist es auch hier.

Das Mittelalter ist eine Gefängnislose Zeit. Natürlich gab es Kerker und auch Gefangene - aber das Gefängnis als Strafsystem mit langjährigen Haftstrafen nach einer Verurteilung gab es nicht. Dennoch kam es vor, dass Menschen zu einer Art lebenslanger Haft verurteilt - eben das Einmauern. Dazu wurden die Verurteilten in einen kleinen Raum gesperrt und eben eingemauert. Es blieben aber Versorgungslöcher um den Gefangenen mit Wasser und Brot zu versorgen. Dies sind aber wenige Ausnahmen, es ist meiner Kenntnis nach kaum je vorgekommen.

In der Bamberger Halsgerichtsordnung von 1516, also nicht mehr mittelalterlich, sollten Frauen, die ihr Neugeborenes getötet hatten, lebendig begraben werden. Inwieweit diese Strafe auch tatsächlich vollzogen wurde, kann ich nicht sagen.

 - (Mittelalter, eingesperrt, Überlebenschance)

Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 20.06.2025, 08:49

Es gab auch Hexenverbrennungen (in der frühen "Neuzeit" natürlich noch mehr), Judenpogrome, Kreuzzugverbrechen etc.

JunkerWinter  20.06.2025, 09:25
@Nobodyrotz

Möchtest du etwa behaupten, dass Menschen zu grausamen Dingen befähigt sind? Das ist ja schlimme Neuigkeiten. 😮

Das ist ganz sicher im Mittelalter erheblich weniger dramatisch als in anderen Epochen. Immerhin haben wir Kriege geführt mit hundert Millionen Toten, in denen in Sekunden mal eben 30.000 Menschen verdampfen.

Klar kann man das, denn die Folterer haben peinlichst genau darauf geachtet dass es keinen Luftabschluss gab, so dass die Eingemauerten verdursteten, wenn man ihnen kein Wasser mehr gab. Wenn doch, dann sind sie verhungert.

Und woher haben diese Maurer Ziegel und Mörtel für diese Arbeiten?

Eine solch aufwändige Prozedur für einen Gefangenen ist eher unwahrscheinlich.

Den Häftling steckte man entweder in ein finsteres Kellerloch, oder wenn er einen höheren Status hatte, in einem Turm mit Aussicht. 🥴

Wenn der Hohlraum groß genug ist und einem die Luft nicht ausgeht, dann wird man nach ein paar Tagen verdursten

das kommt drauf an wie viel luft du dann noch hattest. je nachdem konntest du weniger oder länger überleben. wenn ein kleines loch in der mauer mit absicht gelassen worden ist, kannst du sogar tage überleben, da ja immer luft rein kommt. wäre noch witziger wenn dann jemand wasser in das loch kippt. dann stehste bis z. b. deinem bauch im wasser, kannst aber weil du gefesselt bist dich nicht bewegen und nichts davon trinken und verdurstest am ende im stehen im wasser eingemauert, herrlich :D