Ich versuche ein Gedicht zu vervollständigen

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Ich glaube, dass ich dieses Gedicht auch mal vorgelesen bekommen habe. Aber im Gegensatz zu Dir ist es mir wieder aus dem Kopf gegangen. Hier habe ich was gefunden. Ziemlich sicher: http://freenet-homepage.de/qv-nak/nak/wgd.pdf

Ewigkeit

Es geht eine Sage: In fernem Land liegt ein Gebirge aus Diamant. Dorthin fliegt alle hundert Jahr' das Zaubervöglein Wunderbar.

Es wetzt sein Schnäblein am Gestein, zwei-, dreimal, lässt es wieder sein, fliegt heimwärts, wo es immer war, und kehrt erst wieder nach hundert Jahr'.

So tut es fort, bis guterletzt der ganze Berg ist abgewetzt. Vorüber ist nach dieser Zeit die erste Sekunde der Ewigkeit.

Franz Ginzkey

Entdeckung 
Fragesteller
 23.04.2010, 18:13

Du hast es getroffen. Genau das ist es. Ich habe mir zwar gedacht, dass es länger sein müsse, aber das ist wahrscheinlich so, wie bei allen anderen Dingen aus der Kindheit.

Häuser - Gärten - Plätze: alles war viel größer als es ist, wenn man es in späteren Jahren wieder einmal sieht.

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beckham1  24.04.2010, 12:01
@Entdeckung

Ja, Kinder malen sich gerne etwas mehr dabei aus. - Da gibt es eben noch echte Phantasie.

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Hallo entdeckung!

Na, dann wollen wir dich mal nicht so hängen lassen:

Ewigkeit

Es geht eine Sage: In fernem Land

liegt ein Gebirge aus Diamant.

Dorthin fliegt alle hundert Jahr'

das Zaubervöglein Wunderbar.

Es wetzt sein Schnäblein am Gestein,

zwei-, dreimal, lässt es wieder sein,

fliegt heimwärts, wo es immer war,

und kehrt erst wieder nach hundert Jahr'.

So tut es fort, bis guterletzt

der ganze Berg ist abgewetzt.

Vorüber ist nach dieser Zeit

die erste Sekunde der Ewigkeit.

(Franz Ginzkey)

LG anima mundi

animamundi  28.05.2010, 12:05

Teufel, Teufel! Ich bin heute betriebsblind... Jetzt erst sehe ich, dass du die Antwort ja schon längst hast...

'tschuldigung! schäm...

LG anima mundi

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Entdeckung 
Fragesteller
 29.05.2010, 08:30
@animamundi

Ich danke Dir trotzdem für Deine Mühe. Brauchst Dich nicht zu schämen, es gibt wirklich Schlimmeres.

lg

e

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Die Sage von der Ewigkeit

Ich lehne an einem alten Baum Denk an die Zeit Schau in den Raum Mir geht die Frage durch den Sinn Wo komm ich her wo geh ich hin

Es gibt eine Sage im fernen Land Liegt ein Gebirge aus Diamant Dort hin fliegt alle tausend Jahr Das Zaubervöglein Wunderbar

Es wetzt sein Schnäblein am Gestein Zwei, drei mal, lässt es wieder sein Fliegt heimwärts wo es früher war Und kehrt erst wieder nach tausend Jahr

So tut es fort bis guter letzt Der ganze Berg ist abgewetzt Vorüber ist nach dieser Zeit Die erste Sekunde der Ewigkeit

So tut es fort, bis guter Letzt der ganze Berg ist abgewetzt. Vorüber ist nach dieser Zeit die erste Sekunde der Ewigkeit ----

Dies geht mir eben durch den Sinn: auch ich eine Flocke im Weltmeer bin, die nächste Welle spült sie fort und doch bleibt alles am selben Ort.

ich lehne an einem alten Baum, denk an die Zeit , denk an den Raum ---- mir geht die Frage durch den Sinn: Wo komm ich her ? Wo geh ich hin?

Hi, das ist das Märchen: "Das Hirtenbüblein" der Gebr. Grimm. Gibts als Thema (Diamantberg) auch von: Hendrik Willem van Loon. Gruß Osmond

http://www.internet-maerchen.de/maerchen/hirtenbueblein.htm

Zitat: Das Hirtenbüblein

Es war einmal ein Hirtenbübchen, das war wegen seiner weisen Antworten, die es auf alle Fragen gab, weit und breit berühmt. Der König des Landes hörte auch davon, glaubte es nicht und ließ das Bübchen kommen. Da sprach er zu ihm: "Kannst du mir auf drei Fragen, die ich dir vorlegen will, Antwort geben, so will ich dich ansehn wie mein eigen Kind, und du sollst bei mir auf meinem königlichen Schloss wohnen." Sprach das Büblein: "Wie lauten die drei Fragen?" Der König sagte: "Die erste lautet: Wie viel Tropfen Wasser sind in dem Weltmeer?" Das Hirtenbüblein antwortete: "Herr König, lasst alle Flüsse auf der Erde verstopfen, damit kein Tröpflein mehr daraus ins Meer läuft, das ich nicht erst gezählt habe, so will ich Euch sagen, wie viel Tropfen im Meer sind." Sprach der König: "Die andere Frage lautet: Wie viel Sterne stehn am Himmel?" Das Hirtenbüblein sagte: "Gebt mir einen großen Bogen weiß Papier", und dann machte es mit der Feder so viel feine Punkte darauf, dass sie kaum zu sehen und fast gar nicht zu zählen waren und einem die Augen vergingen, wenn man darauf blickte. Darauf sprach es: "Soviel Sterne stehn am Himmel, als hier Punkte auf dem Papier, zählt sie nur." Aber niemand war dazu imstand. Sprach der König: "Die dritte Frage lautet: Wie viel Sekunden hat die Ewigkeit?" Da sagte das Hirtenbüblein: "In Hinterpommern liegt der Demantberg, der hat eine Stunde in die Höhe, eine Stunde in die Breite und eine Stunde in die Tiefe; dahin kommt alle hundert Jahre ein Vöglein und wetzt sein Schnäblein daran, und wenn der ganze Berg abgewetzt ist, dann ist die erste Sekunde Von der Ewigkeit vorbei."

Sprach der König: "Du hast die drei Fragen aufgelöst wie ein Weiser und sollst fortan bei mir in meinem königlichen Schlosse wohnen, und ich will dich ansehen wie mein eigen Kind."

Entdeckung 
Fragesteller
 20.04.2010, 19:19

Danke. Ja genau, das ist das Märchen. Ich kenne es, das ist sinnverwandt mit dem Gedicht, aber das Gedicht, das ich suche, ist es nicht.

Sicher ist, dass dabei altes Erzählgut übernommen und verändert in Gedichtform gebracht wurde.

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