Ich vermisse meine Eltern?
Hallo Leute!
Ich bin in eine neue Stadt 100km von meinem Elternhaus entfernt für eine Ausbildung gezogen. Nun merke ich, wie schrecklich ich die beiden vermisse.
In der Schule hat es mir immer so geholfen, nach Hause zu kommen und eine Umarmung zu kriegen. Und irgendwie fühle ich mich einfach nicht erwachsen genug und fast schon dämlich, dass ich mir wieder eine Umarmung meiner Mama wünsche.
Ich weiß, dass das jeder durchgemacht hat und ich mich abnabeln muss. Aber wie überstehe ich diese Zeit? Es macht mich alles krank fertig. Dankeschön!
7 Antworten
Versuche es mit telefonieren. Auch eine Umarmung über Telefon kann tröstlich sein. Sicher kannst du ja am Wochenende nach Hause und wieder etwas Nestwärme tanken. Damit kannst du dich dann trösten.
Es wird besser mit der Zeit, vor allem, wenn du erst Freunde gefunden hast.
Mir ging es ganz ähnlich, als ich damals zum Studium ausgezogen bin, dabei war ich noch etwas älter als du und hatte nicht einmal das beste Verhältnis zu meinen Eltern.
Aber alles war neu und das Vertraute fehlte.
Dazu bei dir noch eine komplett neue Tagesstruktur mit der Arbeit. Da kann einem schon mal alles zuviel werden.
Es wird aber bald besser, man lebt sich ein, findet neuen Anschluss und neue Freunde.
Und du kannst ha regelmäßig mit den Eltern und alten Freunden telefonieren, da muss man sich nicht für schämen.
Mach dir zuerst mal klar, dass das völlig normal ist. Kein Drama, kein Grund, alles in Zweifel zu ziehen. Es ist eine Umstellung, wie ein neues Paar Schuhe, von dem du erst mal Blasen kriegst, bis es eingelaufen ist und passt.
Telefoniere mit deinen Eltern, aber nicht ständig. Besuche sie oder lade sie zu dir ein, aber nicht jedes Wochenende. Übernimm Verantwortung für dich und trau dir zu, das in den Griff zu kriegen. Bitte deine Eltern, dich mit etwas "Zurückhaltung" zu unterstützen und dir das Alleinsein nicht noch schwerer zu machen.
Und dann such nach Dingen, die dir guttun:
- Bau dir einen Freundeskreis auf, Leute, denen du vertraust, mit denen du reden kannst, die für dich da sind.
- Such dir Beschäftigungen außerhalb der Ausbildung, einen Sportverein, Klavierstunden, einen Sprachkurs oder den örtlichen Lauftreff. Du bist in Therapie? Viellciht gibt es eine Selbsthilfegruppe in deiner Nähe!
- Entwickle eigene Rituale zum Runterkommen, Ankommen, Durchatmen. Tagebuch schreiben, eine heiße Schokolade, ein Vollbad mit schönem Duft, ein paar HeavyMetal-Songs (über Kopfhörer, immer an die neuen Nachbarn denken!), ein schönes Abendessen liebevoll zubereiten usw.
Vieles kann helfen, nach einem stressigen Tag wieder zu dir selbst zu finden...
Mach dir keinen unnötigen Druck, lass es ruhig angehen, dann klappt das schon!
Ich habe das Gefühl, dass ich mir keine Freizeit nehmen darf, weil die Ausbildung ziemlich anspruchsvoll ist (CTA - nur schulisch) und das ich mir nicht zu viel Freizeit nehmen sollte, weil ich die später in der Arbeitswelt ja auch nicht haben werde.
Das ist Unsinn. Wenn du keine Freizeit mehr hast, ist es der falsche Job.
Oder eine Ausrede, um dich anderen Herausforderungen nicht zu stellen?
Nein, tatsächlich habe ich mir einen Lernplan gemacht (hatte einfach keine Übersicht und deswegen Angst vor dem Freizeit nehmen) und werde mich (durch deinen Vorschlag) bei einem Fitnessstudio anmelden was verschiedene Kurse bietet. Vielleicht finde ich ja einen Trainingspartner. Ich danke dir sehr!
Guten Morgen,
ich selbst kenne das von meiner Ausbildung 2016 - 2019. Nicht nur die Umarmungen haben mir gefehlt, auch das gemeinsame Frühstück oder die gemütlichen Abendstunden mit meiner Ma.
Es hat mir geholfen mit ihr zu schreiben oder anzurufen. Am Wochenende und Ferien bin ich dann zu ihr gefahren. <3
Auch heute gäbe es nichts schöneres als eine gemütliches Sonntagsfrühstück mit ihr. (Bin 25)
Nun für mich ist es bereits zu spät, aber mein Rat an dich: Genieße jeden Tag, den du mit ihr verbringen kannst und ab und zu eine nette Geste zaubert jeder Mam ein Lächeln ins Gesicht.
LG
Innerhalb der Ausbildungszeit gibt es ja sicher andere Beschäftigung:
- Mit Freunden treffen
- die Stadt erkunden
- für die Ausbildung lernen
- Filme gucken
- und noch viel mehr...
Ja da hast du Recht. Wir haben ausgemacht, uns einmal im Monat mindestens zu treffen (zweimal wenn es mein Budget zulässt) Das hilft sehr viel. Es hilft auch, dass mein (großartiger) Stiefdad sich mit Discord und Skype auskennt und wir uns so auch öfter über Video sehen werden (hat er mir heute erzählt) Es wird also langsam aber sicher. Danke!
Das freut mich für dich. Und irgendwann mit der Zeit, wird es immer besser funktioniert, denn man findet immer einen Weg. :)
Tja, da hilft nur Zähne zusammen beißen. Dich auf deine neuen Herausforderungen konzentrieren. Nicht jedes Wochenende heim fahren, sondern die Wochenenden lieber mit Freunden in der neuen Heimat verbringen.
Ist telefonieren denn okay? Ich will ja nicht komplett den Kontakt abbrechen...
Ja klar, aber versuche es eben in einem normalen Rahmen zu halten. Aus Erfahrung kann ich dir sagen, die Leute in meinem Studiengang, die am Anfang übermäßig zu ihren Eltern heimgefahren sind, waren auch nach drei Jahren noch die, die wenig allein auf die Kette gekriegt haben und auch Schwierigkeiten hatten, sich in einen Freundeskreis zu integrieren, da sie eben bei den Interessanten Veranstaltungen einfach nicht dabei waren.
Also halte den Kontakt zu deinen Eltern, aber lass dich davon nicht zu sehr einschränken.
Ich habe nur Angst, dass das alles nach hinten los geht. Also dass ich dann gar nicht mehr zurück möchte (ja ich bin in Therapie). Es lief alles die paar Monate vor der Ausbildung super, aber jetzt durch die neuen Umstände bin ich in ein echt tiefes Loch gefallen und komme irgendwie alleine nicht raus...