Ich will an Allah glauben, aber ich kann nicht?

horribiledictu  04.04.2023, 06:39

warum willst du dich zwingen zu glauben? was hast du davon zu glauben, außer einem Haufen willkürlicher Regeln?

ksjrjhfhd 
Fragesteller
 04.04.2023, 06:43

Nerv nicht ehrlich

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Assalamualejkum wa rahmetullahi wa bareekatuh Brudee/Schwester.

Danke für die Frage.

Frage:

Ich will an Allah glauben, aber ich kann nicht?

Ich gehöre zurzeit noch keiner Religion an und war auch noch nie Teil einer Religion. Aber ich finde den Islam sehr interessant und habe auch den ganzen koran gehört, aber irgendwie habe ich dieses Gefühl nicht dass ich zu 100% an Gott glauben kann. Ich brauche irgendein Zeichen aber ich habe keins bekommen. Was soll ich tun?

Es ist normal, dass man Zweifel hat und ein Zeichen von Gott sucht, um den Glauben zu stärken. Allah sagt im Quran, dass der Glaube eine persönliche Entscheidung ist und niemand gezwungen werden kann, daran zu glauben. Wenn du Zweifel hast, kannst du versuchen, mehr über den Islam und seine Lehren zu lernen, indem du dich zum Beispiel mit Muslimen unterhältst oder islamische Bücher liest. Es kann auch hilfreich sein, das Gebet zu lernen und es auszuprobieren, um eine Verbindung zu Allah zu finden. Letztendlich ist es eine individuelle Reise, und es kann eine Weile dauern, bis man den Glauben vollständig annimmt. Es ist wichtig, Geduld zu haben und weiter zu suchen, bis man das Gefühl hat, dass man eine Verbindung zu Allah gefunden hat. Allah ist barmherzig und wird dir vergeben, wenn du dich bemühst, den richtigen Weg zu finden.

Ich hoffe ich konnte dir helfen!

Ma‘a salama!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Islamisches Wissen (Ahl-as Sunnah), von Bücher und Shuyukh.

Kurze Zusammenfassung des religiösen Glaubens:

a) Die Grundlagen

Wenn ein religiöser Mensch sein Leben betrachtet, kommt er üblicherweise zum Schluss, dass es recht mittelmäßig ist. Dieses Wort sollte er sich auf der Zunge zergehen lassen: Es hängt eben sehr von den Mitteln ab, die er besitzt. Nun könnte er versuchen daran etwas zu ändern – für seine Arbeit einen höheren Lohn bekommen zum Beispiel. Der religiöse Mensch macht es sich nun aber recht bequem in seiner Lage und leistet sich stattdessen einen folgenreichen gedanklichen Luxus: Er versucht hinter alledem, wie immer es auch sei, einen höheren Sinn zu entdecken. Dies mit einer sehr populären Frage: Das Ganze muss doch irgendeinen Sinn haben!

Diese Frage lässt sich übrigens schnell beantworten: Du bist auf Erden, um das Kapital deiner Firma, die Einkünfte des Einzelhandels und die Macht deiner politischen Herrschaft zu mehren.

Mit dieser Antwort ist der religiöse Mensch aber unzufrieden. Viel zu profan! Denn es ist doch ein höherer Sinn gefragt. So schwingt er sich zu der luftigen Höhe auf, überhaupt nichts mehr auseinanderzuhalten, sondern geistig alles in einen großen Topf zu werfen und den Inhalt dann als für sich unerklärbar und damit vor allem unverfügbar zu erklären. Und hier muss man leider sagen: Er erklärt sich selbst damit für dumm und macht sich damit auch dumm.

Sehr beliebt ist jedenfalls der Gedanke, das menschliche Leben sei ein profanes Erdendasein, in dem letztlich kein frei gesetzter Lebenszweck aufgehen kann, vielmehr Unberechenbarkeit und Ungerechtigkeit walten, an denen man nichts ändern kann. Schlimmer noch: Am Ende steht unweigerlich der Tod. Über diesen kann der Mensch zwar nachdenken, aber abwenden kann er ihn nicht.

Auch hier wieder eine profane Antwort: Auch wenn wir den Tod gedanklich reflektieren können – er ist nun mal im Preis mit drin, und durchzudrehen braucht man daran nicht. (Immerhin hat es die Wissenschaft ja auch schon ermöglicht – übrigens lange gegen den Widerstand der Religion, dass die 70jährigen Grauköpfe noch aus dem Ausflugsbus hüpfen wie nichts Gutes, um im Kaffeelokal den besten Platz zu erhaschen.)

Ein religiöser Mensch leistet sich aber auch hier wieder einen verheerenden Fehlschluss: Seine selbst erklärte Überforderung mit den ihm gegebenen Verhältnissen lastet er sich nun selbst an: Er bezichtigt sich nur ein Mensch zu sein. Sein Unverständnis und seine Sterblichkeit blamieren sich an dem höheren Sinn des Ganzen, den er nicht versteht. Und hier erfindet er sich nun eine Kraft oder eine Macht, die anbetrachts der Komplexität der Welt schlechterdings allmächtig und allwissend sein muss. Eine Macht, die die Welt ja geschaffen haben muss und damit auch ihn. Und auch wiederum seinen Tod. Und nun wird es schön einfach: Eine Krankheit oder auch eine Kündigung werden dem religiösen Menschen alle gleichermaßen zu einem Schicksal, nämlich ein Ereignis, das ihm diese Allmacht herabgeschickt hat. (Daher das Wort Schicksal.) Er erklärt sich nun seine eigene Mangelhaftigkeit als Strafe dieses Gottes.

Kleiner Gedankensprung viele Jahre zurück: In den Primitivreligionen haben die Menschen noch all die Götter angebetet, die noch in den Dingen und Naturphänomenen steckten: Den Baumgott, auf dass der Baum wachse, den Regengott, auf dass es regnet. „Was haben wir bloß verbrochen, dass es nicht regnet? Zürnt der Regengott mit uns?“ Die damaligen schlauen Gründer der großen Moralreligionen Christentum und Islam haben nun diese vielen Götter abgeschafft und einen alleinigen und wirklich allmächtigen Gott installiert. Die ganzen Schicksale – Wuchs des Baums, Regen, Gesundheit - nun als Belohnung, genauer gesagt als Gnade für Tugend und Wohlverhalten, und als Strafe für Sündhaftigkeit. Denn wer sündigt nicht? Der Mensch ist ein Sünder von Jugend auf, und das Leben ist eine immerwährende Prüfung. Der Mensch kann mithin nur auf Vergebung all seiner Sünden hoffen, die sich nie ganz vermeiden lassen. Ist sein Tugend-/Sündenkonto – im Islam „Hasanatkonto“ - unterm Strich positiv, darf der Gläubige auf eine gewaltige Kompensation hoffen: Das Paradies. Alternativ die Hölle. Ein Mittelding gibt es nicht, der Allmächtige ist unerbittlich.

Der gläubige Mensch hat es nun aber gedanklich schön einfach. Er erklärt sich mit seinem Leben für grundsätzlich überfordert. Ein gewisses Verständnis kann man übrigens dafür haben. Die ganze gegenwärtige Porno-Glitzerwelt ist eine mehr oder weniger riesige Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Die Küstenstraßen in der Reklame, die die Familienväter mit ihrem Audi A 6 Blue Efficiency Sport Elegance befahren, sind immer frei von Gegenverkehr.

b) Der – trostlose - Trost des Glaubens;

Aber der – natürlich ebenso neidvolle - religiöse Mensch ist nun darüber erhaben. Dies ist für ihn nur niederer Materialismus. Seine Welt ist einfach: Meine Religion gibt mir Sinn, Halt und Orientierung. Brav mitspielen bei den Ansprüchen, die ihm aufgemacht werden, die Fettnäpfe der Sünde meiden, und dann sollte der totalen Kompensation hintenraus, dem Paradies nichts im Wege stehen. Nebenbemerkung: Solch brave Untertanen sind dem Bürgerlichen Staat etwas wert, und so zieht dieser als Dienstleistung für seine Christlichen Kirchen gleich die Kirchensteuer vom Lohn ein.

Die Selbstsicherheit des Glaubens, die sich der gläubige Mensch nun zugelegt hat, wandelt sich nicht selten in Selbstgerechtigkeit. Er will seinen Glauben nun als allen übrigen Leuten ebenso anstehende Gesinnung wissen. Indem er andere Leute missioniert, tut er ihnen einen Gefallen in ihrer bisherigen Unwissenheit, denn er hat ja die große und allumfassende Erkenntnis. Ansonsten schaut er mit gewisser Überheblichkeit auf die Welt hinab: Schau mal, wie alle ihrem falschen und vergänglichen Glück hinterherrennen.

Dich mit islamkritischen Büchern befassen - Hatte ich Dir doch schon geschrieben!

Vom Beten kommt der Glaube nicht - und auf ein Zeichen von einem nicht-existierenden Wesen kannst Du Dein Leben lang vergeblich warten - Oder aber Du redest Dir eben ein, dass Du dieses Zeichen bekommen hast - oder Du lässt es Dir von einem frommen Moslem einreden .... - Sowas nennt man dann (AUTO)Suggestion!

Manche Menschen haben echt keine Empathie. Weist du was ? Irgendwann wird der Glaube kommen oder auch nicht. Bei mir hat es auch sehr lange gedauert . Ich bin mit 17 zum Islam konvertiert. Habe es aber nie so richtig ausgelebt . Weil mein glaube im Herzen statt findet und nicht außerhalb. Ich glaube nur für mich und ich muss es nicht nach außen tragen. Weist du was auch schön ist ? Glaube an den Menschen. Du musst keiner Religion zu gehören. Sei einfach Menschlich , höflich und gut zu dir selber . Sei mit dir im reinen dann wird alles andere auch kommen . Alles Liebe

Tennis92927  04.04.2023, 07:10

Allah sagt im Qur'an das er nur den Islam akzeptiert und du kommst jetzt und behauptest man müsse keiner Religion angehören ?

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NafriausNador  04.04.2023, 08:33
@Tennis92927

Erinnert mich irgendwie voll an manche bestimmte muslimischen TikToker die Islamfragen so beantworten, dass die Zuschauer ihn nicht hassen. Die sagen das was die Menschen hören wollen. Ich hab das Wort dafür vergessen.

Meine nicht dich, sondern die Antwort von Happyfamily

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Happyfamily1990  08.04.2023, 17:25
@NafriausNador

Also ich schaue mir sowas auf tik tok nicht an . Finde das nicht passend . Es ist jedem selber überlassen . Und wie ich geschrieben habe, nicht jeder geht genau nach dem Islam. Jeder soll doch so glauben wie er es für richtig hält .

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NafriausNador  08.04.2023, 18:15
@Happyfamily1990

Eben nicht.

Wenn einer etwas zum Thema Islam fragt, soll man ihm richtig so antworten, dass es islamisch richtig ist.

Wenn du Falsches sagst, kriegst du die Sünden, weil du es ihm falsch „beigebracht“ hast.

Deshalb wenn du Fragen zum Thema Islam antwortest, solltest du genau nach dem Islam antworten.

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Vielleicht musst du dich mehr mit diesem Glauben beschäftigen. Hast du Leute um dich herum die dich abholen wo du stehst? Du brauchst Vorbilder. Leute die dich mitreißen und mit denen du deinen Glauben erleben kannst.

Vielleicht ist das hier nicht die richtige Community um solche Leute kennen zu lernen. GIbts bei euch keine Koranschule?

Ich bin keine Muslima, kann aber ich verstehe wie du dich fühlst. Mir gings genau so vor einigen Jahren. Leider bin ich an die falschen geraten. Aber als diese Leute da waren nahm das ganze Fahrt auf.

Auf jeden Fall ist Glauben auch Brauchtum und hat seine Rituale. Du brauchst also Leute die mit dir die Rituale durchnehmen, die dich verstehen und die auch eure Feste mit dir feiern.

Wenn du auf weiter Flur allein mit deinen Glauben bist dann ist das eine ganz andere Nummer. Aber auch das geht. Nichts anderes mache ich seit fast 4 Jahren. Ich bin allein unterwegs im Glauben und es ist OK. Manchmal ist es schwer, weil ich mit keinen über Glaubensdinge reden kann. Nur selten findet sich ein Gesprächspartner der in religiösen Fragen auf Augenhöhe ist.

Ich denke mal, wenn du allein bist musst du dich auf jeden Fall mehr mit den Dingen des Islam beschäftigen. Die Schriften lesen ist nur eine Sache. Du musst den Islam leben. Leider kann ich dir dazu nichts weiter sagen, weil ich nur weiß, wie ich meinen Glauben leben muss. Aber ich wünsche dir viel Glück.