Ich mache mir Sorgen um meinen kleinen Bruder, was tun?
Ich (w14) habe gemerkt, dass mein kleiner Bruder (11) immer mehr Zeit alleine verbringt und sich von seinen Freunden distanziert. Er geht nicht mehr nach der Schule raus sondern ist immer zu Hause. Seine Noten sind auch schlechter geworden, obwohl er eigentlich ein guter Schüler ist.
Er liegt oft einfach stundenlang auf der Couch/seinem Bett/dem Boden und starrt die Decke an. Zwischendurch nimmt er mal sein Handy und schaut Tik Tok, YouTube oder sonst was, aber er legt das nach ein paar Minuten auch wieder weg. Essen tut er soweit ich weiß nur wenn man ihn an den Tisch zerrt.
Seine Hobbies vernachlässigt er auch, obwohl er immer geliebt hat Gitarre und Basketball zu spielen, er war immer richtig stolz wenn er ein neues Stück gelernt hat.
Er schwänzt auch oft die Schule. Unsere Eltern sind beide ganztags berufstätig und unser älterer Bruder (16) ist ein @rschloch, mit dem kann man nicht reden.
Vor einer Woche hat es dann angefangen, dass er fast jede Nacht weinend in mein Zimmer kam. Er sagt dann immer dass er nicht in seinem Zimmer schlafen will, weil es dort zu laut ist und ihn jemand beobachtet. Ich weiß nicht was in seinem Zimmer nachts laut sein könnte oder was ihn beobachten könnte. Wir wohnen im 6. Stock, und sein Zimmer hat keinen Balkon sondern nur ein Fenster. Wenn ich ihn frage fängt er immer an zu weinen. Ich habe echt Angst, dass er halluziniert oder so.
Er war immer ein sehr lautes und extrovertiertes Kind, ich mache mir echt Sorgen. Ich will aber auch nicht seine Freunde fragen ob die etwas wissen, weil Privatsphäre und so.
Mit meinen Eltern kann ich nicht reden, die haben jetzt schon zu viel zu tun. Was kann ich machen? Was könnte er haben?
Danke im Voraus
11 Antworten
Bei solch einer auffälligen Verhaltensänderung würde ich mir auch Sorgen machen, da kann ich Dich ganz gut verstehen.
Irgend etwas scheint Deinen kleinen Bruder zu bedrücken, aber was das ist, kann leider nur ER Dir sagen. Suche also einfach weiter das Gespräch mit ihm. Wahrscheinlich wird er nicht so schnell mit der Sprache herausrücken, aber Du solltest ihn immer wieder ansprechen, aber bitte dabei auch aufpassen, daß Du ihn nicht zu sehr bedrängst.
Was auch immer Deinen kleinen Bruder bedrückt, er braucht jetzt jemanden, dem er sich anvertrauen kann - und dieser Jemand kannst DU sein. Gib ihm das Gefühl, daß Du immer für ihn da sein wirst, wenn er Dich braucht. Alleine DAS wird ihm schon guttun. Vertraut er sich Dir dann schließlich an, dann stehe ihm bei und ermutige ihn, sich auch Euren Eltern anzuvertrauen. Das ist sehr wichtig, egal, was die Eltern sonst noch um die Ohren haben mögen. Das Wohl Deines kleinen Bruders hat auch Gewicht!
Du kannst mit ihm auch zum Vertrauenslehrer seiner Schule gehen. Dadurch, daß er sich zurückzieht und sozusagen vor seinen Problemen flieht, hat er kaum eine Chance darauf, die Hilfe zu bekommen, die er jetzt braucht.
Ich drück' Dir die Daumen, daß Du ihm helfen kannst!
Hallo Elizia,
Wenn das alles wirklich so ist, wie Du schreibst, braucht Dein Bruder ganz dringend professionelle Hilfe! 🙏💖 DANKE, dass Du so aufmerksam bist, das ist wahre Bruderliebe Elizia! 💖🙏
Er scheint etwas erlebt zu haben, oder er erlebt es immer noch, etwas was ihn sehr traumatisiert und einschüchtert. Da denkt man natürlich direkt an das schlimmste, aber man sollte nicht voreilig etwas rein interpretieren, vielleicht ist es auch nur Mobbing an der Schule. 🙏
Wenn er sich nicht traut zu sagen, was ihn so sehr belastet, sag ihm dass er Dir vertrauen kann. Und sag ihm dass es gute und schlechte Geheimnisse gibt, und dass man die schlechten Geheimnisse aussprechen muss. Und sag ihm: Es kann sich nur was ändern wenn er sich traut es zu sagen. Und sag ihm: Egal wie schlimm es ist, ich stehe an Deiner Seite, ich glaube Dir, egal wie verrückt es ist.
Du kannst ihn auch indirekt fragen: Wenn Du etwas an deinem Leben ändern könntest, was wäre das?
Oder: Wenn du eine Person wegzaubern könntest, so dass diese plötzlich in einem anderen Land leben würde: Welche wäre das?
Bitte ihn, Dir zu vertrauen.
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Vielleicht kannst du so etwas herausfinden. 🙏 Je nachdem, was dann vorliegt, brauchst Du aber auf jeden Fall eine Erwachsene Person die gemeinsam mit Dir die Hilfe einleitet. Ich denke Du musst dann mit Deiner Mutter oder Deinem Vater sprechen, weil sonst bleibt nur noch das Jugendamt oder ein Vertrauenslehrer.
Ich denke es ist aber gut, wenn Dein Bruder sich zuerst DIR anvertraut, und du dann zuerst mit Deinen Eltern sprichst. 😊
Es ist sehr wichtig und das Beste für deinen Bruder, wenn du deinen Eltern alles erzählst und sie mit ihm gemeinsam zu einem Kinder- und Jugendpsychiater gehen würden. Ich will nicht über die verschiedenen Möglichkeiten spekulieren, was er haben könnte. Das muss unbedingt ein Arzt vor Ort beurteilen. Es ist wichtig, dass dein Bruder möglichst bald mit deinen Eltern zum Psychiater geht, da es manche psychische Erkrankungen gibt, die immer schlechter behandelt werden können, je länger die Beschwerden unbehandelt bestehen. Zudem muss ein Arzt mit ihm über das Thema Suizidgedanken sprechen. Wenn du willst, kannst du ihn genauer fragen, welche Geräusche bzw. ob er fremde Stimmen hört, wenn er alleine im Zimmer ist und was ihn genau bedrückt. Das Allerwichtigste ist aber die Klarheit mit deinen Eltern, die dann die nächsten Schritte in die Wege leiten müssen.
Kannst du ihn mal genauer fragen was er hört und wie er auf beobachten kommt. Vielleicht sind das normale Ängste eines Kindes Monster usw. oder vielleicht ein psychisches Problem auch weil er an allem anderen das Interesse verliert. Da sollte man schon rechtzeitig drauf eingehen.
Gibt es in seiner Schule einen sozialarbeiter? Sprich mal eine lehrkraft in seiner Schule an an wen sich Schüler wenden können wenn sie Probleme haben