Ukrainer in der Schule und fühle mich komplett überfordert in der Kommunikation mit ihnen. Was tun?

8 Antworten

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Mir geht's mit meinem Englisch genau gleich schlecht wie dir!

Schau den Kontakt zu deinen Flüchtlinge als gute Uebungsgelegenheit an! Wenn dir eine Vokabel fehlt, umschreibe einfach, was du sagen möchtest.

Der Kontakt zu deinen neuen Freunden heisst:

Das Miteinander (sich über ein gemeinsames Thema austauschen, zusammen 'ne Menge Spass haben, etc., ...) ist doch wirklich das Einzige, was hier zählt!

Einfach dein "Fehler" in ein lustigen Witz "verpacken" und dann mit viel Humor und noch mehr Unschuld darüber hinweg smilen... Wetten, dass dann Niemandem deine "Pleiten, Pech und Pannen" auffallen werden? Logo, weil sich Niemand für deine "Fehler" interessiert!

Neue Kontakte knüpfen (die vielleicht sogar mal deine besten Freunde werden könnten!), viel Spannendes aus erster Hand über andere Länder + Kulturen erfahren! Das ist das coolste "Language Camp" und noch kostenlos obendrein! Und ganz nebenbei wirst du täglich dein Wortschatz erweitern!

Merke:

Wo's keine Lehrer gibt, die deine "mündliche Mitarbeit" und "grammatikalischen Fehler" kritisieren, wirst du folglich von Niemandem benotet werden!

Somit kannst du in allen Punkten nur dazu gewinnen - vor allem neue Freunde!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es liegt wahrscheinlich einfach daran, dass es dir ungewohnt vorkommt, Englisch zu sprechen. Du verbindest Englisch mit bestimmten Situationen und wenn du es in anderen Situationen sprechen sollst, kommt es dir "dumm" vor.

Ich war in so einer ähnlichen Situation: Ich bin Ukrainer und habe mit meinen Eltern immer russisch gesprochen. Ukrainisch habe ich nur mit meinen Großeltern gesprochen. Irgendwann habe ich dann komplett auf ukrainisch wechseln wollen. Und ich kam mir anfags auch "dumm" vor, wenn ich mit meinen Eltern ukrainisch gesprochen habe.
Aber man muss sich dazu einfach überwinden! Einmal was gesagt, fällt es beim zweiten mal einfacher. Und beim dritte noch einfacher. Und irgendwann wird die Situation für die ganz normal und du kannst dich problemlos mit den ukrainischen Flüchtlingen unterhalten :)

MarikoSan  19.05.2022, 15:37

wir haben auch erst vor einer weile von russisch auf ukrainisch gewechselt. Ich komme mittlerweile gut damit klar, aber auch deswegen weil ich viele ukranische Wörter aus den Kinderbüchern kenne, die mir früher vorgelesen wurden. Ist noch ziemlich viel von der Sprache hängengeblieben.

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Ähnlich ging es mir, als ich beruflich für einige Zeit in London wohnte. Anfangs kam ich mir richtig blöd vor, mit Engländern im Alltag zu reden und hatte immer das Gefühl, nur Fehler zu machen. Das hat sich aber schnell gelegt und dann ging das prima.

Hatte diese Situation einmal, als ein polnisches Mädchen auf unsere damalige Schule gekommen ist. Da sie zu dem Zeitpunkt kein Deutsch konnte, habe ich mich mit ihr Englisch unterhalten, da wo ich mit meinem englischen Wortschatz nicht weiterkam, hat mir mein Ukrainisch geholfen. Ich muss sagen ich hatte am Anfang auch angst davor, englisch zu sprechen, aber nach einer Weile kam es mir ganz mormal vor.

Also habe keine Angst davor zu sprechen! Eine andere Sprache aktiv zu gebrauchen kann am Anfang schwer und ungewohnt sein, aber um dieses Gefühl loszuwerden (und die Sprache zu verbessern) sprich so wie du kannst und habe keine Angst vor Fehlern.

Amy42602 
Fragesteller
 19.05.2022, 18:18

Hi!

Inzwischen habe ich sie angesprochen(eigentlich ehr die ukrainer) und reden ab und zu in der Pause.

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Im Russischen und wohl auch im Ukrainischen gibt es viele Wörter, die aus dem Deutschen übernommen wurden. Da kann man einfach deutsch sprechen. Oft versteht man schon worum es geht. Ging mir mit einem belarussischen Austauschschüler auch so. Nach 4 Wochen hatten man das Gefühl wir verstehen uns perfekt. (Gut, man kann nicht über abstrakte Dinge diskutieren)