Ich bitte um Hilfe im Glauben?

11 Antworten

Ich bin unter der Fuchtel der Zeugen Jehovas aufgewachsen und da gab es sowas wie feiern nicht.

Meine Oma war da recht locker, auch wenn sie es nicht gemocht hat, aber ich durfte damals tatsächlich einen Freund haben. Eigentlich hätte sie mir das verbieten müssen, hat sie aber nicht.

Jedenfalls...

Ich bin mit einem Gott aufgewachsen, bei dem ganz offensichtlich eigene Meinungen nicht erwünscht waren. Es hieß immer: Das ist so und so musst du das machen.

Zudem wurde man andauernd damit konfrontiert, dass man ja etwas geschenkt bekommen hat - das Leben. Und deswegen muss man auch gut mit seinem Leben umgehen, denn es ist ja ein Geschenk. Zu dem Geschenk gab es auch eine Gebrauchsanleitung: Die Bibel. Das Leben, also das Geschenk, sollte bestmöglich gelebt werden und deshalb hat man eben diese Gebrauchsanleitung, wonach man sich zu richten hat.

Ich bin ein Mensch, der keine Gebrauchsanleitungen liest und eher jemand, der selbst ausprobieren will, wie etwas funktioniert. Was aber nicht gestattet ist. So und da ist für mich der Knackpunkt: Ein Geschenk ist für mich etwas, womit ich umgehen kann wie ich will. Ich kann es in Ehren halten, oder auch an die Wand werfen, das ist meine Sache. Und der Schenkende hat nicht das Recht dazu, mich zu bestrafen, wenn ich sein Geschenk anders benutze, als er es sich gedacht hat.

Ein weiterer Punkt, der mich davon abgebracht hat, mich länger mit diesen Leuten abzugeben, ist, dass ich nunmal nicht an einen Gott glaube, der angeblich aus purer Liebe besteht und mir angeblich das Geschenk des freien Denkens machte, mich aber bei jedem Fehltritt bestraft. Ich komme nicht damit klar, dass man mir Angst machen und mich mit meiner Liebe zu meiner Oma erpressen will, dass ich die nie wieder sehen werde, wenn ich nicht tue, was man sagt, weil ich dann nicht ins Paradies kommen werde. Und ich finde, ein Gott, der mich nur deswegen dort hinsteckt, weil ich ihm in den Arsch gekrochen bin, um etwas dafür zu bekommen, ist kein guter Gott, denn er sollte die belohnen, die etwas freiwillig tun, nicht weil sie eine Belohnung erwarten. Die auch so gut waren.

Ein zweites Beispiel, was die Zeugen gerne benutzten war:

Stell dir vor, ein Vater hat einen Sohn und gibt ihm Ratschläge fürs Leben. Aber dieser Sohn folgt diesen Ratschlägen nicht und ist ungezogen und wird kriminell. Kann man es dem Vater dann zum Vorwurf machen, wenn er von zuhause rausfliegt?

Ich antwortete damals: Nein, der Vater hat das Recht den Sohn rauszuwerfen, aber ich sehe einen Unterschied darin, ob der Vater einfach nur ein Vater ist, der nichts mehr mit seinem kriminellen Sohn zu tun hat, oder ob er ein Fanatiker ist, der seinen Sohn und alle anderen Menschen, die ihm nicht zuhören wollen, mit einer Atombombe in die Luft sprengt. Denn genau das passiert am "Ende der Zeit" laut den Zeugen. Das jüngste Gericht kommt, alle die dem Vater nicht zugehört haben, werden vernichtet. die leben nicht einfach ihr eigenes Leben und finden vielleicht einen anderen guten Weg, nette Menschen zu sein. Wie nett sie sind spielt gar keine Rolle, solange sie nicht nach der Pfeife des Vaters tanzen. Das macht einen Fanatiker für mich aus: Der dem Prinzip folgt: Wer nicht für mich ist, ist gegen mich.

Ein Gott, der mir die Freiheit schenkt, muss akzeptieren, dass ich sie verwende, wie ich möchte. Und ich finde, er hat nicht das Recht mich dafür zu bestrafen.

Die Frage ist also: Hat Gott einem WIRKLICH das Leben und die Freiheit GESCHENKT?? Oder ist es eher eine Leihgabe, für die es einen Vertrag gibt, der dir zwangsauferlegt wurde?

Letztlich finde ich, ist für mich der richtige Weg, mir mein eigenes Bild von Gott zu machen. In meiner Vorstellung existiert kein Gott, der mich dafür bestraft wie ich lebe, solange ich nicht wirklich schlimme Dinge tue. In meinen Augen existiert kein Gott, der mich dafür bestraft, vorehelichen Sex gehabt zu haben, denn er hat mir bereits ins Herz gesehen und gewusst, dass es Liebe ist. Wenn wir angeblich nach Gottes Ebenbild geschaffen wurden, wird Gott wissen, dass wir Dinge aus Liebe tun und nicht dafür gemacht sind, ein Leben lang nur Diener zu sein.

Und ganz ehrlich: Wenn ich Gott wäre, würde ich nicht nur den ganzen Speichelleckern einen Arschtritt Deluxe geben, sondern auch wollen, dass die Menschen sich selbst retten, statt auf nen Gott zu warten, der am Ende der Party aufräumen kommt. Ich glaube daran, dass die Menschen sich selbst ihr Paradies schaffen sollen, mit ihren eigenen Händen. Nicht mit ner göttlichen Putzkolonne, die hier alles hübsch macht wie im Hotel, wo man nur noch einchecken muss.

Wenn ich dir also eine Rat geben soll, dann den, dass du einen Weg findest, wie du leben willst, unabhängig davon ob dich jemand dafür bestrafen kommt. Natürlich wärs scheiße, wenn du ein Mörder, Dieb oder Kinderschänder wirst. Und wer weiß, vielleicht existiert die Hölle für so schlimme Menschen wirklich. Aber ich denke, was das Gute betrifft, solltest du dich selbst fragen, ob du wirklich glaubst, dass dich jemand dafür hasst, dass du mit jemandem aus Liebe geschlafen hast, oder weil du einsam warst, weil du Liebe wolltest, weil du Nähe brauchtest. Ich glaube, Gott sieht wie es hier auf der Welt zu geht. Und wenn er nur ein Fünkchen Verständnis von dem hat, was man ihm zuschreibt, dann wird er genau verstehen, dass wir hier unsere eigene Hölle auf Erden haben, mit all den Krankheiten, sterbenden Angehörigen und Straftaten, die um uns rum passieren. Er wird wissen, dass wir einen ausgleich dazu brauchen und uns nicht verdammen, wenn wir jemanden finden, der unser Leben schöner macht. Ich glaub der weiß ganz genau, wie hart das Leben hier sein kann. wie kann er behaupten, aus purer Liebe zu bestehen, wenn er nichtmal die oberflächlichsten Bedürfnisse nachvollziehen kann? Wie kann er sich als liebender Vater deklarieren, wenn er dich dafür ins Feuer schubst, wenn du Sex hattest, ohne vorher zu heiraten? Das passt doch vorne und hinten nicht zusammen, oder?

Ich glaube, Gott will nicht verkündet sondern gefunden werden. Ich glaube, er will dass wir uns selbst auf die Reise machen und ihn finden, statt einer Horde Leute nachzulatschen, die alle behaupten zu wissen was er will, ohne je persönlich mit ihm gesprochen zu haben.

Und zu guter Letzt ein kleiner Denkanstoß:

Wäre ich Satan, würde ich mir ein zweites Ârschloch freuen, wenn ich ein Buch schreibe, dem alle Leute glauben, weil sie denken, es wäre von Gott. Auf welche Weise könnte man auch die letzten Menschen noch verführen? Es wird behauptet, Satan verführt die Menschheit sich von Gott abzuwenden. Aber Gläubige fühlen sich sicher, solange sie an die Bibel glauben. Nur Ungläubige sind in Gefahr. Wäre es nicht ultra witzig für Satan, wenn er selbst die Bibel verfasst hätte, um auch die Gläubigen auf den falschen Pfad zu führen?

Wenn Gott wirklich gefunden werden kann, dann vermutlich im Herzen des Suchenden. Nicht in einem Buch.

Und selbst wenn ich damit falsch läge, würde ich, wäre ich Gott, Verständnis dafür haben, dass jemand so denkt. Immerhin ist Satan der Listenreiche und ich als Gott habe nie verhindert, dass er an die Macht kommt. Wäre ich Polizist und würde jeden Verbrecher laufen lassen, wissend dass er weiter morden und stehlen, vergewaltigen, betrügen und lügen kann, kann ich dann den Leuten böse sein, wenn sie aufhören an die Polizei zu glauben? Kann ich dann böse sein, wenn sie sich auf sich selbst verlassen, statt auf mich?

PS:

Alkohol ist aber trotzdem schädlich. Also selbst wenn du grünes Licht zum Saufen hättest: Frag dich ob das wirklich nötig ist oder ob es einfach nur primitiv und dämlich ist. Du schadest dir damit und deinem Körper auch. Man kann auch ohne Alk und Drogen Spaß haben.

Die Bibel empfiehlt, dass Sexualität in den geschützten Bereich der Ehe gehört. Das soll die Menschen aber nicht knechten, sondern schützen, indem es zur Treue anleitet und den Wert von Partnerschaft und Ehe unterstreicht. Vermutlich führt dies im Endeffekt auch zu wahrer und wirklicher Freiheit...

Die Bibel erlaubt Alkoholgenuss in Maßen, verbietet ihn aber in Massen (Trinkgelage, Sauferei). Es wird also vor Trunkenheit und Berauschtheit durch Alkohol gewarnt: "Und berauscht euch nicht mit Wein, was Ausschweifung ist" (Epheser 5,18a).

An mehreren Stellen wird zur Nüchternheit aufgerufen (z. B. in 1. Petrus 5,8; 2. Timotheus 3,4 und 1. Thessalonicher 5,6).

Es gibt aber auch Christen, die gar keinen Alkohol trinken und davor warnen. Das halte ich auch für nachvollziehbar.

Dazu schmeckt alkoholfreies Bier noch leckerer als Bier mit Alkohol... ;-)

Es gibt genau so viele Handlungsweisen wie auch genau so viele Antwortmöglichkeiten.

A)
Du kannst jetzt in Panik ausbrechen und Panik schieben, weil alles so schlimm ist.

B)
Du enthältst dich am Besten allem und jeden

C)
Du machst eigene Erfahrungen und entnimmst dir das was du auch selber verantworten kannst

Egal wo nach du dich jetzt richtest, es wird alles falsch sein, je nachdem wen du fragst. Es gibt immer welche die sind lockerer als du und es wird immer welche geben, die sind extrem in ihren Ansichten.

Als Publikumsjoker sage ich als C, weil D schon ausgeschlossen wurde....

Ich glaube, dass das Wort Gottes nicht "lustfeindlich" ist! Alles, von Feiern und Alkohol bis hin zum Interresse an Mädchen 👧, völlig normal in Deinem Alter, ist eine Frage der "Dosierung". Alles sollte in einem vertretbaren Rahmen bleiben! Das Prinzip Nächstenliebe ist ein hohes Gut im Glauben- das heißt, das Du niemanden Schaden zufügst, inklusive Dir selbst! Wenn Du Dich daran hältst und Verantwortungsvoll handelst, wirst Du die "Grenzen" schon erkennen.

Hallo,

ich finde Glauben ist sehr wichtig und kann einem viel geben. Ich persönlich glaube auch an Gott und auch daran, dass sein Sohn Jesus sich für uns geopfert hat um uns von unseren Sünden reinwaschen zu können. Insofern bin ich auch ein Christ.

ABER: Ich glaube nicht, dass Gott und Jesus von einer bestimmten Religion vertreten werden oder dass man einer bestimmten Kirche oder Religionsgemeinschaft angehören muss um gerettet und von den Sünden reingewaschen werden zu können. Deswegen würde ich auch nicht allzuviel darauf geben, was irgendwelche Geistlichen oder Religionsführer so sagen. Ließ die Bibel - das ist Gottes Wort - und darin findest du die Anleitung die du brauchst.

Jesus selbst wurde übrigens als Jude geboren aber er hat auch andersgläubige immer mit Respekt und Wertschätzung betrachtet und auch so behandelt. Er sagte auch, dass wir andere stets so behandeln sollten, wie wir selbst gern behandelt werden würden. Das ist z.B. sowas, woran man sich halten und ausrichten kann.

Übers Feiern schreibt die Bibel nichts. Allerdings wird in der Bibel von einem Hochzeitsfest berichtet, das Jesus besucht hatte und wo vorzeitig der Wein ausgegangen ist (sehr peinlich für die Gastgeber) und da hat Jesus sein erstes Wunder gewirkt und hat eine große Menge Wasser in Wein verwandelt und das war sogar richtig guter Wein - besserer als den, den es vorher dort gegeben hatte. Also scheint wohl nichts direkt gegen Feiern oder den Genuss von alkoholischen Getränken zu sprechen, solange das halbwegs im Rahmen bleibt.

Mit Herleitungen wie dieser, kann man direkt aus der Bibel eigentlich für jede wirklich wichtige Frage eine Antwort finden und du wirst feststellen, dass die meisten Antworten der Bibel eigentlich recht vernünftig und nicht unnötig einschränkend sind, wie es bei den Lehren mancher Kirchen der Fall ist.


Thej01636 
Beitragsersteller
 13.05.2025, 17:14

Ich habe auch gehört, dass Sachen eben wie selbst… nicht gut sind da sie außer einer Ehe stattfinden wenn das so heißt. Und habe dann ja eben Chat gpt gefragt und da kam wie gesagt raus, Theologen und Gläubige haben ganz andere Sichten auf bestimmte Sachen und das heißt erstmal ja aber dann kam noch es ist nichts Gutes aber wenn man Sachen wie eine fehlende Reife oder Gefühle berücksichtigt ist es doch okay. Sowas kann halt schon jemanden schnell verwirren

Johannesvd  13.05.2025, 23:20
@Thej01636

Das ist auch kein Programm für Lebensfragen das geht eigentlich gar nicht solches zu meinen.

Man müsste diese Software schon danach ausrichten und das ist dieses Ding überhaupt nicht!