Ich klage über ständigen starken Schwindel. Hausarzt und Psychiaterin sagen es sei eine Panikstörung. Das hilft mir nicht weiter. Was tun?
Weil ich in den letzten Monaten viele traumatische Dinge erlebt habe und weil mein Blutbild normal ist, sind sich die beiden Experten sicher: Panikstörung. Ich hyperventiliere, dadurch entstünde ein Sauerstoffmangel (oder war es Überschuss? Keine Ahnung mehr) und daher der Schwindel. Das Hyperventilieren ist eine Behauptung, welche weder die Ärzte, noch ich selbst oder sonst wer beobachtet haben.
Die traumatischen Dinge sind vorbei und ich gehe meinem normalen Alltag nach. Doch immer wieder kippe ich beinahe um, kann mich auf nichts konzentrieren und bin total benommen.
Von den Fachkräften fühle ich mich extrem im Stich gelassen. Wie kann man einfach nur mal ein Blutbild abnehmen und sich dann sicher sein, dass alles psychosomatisch ist? Ich hatte in Vergangenheit diverse psychische Erkrankungen, welche die Ärzte sich wohl ganz sicher sein lassen, dass es nichts körperliches sein kann.
Aber ich hyperventiliere nicht. Ich verspüre keine Angst. Ich ärgere mich schlicht über die seit Monaten anhaltenden Symptome, die mir den Alltag erschweren.
Was mir auch aufgefallen ist: Von 16 bis 22-jährig, also kürzlich, hab ich täglich ein Pack Zigaretten geraucht. Seit mehreren Wochen rauche ich nüchtern noch fünf Zigaretten pro Woche (beim Trinken sind es dann einige mehr.) Dafür muss ich mir keine Mühe geben - mir wird schlicht verdammt schwindelig wenn ich eine rauche. Das ist mir unangenehm, also lasse ich es sein.
Auch hier sagen die Ärzte: Panikstörung. Aber ich habe keine Panik! Auch habe ich nicht das Gefühl, schwer krank zu sein! Ich möchte einfach, dass dieser verdammte Schwindel weggeht und weiss nicht wie ich aus dieser Blase entkommen kann. JEDER Arzt, dem ich auch nur Ansatzweise von mir erzähle, wird auf die Psychosomatik zurückkommen. Das ist so frustrierend und macht mich noch verrückt....
Atemübungen etc. mach ich täglich. Die Beschwerden bleiben.
10 Antworten
Also wenn es Panik ist, dann müssten ja entsprechende Therapien/ Tabletten Verbesserungen ergeben. Umgekehrt könnte man, wenn es sich nicht bessert, dann besser argumentieren, dass es mit Panik nix zu tun hat.
Der Schwindel kann durchaus psychisch sein. Ich will das bei dir nicht diagnositizieren, aber ich hatte das selber sehr lange und konnte nicht akzeptieren dass das nichts körperliches ist.
Bist du in Therapie?
Schwindel und Angstattacken könnte auf einen Magnesiummangel zurückzuführen sein.
Hausarzt und Psychiaterin sagen es sei eine Panikstörung. Das hilft mir nicht weiter.
Und Du meinst, ein Laienforum wie gfnet kann Dir da via Internet und Glaskugel weiterhelfen, wenn Du doch schon bei 2 Fachärzten warst.
Notfalls musst Du halt noch zu einem andern Arzt, eine Zweit- oder Drittmeinung einholen.
Was ich Dir empfehlen würde, ist eine Psychotherapie.
Dir alles Gute :-)
Danke für deine Antwort. Psychotherapie besuch ich schon länger. Es stellte sich heraus, dass ich einen zu tiefen Blutdruck habe. Der ergab sich nicht im Rahmen ärztlicher Untersuchungen. Da ist man unter Menschen (Pflegepersonal oder Arzt). Bei einer Angststörung hat man da oft einen höheren Blutdruck. Als ich ihn selbstständig nach mehreren Stunden Schwindel zu Hause gemessen habe, war er fast immer unter 100. Jetzt weiss ich, was ich gegen die Symptome tun kann.
Ich wurde meiner Meinung nach von den konsultierten Ärzten ganz klar schubladisiert und nicht ernst genommen.
Wenn alles, wirklich alles durchgecheckt ist, einschließlich des Gehirns (in der Röhre, du weißt). Lungenarzt, Orthopäde, Hals-/Nasen/Ohrenarzt, etc. dann wird es wohl tatsächlich der sogenannte "psychogene Schwindel" sein, der nach stark traumatischen Erlebnissen auftritt, aber erst viel viel später, so daß man den Zusammenhang gar nicht mehr erkennt.
Andere organische Ursachen müssen allerdings ausgeschlossen werden:
- Kurzschluß im Gleichgewichtsorgan
- Viren wie Herpes labialis irritieren die Gleichgewichtsnerven
- Migräne
- Schlaganfall im Hirnstamm
- Schwindel durch Medikamente
- Herz-/ Kreislaufsystem gestört, erhöhter oder zu niedriger Blutdruck
- Meniéresche Krankheit
Vielen Dank für deine Antwort. Nein, es wurde eben genau nichts überprüft. Nur das Blutbild wurde genommen - sonst nichts. Wegen meiner Vergangenheit wurde ich schubladisiert, das habe ich erkannt, das hat mich irritiert und mich wütend gemacht. Diese Emotion deuteten die Ärzte zunächst nur noch mehr als Indiz für psychische Ursachen.
Wie gesagt hatte ich zu keinem Zeitpunkt Angst, an einer ernsthaften Erkrankung zu leiden. Ich klagte über die Symptome und wollte die weg haben - fertig. Mittlerweile hab ich selbstständig meinen Blutdruck dann überprüft, wenn ich mehrere Stunden über besagten Schwindel klagte. Fast immer ear der Blutdruck unter 100/x. Also wirklich nichts ernsthaftes, aber jetzt weiss ich wenigstens, wasich gegen den ständigen Schwindel tun kann: Viel Wasser trinken und salz-haltig essen.Und mehr Bewegung und kalte Duschen.
Dass mein Blutdruck im Rahmen einer ärztlichen Untersuchung, die in den letzten Monaten auch mal gemacht worden ist, höher ausfällt, scheint mir naheliegend: Natürlich bin ich dann (aufgrund meiner Ängste etc.) nervös, was den Blutdruck höher sein lässt. Aber eben: Nur weil man eine Angststörung hat und traumatisches erlebt hat, ist nicht automatisch alles dem geschuldet.