Ich will nicht telefonieren?
Ich habe extra in die E-Mail geschrieben, dass die Person auf meine E-Mail antworten kann, wenn sie Fragen hat.
Trotzdem wurde ich angerufen, obwohl ich genau das ja nicht wollte. Ich habe dann nicht abgenommen, weil ich mich bei dem Thema zu wenig auskenne und zu mir bei der Arbeit nur gesagt wurde, schicke diese E-Mail an die Person, weil wir von der ein Anforderungsformular benötigen. Ich habe dieses Formular der Person geschickt und dann alles in einer E-Mail zusammengefasst was sie ausfüllen muss. Ich verstehe nicht, warum man mich anruft. Mehr als das was ich in der Email geschrieben habe, hätte ich eh nicht beantworten können.
Ich habe nun das Dokument per E-Mail erhalten…
Warum sind Menschen so? Ich hasse es zu telefonieren und mache meine Arbeit immer per E-Mail. Telefoniere nur wenn es nicht anders geht.
7 Antworten
Ich erlebe es sooo oft, dass ich mühsam per Mail etwas frage oder erkläre und dann ganz offensichtlich die andere Seite das mit dem verstehenden Lesen nicht hinbekommt. Ja, da greife ich auch lieber fix zum Telefon und rede mit der Person direkt darüber, weil ich dabei dann sicherstellen kann, dass mein Anliegen auch wirklich verstanden wurde!
Mir fällt es echt schwer, diese zunehmende Ablehnung von Telefonaten im beruflichen Kontext nachzuvollziehen. Ich mein, klar, im Privaten verstehe ich es. Da kann es stören, wenn in meiner Freizeit "jetzt und sofort" jemand was von mir will und mich aus meiner Freizeitgestaltung mit einem Anruf rausreißt. Aber bei der Arbeit bin ich nun mal bei der Arbeit. Da ist es meine Aufgabe, mich auch mal rausreißen zu lassen, wenn jemand mich in meiner Funktion in meinem Job sprechen möchte. Schließlich werde ich dafür doch auch bezahlt.
Jein. Also, ja, noch gibt es Menschen, die die Technik nicht beherrschen und besitzen. Diese werden allerdings immer weniger, aus ganz natürlichen Gründen. (Und übrigens, meine Großeltern mütterlicherseits haben mit deutlich über 70 noch gelernt, sich mit dem PC und somit mit Onlineshopping und -banking anzufreunden, vor über 15 Jahren ;)).
Somit ist es meiner Ansicht nach zwar einerseits schon richtig, wenn immer noch Wege und Mittel existieren, die auch ohne moderne Technik funktionieren. Andererseits wird für meinen Geschmack da auch an vielen Stellen zu stark darauf geachtet - mit dem Ergebnis, dass solche Überlegungen auch ganz fix so richtige Innovations- und Effizienzbremsen werden können!
Nur so als Beispiel: ich führe gerade eine HR-Software mit Mitarbeiterzugang in meinem Job ein. Und auch dabei kamen natürlich Bedenken auf, was mit ein paar wenigen älteren Kolleg*innen ist, die nicht so fit am Rechner sind. Da musste ich mich ganz schön auf die Hinterbeine stellen, damit wir nicht gefährlich doppelgleisig (also analog und digital parallel mit enormem Zusatzaufwand) fahren oder gar das komplette Projekt fallen lassen, nur, weil eine Hand voll Personen vielleicht ein paar Schwierigkeiten überwinden müssen, um mit dem System zurecht zu kommen...
Du stimme ich dir zu. Mein Opa hatte vor 20 Jahren die Funktion des pcs sehr gut drauf. Nur jetzt ist er 91 und beherrscht ihn nicht mehr. Er kriegt es einfach nicht mehr hin. Onlinebanking hat er insgesamt im die 15 mal versemmelt. Ein Mal hat er sogar ausversehen knapp 25000 statt 25 Euro überweisen wollen. Das gute war nur, dass die Bank die Zahlung wegen der hohen Summe gestoppt hatte. Und so viel Respekt sollte man dann haben, dass man dann sagt: okay, da geht es nicht mehr. Fragen stellen kann er also nicht per Mail - also geh ich ans Telefon.
Absolut, klar! Und ich halte Telefonieren auch wirklich nicht für eine irgendwie veraltete Technik :). Ich mein, Videokonferenzen sind ja quasi Telefonieren 2.0, und die würde wohl auch keiner als veraltet abtun, oder ;)?
Ich stehe dieser wachsenden Abneigung gegenüber Telefonaten im Geschäftsleben auch kritisch gegenüber. Als jemand, der selbstständig ist und dessen Alltag oft von Termin zu Termin und Fahrt zu Fahrt wechselt, sind Telefonate für mich ein Rettungsanker. Ich sitze viel am Steuer, und in diesen Momenten ist es einfach unmöglich, E-Mails zu tippen. Da war dieser Vorfall letzten Monat: Ich musste die Zusammenarbeit mit einem Entwickler beenden, weil er es vorzog, mir ständig E-Mails zu schicken, selbst für die einfachsten Anfragen, die wir mit einem kurzen Gespräch am Telefon in Sekundenschnelle hätten klären können.
Die Sache ist die: Ich habe einfach nicht die Zeit, den ganzen Tag E-Mails zu schreiben. Besonders dann nicht, wenn es darum geht, komplexe Inhalte so zu formulieren, dass sie auf Anhieb verstanden werden und nicht noch mehr Rückfragen nach sich ziehen. Der Gipfel war erreicht, als besagter Entwickler für eine Aufgabe, bei der er einen ganzen Tag lang einem Fehler hinterherjagte – der sich am Ende als Phantom erwies –, Bezahlung verlangte. Ein von vornherein offensichtliches Missverständnis seinerseits, das wir in einem zweiminütigen Telefonat aus der Welt hätten schaffen können.
Es frustriert mich, dass manche ihre Vorliebe für E-Mails über die Effizienz und die Bedürfnisse anderer stellen. Ich finde, das hat auch etwas Egozentrisches. Wenn ich sehe, dass ein Telefonat der schnellere und einfachere Weg wäre, dann schlage ich das auch vor. Aber wenn mein Gegenüber darauf besteht, sich hinter seinen E-Mails zu verschanzen, auch wenn es offensichtlich ineffizient ist, dann führt das bei mir zu dem Entschluss, die Zusammenarbeit zu beenden.
Ich denke, dass diejenigen, die ausnahmslos auf E-Mail-Kommunikation bestehen, selbst dann, wenn ein Telefonat deutlich effizienter wäre, sich überlegen sollten, psychologischen Rat einzuholen. Denn wenn ihre persönliche Abneigung gegen Telefonate zu einem Problem für andere wird, liegt hier ein tiefergehendes Kommunikationsproblem vor. Diese Einstellung erzeugt nicht nur Distanz und ein Gefühl der Ablehnung, sondern ist auch ein enormer Zeitfresser. In einer Welt, in der Zeit oft knapp ist, sollten wir alle offen sein, den Kommunikationskanal zu wählen, der am besten zum Ziel führt.
Ergeht mir genauso. Doch irgendwie scheint es immer Menschen zu geben, die noch Rückfragen haben, und diese sofort haben wollen.
Funktioniert nur wirklich wenn man extra anführt, dass man keine Anrufe wünscht, sondern auf jede Rückfrage über Email sofort antworten wird.
Verstehe die Leute nicht. Also ich rufe von mir aus fast nie jemanden an schreibe immer alles per Email. Die meisten in unserer Firma machen das so. Leider externe Personen oft nicht. Habe zum Glück fast nur mit Leuten aus der Firma zu tun nur ganz selten Kundenkontakt.
Weil gewisse Fragen leichter persönlich beantwortet werden. Warum soll ich ewig auf ne Mail warten, die bei mir schon mal 7! Jahre später beantwortet wurde. In nem Anruf ist das in 5 Minuten geklärt.
Ich brauchte nur ein ausgefülltes Formular von der Person und alles war verständlich für Dumme formuliert was man da ausfüllen muss.
Und wenn er andere fragen noch hat? Oder keinen Drucker oder kein Tablett um das ganze zu bearbeiten? Solche Personen gibt es auch noch!
Soll er dir lieber 20 mal hin und her schreiben, was er nicht hat? Mein Rekord beim Kundendienst bei einer Beschwerde waren 32 Mail über 4 Wochen. Telefonat dauerte 5 Minuten und war erledigt. Ich hab kein Bock mich über Wochen mit so nem Thema zu befassen, vor allem wenn man viele Betreuer kriegt und jedes Mal wieder bei 0 anfängt
Ich habe ja unten geschrieben, dass sie bei Fragen auf diese Email antworten kann. Dann hätte sie schreiben können was sie braucht, etc.
Also ich mache alles per Email. Hasse telefonieren. Zum Glück antworten auch die meisten Menschen auf die Emails. Wenige rufen an.
Ich hab bei diesen 32 Mails über 4 Wochen immer auf diese geantwortet. Wenn ich dann nach diesem Zeitraum anrufe und das in 5 Minuten geklärt habe, wer gibt mir die fast 1,5 Stunden Arbeit der letzten vier Wochen zurück?
Sorry nee! Diesen Aufwand sehe ich nicht ein, dass ich ihn tätigen sollte. In der Zeit hätte ich auch arbeiten können. Dann hätte ich zumindest Geld verdient.
selbst wenn du dies Thema nicht verstehst, kann man noch am Telefon sagen „tut mir leid. Ich weiß es nicht. Dies ist die Nummer für Person, die sich damit auskennt.
Ich sehe es nicht als Verschwendung. Dann habe ich alles schriftlich dokumentiert als Nachweis.
Es gibt bei uns leider viele Schlawiner in der Firma bei denen es manchmal nötig ist es schriftlich zu haben weil sie sonst beim Chef lügen gehen und behaupten ich hätte das und das ohne deren Zustimmung gebucht. Kam auch schon vor hat mir keine Kollegin erzählt. Also in meinem Job sollte man wenn es geht solche Sachen schriftlich haben.
Telefonate bringen mich raus und ich vergesse was der andere nochmal gesagt hat oder wollte. Per Email habe ich es vor mir und kann nachdenken was ich antworte/tun muss.
Ich bin nicht schlagfertig und sage oft am Telefon ich weiß es nicht oder muss ich zuerst nachschauen. Bin dann überfordert kann nicht gleichzeitig telefonieren und nebenbei was nachschauen.
Dann schreib dir die Fragen auf. Sag am Ende: für diese Fragen muss ich nachforschen. Ich sende ihnen die Antworten asbald per Mail.
gleichzeitig telefonieren und aufschreiben kann ich nicht
Auch da kann man reagieren mit "Einen Moment bitte, ich muss mir das kurz notieren!". Telefonieren kann man durchaus üben! Und da es offenbar zumindest am Rande Bestandteil deines Jobs ist, würde ich dir dazu raten, die Vermeidungsstrategie aufzugeben und stattdessen eben zu üben, bis du darin eine gewisse Routine und somit auch Sicherheit entwickelst!
Aber gerade bei so internen Sachen sollten wir es schriftlich haben weil einige Mitarbeiter echt sehr falsch sind.
Meine Kollegin hat mir schon Geschichten erzählt wo sie sagte sie war sehr vor da einen E-Mail Beweis gehabt zu haben weil die Mitarbeiter sie zu unrecht beim Chef schlecht geredet haben.
Es gibt auch immer die Möglichkeit, das, was man am Telefon besprochen hat, noch mal schriftlich als Mail hinterherzuschicken. Also im Sinne von "Liebe Person XY, hier noch einmal kurz zusammengefasst, was wir eben besprochen haben.... Sind Sie damit soweit einverstanden oder haben Sie noch Ergänzungen?".
Weißt du, du suchst hier nur noch Ausreden, weil dir persönlich das Telefonieren unangenehm ist. Unangenehm ist es dir, weil du dich dabei unsicher fühlst. Unsicher fühlst du dich, weil du es zu selten tust, um Routine und somit Sicherheit sowie Strategien für verschiedene Situationen zu entwickeln.
Wenn du jetzt weiter nach Ausreden suchst, wird sich das nie ändern. Und das wiederum sorgt dafür, dass du deinen Job nicht optimal machen kannst, was wiederum dafür sorgt, dass deine berufliche Weiterentwicklung dadurch gehemmt wird. Also potentiell echt heftige Konsequenzen - wegen einer Sache, die du durchaus selbst in der Hand hättest und die dich zwar etwas Überwindung kosten würde, aber alles andere als unschaffbar ist!
Denk da doch noch mal in einer ruhigen Minute intensiv drüber nach. Und wenn du dich dann doch dazu durchringen kannst, an dieser Schwäche zu arbeiten, dann noch so als Tipp: Es gibt auch Weiterbildungen zum Thema Telefonieren im beruflichen Kontext! Vielleicht wäre das ja etwas, worüber du mit deinem/deiner Vorgesetzten mal reden könntest :)?
*LOL* Zu oft läuft das mit einem Anruf so:
- Ewig oft angerufen bzw. ewig in der Warteschleife gehängt, aber man kriegt niemanden ans Telefon.
- Wenn man jmd. ans Telefon kriegt, hat der keine Ahnung und gibt's dann leider falsch weiter, weil er's nicht wirklich verstanden hat.
- Wenn er Ahnung hat, fehlt am Schluss meist eine sehr relevante Info für mich.
- Ggf. vergesse ich noch einen wichtigen Punkt zu sagen, weil ich ggf. vom anderen mit sinnlosen Infos vollgequatscht werde, weil er das Problem nicht verstanden hat.
Bzw. wenn ich angerufen werde, geht es meist um sehr komplexe Sachverhalte, wo ich mich erstmal reindenken und ggf. in den Unterlagen suchen muss. Deswegen hasse ich auch Telefon.
Wenn das mal so funktioniert wie du schreibst, war das mit Sicherheit was, was man auf der Webseite bzw. allg. im Internet in 2min gefunden hätte ohne jmd. die Zeit zu stehlen.
notting
Sind wohl die selben Leute, die die Verkäufer volllabern, weil sie sonst niemanden zum Reden haben, obwohl es z. B. oft Senioren-Nachmittage in den Kirchen gibt.
Wenn ich angerufen werde, geht es meist um sehr komplexe Sachverhalte, wo ich mich erstmal reindenken und ggf. in den Unterlagen suchen muss. Deswegen hasse ich auch Telefon. Schnell geht's bei mir i.d.R. nur, wenn's um was geht, wo man auf der Webseite bzw. allg. im Internet oder im Handbuch in 2min gefunden hätte ohne jmd. die Zeit zu stehlen.
notting
Eben so sehe ich das auch. Bei den meisten Telefonaten kann ich eh nicht gleich eine Antwort geben und muss sagen dass ich dies zuerst nachschauen muss. Daher macht telefonieren für mich nur Sinn wenn es was ganz schnelles ist. Meistens ist das aber nicht so...
Zudem müssen wir auch an eine Sache denken. Wir werden immer älter und ich bin der Meinung, dass man bei über 80 jährigen nicht verlangen kann, dass sie das Equipment dafür zuhause haben. entsprechend müssen wir auch den Respekt haben, uns ihnen und ihren Bedürfnissen einzustellen. Oder sollen wir sie und jeden anderen, der mit der heutigen Technik nicht klar kommt einmauern?!?