Ich kriege nichts mehr hin?

3 Antworten

Ich kriege nichts mehr hin?

das ist auch ein guter Einstieg in die Therapiestunde...

drucke dir deine eigene Frage mit Kommentar aus und trag das deiner Therapeutin vor.

Wassermann1980  12.10.2021, 17:00

Gute Idee ! Mach genau Deinen Eintrag hier zum Thema der nächsten Therapiestunde. Ich bin selber seit Jahren in Therapie , ebenso mit einer Panikstörung (und anderen Problemen) und mein Therapeut musste mir auch erstmal glaubhaft beibringen , daß ich (und auch niemand anderes) "gut in Therapie" sein muss. Und erstmal großen Respekt vor Dir : Du gehst zur Therapie und das ist ein echter Kraftakt ! Da kannst und darfst Du Dir auch mal auf die Schulter klopfen - so viele andere Leute die meiner Meinung selbst dringend Hilfe ind Form von Therapie bräuchten, haben nicht den Mut und/oder die Selbsteinsicht das zu tun.

Wie kommst Du mit Deiner Therapeutin zu recht ? Hast Du Vertrauen bzw das Gefühl bei ihr "gut aufgehoben" zu sein ? Das ist nämlich sehr wichtig. Ich selbst habe meinen ersten Therapeuten nach einigen Monaten gewechselt, weil ich gemerkt hatte das es von der Chemie her nicht passt. Der Therapeut der danach kam ist klasse und ich bin froh bei ihm zu sein !

Frag doch mal Deine Therapeutin ob es bei Dir in der Nähe Selbsthilfegruppen gibt ? Oder vielleicht einen sozialpsychiatrischen Dienst zB der Caritas , wo man mit anderen Leuten mit ähnlichen Problemen in Kontakt kommen kann. Das hat mir in so manchen tieferen Phasen geholfen.

Oh und nichts von dem was Du da beschreibst "klingt dämlich" - sei Dir gewiss , daß viele Menschen sofort nachvollziehen können was Du erlebst. Das ist ein ernstes Thema und es betrifft mehr Menschen als man denken würde. Leider sind aber viel zu viele andere Menschen sehr ungeschickt im Umgang mit dem Thema oder haben direkt böse Vorurteile. Daher schweigen auch viele und reden kaum darüber. Aber Du bist nicht allein und Du bist auch nicht in irgendeiner (Leistungs)Schuld. Setze Dich deshalb nicht selber unter Druck (Titel "Kriege ich nichts mehr hin?") Weiß nicht wie alt Du bist - ich bin fast 42 und leide seit ich 15/16 oder vielleicht auch schon vorher unter dieser Krankheit. Und ja es ist eine Krankheit ,nicht mehr und nicht weniger. Kein persönlicher Fluch -auch wenn es sich durchaus so anfühlen kann. Aber da ist auch immer Licht und schöne Zeiten.

Dir alles Gute

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Okay also als erstes klingt es so, als würdest du sehr Stress von außen bekommen. Erstens einmal ist eine komische Therapeutin/Therapeut, wenn er dir nicht weiterhelfen kann. So jemand ist da, um dir zu helfen und du solltest dich wohlfühlen. Es gibt auch Kinder, die gar nichts reden und ihnen wird mit Zeit zu Zeit immer mehr geholfen, weil sie sich dann doch irgendwann hinaustrauen. Gibt es eine Möglichkeit mit deinen Eltern darüber zu reden und den Therapeuten zu wechseln?
Vielleicht hilft er dir auch herauszufinden, wodurch du gestresst bist und Panikattacken bekommst...
Du könntest deinen Freunden eine Nachricht schicken, einfach um ihnen zu sagen, dass du sie nicht vergisst und sie gern hast, aber das es dir gerade nicht so gut geht und du gerade daran arbeitest, dass es dir ein bisschen besser geht. Ich bin mir sicher deine engsten Freunde würden das verstehen. Passt deine Klasse? Kann es sein, dass du dich in einem gewissen Umfeld unwohl fühlst und dich das unbewusst fertig macht?
Vielleicht könntest du deinen Eltern oder den Menschen, denen du etwas sagen willst, es aber nicht kannst, einen Brief schreiben? Einfach alles reinschreiben, was dich belastet und worauf du hoffst und worum du bittest. Sie können dich auf einem Papier nicht unterbrechen/ unter Druck setzten usw...

Vielleicht wäre eine stationäre Therapie eine Möglichkeit, wo du ein paar Wochen einfach mal komplett aus deinem bisherigen Leben raus bist. Rede da vielleicht mal mit deiner Therapeutin drüber.

Einer Freundin hat die ambulante Therapie bei ihrer Depression nicht gut geholfen, nach der stationären gings ihr deutlich besser.