Ich musste meinen Hund einschläfern und ich fühle mich unendlich schuldig. Wie überwinde ich das ohne mich selbst zu verlieren?

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo, Minnie! Das tut mir sehr leid, mein herzliches Mitgefühl hast Du, ich weiss wie schwer das ist.

Da ist leider viel schiefgelaufen, aber es nützt Dir nichts nach Schuld zu suchen, das zehrt Dich nur auf. Wenn Du alles vorher gewusst hättest, dann hättest Du es bestimmt anders gemacht ... und ändern kannst Du es eh nicht mehr. Du hast alles versucht und mit Blick auf die Verletzung, die Vorgeschichte und die Prognose für die Zukunft hast Du imho die richtige Entscheidung für Deinen Hund getroffen.

Warum passiert sowas? Das wird Dir keiner beantworten können, das Leben ist manchmal ungerecht und ätzend, aber erinnere Dich: Ihr hattet doch bestimmt sehr schöne Zeiten zusammen und die sind es Wert in Erinnerung behalten zu werden ... lasse nicht zu, dass diese durch Zweifel und Schuld suchen in den Hintergrund treten, das hätte Dein Hund nicht gewollt und auch nicht verdient. Nimm Abschied ohne diese Gedanken und lasse ihn gehen, er hat jetzt seine Ruhe und alles ist gut für ihn und für Dich wird es das auch wieder.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit. Gruss Don


Minni120612 
Beitragsersteller
 17.10.2024, 11:28

Ich danke dir für deine Antwort.
Hätte ich gewusst, dass er draußen gewesen ist, dann wäre das nie passiert. Unter Tags hätte ich sogar damit gerechnet, aber nicht um diese Unglückszeit. Ich kann auch gar nicht sagen, wo er gestanden oder eventuell eher gelegen haben muss…

Wir hatten sicher viele schöne Momente, die er auch so empfunden haben sollte. Es tut halt sehr weh, weil er zu Hause immer da war, wo ich gerade gewesen bin. Es gibt keine Ecke, die ich mir ansehen kann… Sass ich am Tisch, lag er auf meinen Füßen. Sass ich auf dem Sofa, lag er neben mir. War ich baden, lag er vor der Badewanne…. Im Bett neben mir lag er sowieso…

Ich weiß auch, dass ich stark sein muss für meine beiden Töchter, aber leider ist das nicht so einfach für mich. Ich leide unter Panikattacken und ich habe Angst, dass ich durch die Trauer wieder dahin gerate. Essen und Aktivitäten fallen mir unendlich schwer.

DonCredo  17.10.2024, 15:18
@Minni120612

Und weil das so ist musst Du das loslassen. Du konntest damit nicht rechnen, sowas passiert manchmal einfach. Gruss

ruza2808  17.10.2024, 05:19

Super Antwort 👍😎

Hallo Minnie

ich verstehe dich absolut - das ist fast, als würde man ein Kind verlieren.

Hatten wir auch - und es hat uns enorm mitgenommen.

Unser Gedankengang kurz bevor wir ihn erlösen mussten (Tochter und ich):

  • der Hund leidet und es besteht keine Aussicht auf Besserung
  • können wir es VERANTWORTEN das liebste Wesen LEIDEN zu lassen

Die Antwort war NEIN

Die Entscheidung war eine der schwersten, die wir je zu treffen hatten.

Die Situation bei dir war ganz anders, aber die Entscheidung war doch die gleiche.

Das hat erst mal nichts mit Verzeihen zu tun, sondern mit Leid, das du nehmen kannst - deine Entscheidung war richtig, wenn auch schwer.

Mach dir keine Vorwürfe und hör auf, zu grübeln. Das zieht dich runter.


Minni120612 
Beitragsersteller
 17.10.2024, 10:51

Mein Mann meint auch, dass es die richtige Entscheidung war. Er hätte ihn schon in Februar erlöst…

Ich habe mir ein paar alte Fotos und Videos angesehen… Dadurch habe ich festgestellt, dass er wirklich ab Februar ziemlich verändert war und traurig wirkte. Definitiv war die jetzige Entscheidung die richtige um ihm Leid zu ersparen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie seine Lebensqualität noch ein gutes Mass haben hätte sollen nach der Operation. Selbst mit Physio, die ich mir extra rausgesucht habe.