Ich möchte gerne einen Hund kaufen und arbeite täglich 8h?

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Alleinstehende, vollzeit arbeitende Leute bekämen von unserem Tierschutzverein z.B. eher keinen Hund. Tierheime sind da noch strenger.

Und das aus gutem Grund:

Einen Hund zu haben ist, wie ein Kleinkind zu haben.
Der Stress, die endlosen Sorgen – und die ewige Frage nach dem Babysitter!

Ich selbst bin Mitte 20 und hätte nie unseren Pflegehund behalten, wenn meine Schwester nicht seit Jahren zuhause wäre. Für den Fall, dass sie wieder ins KH muss, bin ich jetzt extra umgezogen, in unmittelbare Nähe zur zukünftigen Pflegestelle. Ich habe zuletzt 3 Monate ohne meine Schwester überbrücken müssen – und wenn mein Chef trotz Hundehaarallergie nicht absolut mitgespielt hätte, das Wetter nicht so gnädig gewesen wäre und ich nicht so ein großes Netzwerk aus Familie und lieben Helfern hätte, wär's das gewesen. Ich hätte 1.500€ für die Betreuung liegen lassen dürfen. Auf Dauer wäre das GAR nicht gegangen.

So bin ich "nur" jeden Morgen und Abend über eine Stunde im Auto gesessen und und war Tag ein Tag aus mit Organisation der Betreuung beschäftigt.

Wie viel ich als vollzeit Arbeitende (9-18 Uhr, jeweils plus 30 Min. Fahrt) von "meinem" Hund habe?
Ich sehe sie an den Wochenenden. Und wann imemr mich meine Familie besucht.
Vor dem Umzug bin ich nach der Arbeit immer noch bei meiner Schwester vorbei zur abendlichen Gassirunde, das fällt jetzt leider auch weg, denn ich wohne jetzt 30 Min. entfernt von ihr.

Aber auch davor ist es oft genug vorgekommen, dass ich wegen Überstunden, Stress oder einfach Erschöpfung die Abendrunde aussetzen musste.

Aufstehen, Gassi, Arbeit, Gassi, Arbeit, Gassi – BÄM, 21 Uhr und das war mein Tag. Deiner endet also um 20 Uhr. Jeden. einzelnen. Tag.
(Plus kurz-vorm-zu-Bett-gehen rausgehen für den letzten Pinkler des Tages, wobei du dafür den Garten hast)

In den 3 Monaten in denen meine Schwester nicht den Hund betreuuen konnte, war ich anfangs echt energiegeladen, es allen zu zeigen, aber letztlich ist man nur noch für jeden Tag dankbar, an dem jemand anderes den Hund betreut.
Schnell ein Brötchen kaufen und beim Gassigehen herunterschlingen, bevor die Pause vorbei ist, ist im Sommer für ein paar Tage ganz witzig, aber irgendwann sehnt man sich doch mal wieder nach einer anständigen ERHOLSAMEN Pause.

Arbeitende, verantwortungsvolle Menschen können schlichtweg keinen Hund halten.
Es sei denn...

... du gehst einem Beruf nach, bei dem du den Hund mitnehmen kannst. Das wurde vor der Anschaffung mit den Arbeitsgeber besprochen und du bist dir bewusst, dass du die nächsten 10-15 Jahre jede weitere Arbeitsstelle danach aussuchen musst, ob Hunde erlaubt sind. Aus Erfahrung kann ich sagen: Wohnung mit Hund - schwer. Wohnung UND Job mit Hund - fast unmöglich.

...du reduzierst auf Halbtagsarbeit, sofern du es dir leisten kannst, oder legst die Hälfte der Woche auf Homeoffice (nicht ideal weil der Hund trotzdem ewig allein ist).

...du hast eine mehrstündige Mittagspause (nicht ideal weil der Hund trotzdem ewig allein ist und der Tag vollends unflexibel für dich)

... du lebst mit jemandem zusammen, der zuhause ist. Partner, die Eltern, die Oma – wer wohnt im selben Haus oder gleich in der Nähe kann und WILL den Hund tagsüber betreuen?

...du verdienst gut genug, um täglich 15-20€ an eine Betreuung zu zahlen.

...du hast jemanden fürs Dogsharing, der den Hund tagsüber nimmt.

Denkbar wäre noch die Lösung, einen zweit oder sogar Dritthund anzuschaffen und für flexiblen Zugang zum Garten via Hundeklappe zu sorgen. So sind die Hunde wenigstens nicht den ganzen Tag allein sondern haben sich. In einer Mietwohnung würde ich diesen Lebensmodell aber nicht riskieren, denn die Wuffs werden mit Sicherheit alles zusammenkläffen, was geht, da du dich da bist um zu erziehen.

Abschließend bleibt also nur zu sagen:

Mach deine Ausbildung fertig und kümmer dich erstmal um dich selbst. Komme im Leben an – inklusive festem Job (evtl. Umzug und neue Wohnung dafür).

In ein paar Jahren kannst du dir nochmal Gedanken darüber machen.

Ich habe mal 8 Jahre gewartet weil ich Kaninchen wollte, aber ihnen während meiner Ausbildung nicht gerecht hätte werden können.
Das nervt tierisch – aber man adoptiert ja ein Lebewesen und da gilt Vernunft vor Egoismus.

Puhhh ist das hier lang geworden.
Ich hoffe, meine Erfahrungen konnten dir ein bisschen helfen.

LG

Nein, lass das lieber bleiben. Hunde (egal welche Rasse und welches Alter) sind Rudeltiere und leiden wenn sie alleine sind, er wäre damit viel zu lange alleine

Nein, da wäre kein Hund glücklich. Man kann keinen Hund so lange allein lassen, auch nicht im Garten, der ist dann einfach arm.

Nein der Hund wäre nicht glücklich wenn er jeden Tag 8h alleine daheim ist. 

Auch wenn viele hier was anderes schreiben, tust du dir und dem Hund damit keinen gefallen. 

Eine besser Alternative wäre einfach ein Hund im Tierheim ausleihen und spazieren führen. Die Tierheime sind dankbar dafür und die Hunde auch. Und du hast damit keine Verantwortung oder Pflichten. Ein Hund ist wie ein Kind das sehr zeitintensiv ist. 

Du wirst sicher nicht 15 Jahre lang nachhause rennen, um die  - durch die Wegezeit auf 40 Minuten gekürzte - Mittagspause dem Hund zu widmen!

Solche Leute hatte ich mal in der Nachbarschaft. Die erste Zeit wurde das tatsächlich gemacht, mittags kam immer jemand heim, und hat sich um den Hund gekümmert. Abends wurde auch was unternommen.

Nach und nach ist die Begeisterung aber stark abgeebbt, und das Ende vom Lied war ein dauerkläffender, psychotischer Hund einsam in einem Gartengehege.

Mazikeen1 
Fragesteller
 03.10.2017, 12:31

Ich will mir ja kein Welpen kaufen, wenn würde ich mir schon ein etwas älteren Hund besorgen. Mir ist bewusst das er quasi wie ein Kind sein wird und pflege und Zeit braucht. Aber ich habe mir alles gut überlegt und fühle mich bereit . ^^

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kuechentiger  03.10.2017, 12:36
@Mazikeen1

Meine ehemaligen Nachbarn fühlten sich auch bereit. Ehepaar, Anfang 20, Haus mit Garten - aber man hatte dann auch noch andere Hobbys und wollte auch mal ausgehen, usw... Und der Hund war erwachsen, das macht kaum einen Unterschied.

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Mazikeen1 
Fragesteller
 03.10.2017, 12:44
@kuechentiger

Mir ist klar das ich 15 Jahre für ihn da sein muss. Ich kann nichts für deine Nachbarn.

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