Ich bin weiß und männlich, bin ich privilegiert?

In diesem Kontext spricht man von privilegiert, wenn die Umstände, unter denen man geboren wurde und aufwächst, zu einem Vorteil im Leben führen. In Europa geboren zu werden ist bspw. ein Privileg. Genau so ist es ein Privileg, keiner marginalisierten Gruppe anzugehören. In Deutschland ist es also unter anderem ein Privileg, weiß zu sein, einen deutschen Nachnamen zu haben usw. Männlich zu sein ist ebenfalls ein Privileg bezogen auf die Gesellschaft, da Frauen de facto Nachteile haben, denen Männer nicht ausgesetzt sind. Genau so ist es übrigens ein Privileg, bei nicht geschiedenen Eltern aufzuwachsen, wenn die Eltern Akademiker sind, in einer kleinen Stadt aufzuwachsen usw. usw.

... dein Geschlecht und / oder deine Herkunft in vielen Situationen irrelevant sind, in denen diese Dinge für eine Frau bzw. jemanden mit dunkler Hautfarbe relevant sind. Du genießt zwei Mal das Privileg, nicht markiert zu sein. Das heißt nicht, dass du automatisch ein besseres Leben hast, nur um das anzumerken.

Du darfst den Kopf hinhalten, wenn's brenzlig wird (die farbige Frau wird man nicht im Schützengraben finden), darfst genausolang arbeiten wie Frauen (trotz sechs Jahren weniger Restlaufzeit in der Rente) und bist im Zweifel an allem Schuld und musst Demütigungen ertragen (und wehe, Du teilst mal kräftig aus).

Ja, tolle Privilegien sind das...

Du weißt nicht wie schwer es Frauen und POC haben.

Weiße Obdachlose bezeichnet man in den USA oft als "white trash". Nach dem Motto: weißer CIS-Mann, und schafft es nicht. Wie peinlich.

Wenn Du in ner Asibutze in Duisburg- Marxloh o.ä. wohnst, eher nicht.

Sonst ja, auch wenn es Dir nicht bewusst ist.