Hund verarscht mich! Warum?

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Hallo Jofina2012, über das Thema, wieso ein Hund Probleme hat, stubenrein zu werden und seine Geschäfte draussen zu verrichten, ist folgendes zu sagen: Dein Welpe verhält sich völlig normal. Mach Dir keine Sorgen.

In der Natur ist es so: die Hundemutter macht die Hinterlassenschaft der Welpen sofort weg (leckt sie auf bzw. frisst den Kot), weil durch den Geruch Feinde angelockt werden können.

Aus Sicht des Welpen besteht seine Welt aus folgendem:

  1. Umfeld: Sicherheitszone = im Haus

  2. Umfeld = um das Haus herum, in der Regel ein Garten oder eine Rasenfläche gegenüber

  3. Umfeld = die große weite Welt außerhalb des Hauses und des Gartens (bzw. wie bei euch der Fläche gegenüber)

Dieses zu wissen, halte ich für wichtig. Denn somit erklärt sich auch das Verhalten Deines Welpen.

Wenn die Welpen noch Welpen sind - und das ist bis zum 5./ 6.. Monat der Fall- (ab dann sind sie Junghunde) halten sich alle Rudelmitglieder in der Regel rund um die Sicherheitszone 1 auf. In der Natur wäre das die Wurfhöhle und ein paar Meter rundherum.

Die Mutter wäre ständig in der Nähe und wenn sie auf Jagd unterwegs wäre, wäre eine "Tante" oder sonstiger Hilfshund da und würde auf die Welpen aufpassen im Sinne von, daß keiner der Kleinen die unsichtbare Grenze rund um die Wurfhöhle verlässt. Verstehst Du?

Aus dieser Sichtweise eines Welpen verhält der Mensch sich vollommen unlogisch und bringt ihn damit (unabsichtlich) in Gefahr: die Menschen meinen immer, die Hunde würden ab der 8. Woche oder ab dem Tag wo sie zu ihnen kommen, das Bedürfnis haben, "spazieren zu gehen". Das ist aus meiner Sicht nicht korrekt. Keine Hunde/Wolfsmutter würde ihre Kleinen spazieren führen. Das wäre viel zu gefährlich. Und bedenke mal, wieviele Hunde in ein und demselben Revier wohnen.

Das passiert erst viel später. Bis zum 5. bzw. 6. Lebensmonat würde in der Natur (und so machen es auch unsere Haushunde) die Verständigung (Kommunikation) eingeübt werden. Erst danach dürften die Kleinen /Junghunde mit auf die Jagd gehen. Vorher kann kein Rudel riskieren, daß die Beute entwischt, weil einer der Welpen/Junghunde zu laut ist oder sich sonst nicht "jagdkonform" verhält.

Das heisst, die Hunde-Mutter setzt Grenzen und die Kleinen lernen, die zu akzeptieren. Ist ja bei Kinden auch so ähnlich.

Was bedeutet das nun für euch? Du solltest immer an den gleichen Platz zum Lösen gehen.

Außerdem solltest Du Deinen Hund da hin tragen - und der Hund zeigt es Dir durch sein Verhalten auch an- weil es bedeutet: "Ich hab Dich als meinen Welpen wortwörtlich im Griff, aber ich beschütze Dich dadurch!"

Ist das so nachvollziehbar?

Der Welpe wird nach und nach in kleinen Schritten lernen, mit Dir zu gehen. Denn solange er so jung ist, steckt der natürliche Folgetrieb in ihm. Er darf den Anschluß an sein Rudel nicht verlieren, da er sonst tot ist.

Der Hund kann ja nicht wissen, daß er nicht in Gefahr schwebt und wir Menschen dafür sorgen daß er nicht verloren geht und obendrein auch noch Aldi dafür sorgt, daß das Futter niemals ausgeht ;-)

Um für den Welpen klar und deutlich zu machen, daß er Dir vertrauen kann (woher soll er das wissen, wenn Du es ihm nicht beweist?)

mache es bitte wie folgt: übe alles, was er können und lernen soll, zuerst zuhause ein.

  1. Gehe immer zur gleichen Lösestelle

  2. Trage Deinen Hund dort hin und auch wieder zurück

  3. Übe zuhause in Deiner Wohnung mit ihm das Tragen vom Halsband. Rufe ihn zu Dir her oder locke ihn mit einem Leckerchen. Spiele mit ihm, solange er das Halsband um hat. Dann erreichst Du eine positive Verknüpfung und er wird das Halsband toll finden. Nach ein paar Tagen klickst Du die Leine an das Halsband und legst ihm das dann um. Spiele dann wieder mit ihm. Nimm im Spiel ganz kurz das Ende der Leine in die Hand. Wird die Leine straff, lass sie fallen. So erreichst Du, daß Dein Hund diese Beschränkung seiner Freiheit als positiv empfindet. Und Du erreichst ebenfalls, daß er niemals ein Leinenzieher wird, weil er es schlicht nicht lernt.

Wenn Du mit dem Spielen an der Leine fertig bist, nimm Deinen Welpen, leg Dich auf eine Decke (am besten die, die später auch sein fester Liegeplatz werden soll, weil es dann dort schon angenehm nach Dir/euch riecht und dieses eine klare Aussage für den Welpen und einen Wiedererkennungswert hat) Danach gib Deinem Welpen positive Zuwendung. Streichele ihn, taste ihn dabei ab, schaue ihm in die Ohren, untersuche die Augen, schau Dir die Zähne an. Dabei kannst Du nachschauen, ob er irgendwo eine Zecke hat oder ob er sonst irgendwas hat. Durch das Abtasten erreichst Du, daß es für Deinen Welpen normal wird, sich überall anfassen zu lassen. Das ist eine gute Basis für spätere Besuche beim Tierarzt oder wo immer fremde Personen Deinen Hund anfassen wollen oder müssen. Wünsche euch ein entspanntes Zusammenleben und viel Spaß mit dem Hund. Viele Grüße Jesska

Es ist normal, dass ein Welpe die ersten Tage in die Wohnung macht, er weiß ja noch nicht dass er das nicht darf und denk hier fühlt er sich wohl, hier macht er hin!

Aber man muss es ihm schnell anders beibringen, wenn er ei Häufchen (odersonstiges) in die Wohnung gemacht hat, dann gibst du ihm zu verstehen dass er das nicht darf, nur nicht die Schnauze in das Häufchen machen (das habe ich ja shcon oft gehört aber das ist nur gemein). Du musst sehr oft rausgehen mit dem Kleinen, denn so kommt er erst gar nicht dazu sein Geschäft so oft drinnen zuverrichten. Und nicht rießengroße Strecken laufen, denn dann hat er soviel zu tun und er kommt nicht zum Häufchen machen. Wenn er dann mal eines draußen macht, dann lob ihn schön überschwänglich!

Mit der Zeit wird es auch eure Kleine lernen, da bin ich mir sicher ;)

Wie schon fast alle vor mir geschrieben haben: Dein Hund verarscht Dich nicht!

Es gibt zwei Möglichkeiten, warum sie das macht.

  1. Reizüberflutung draussen. Der Hund "vergisst" schlicht, sich draussen zu lösen bzw. ist draussen zu unsicher. Lösung: Immer den selben langweiligen und ruhigen Ort wählen. Dem Hund notfalls stundenlang Zeit geben. Ruhe und Geborgenheit draussen vermitteln. Alles was ablenkt (z.B. 2. Hund) fernhalten.

  2. Der Welpe hat gelernt, dass er sobald "das Geschäft" erledigt ist, er schnellmöglich wieder in die langweilige Wohnung gebracht wird. Wenn er aber lieber draussen etwas erleben möchte, hält er sein Geschäft so lange auf, wie es nur irgend geht! Lösung: Den Hund nicht sofort nach dem Gassie wieder ins Haus bringen, sondern loben, spielen, toben lassen und erst frühesten 5 Minuten später ins Haus bringen, damit er die Verknüpfung Gassie=anschließend wieder ins Haus nicht mehr hat.

wenn ihr schon hund habt weisst du sicher das man---alle 2 stunden, nach dem spielen, nach dem schlafen mit dem welpen rausgeht......

dann sollte man nicht zu lange mit ihm draussen bleiben immer zur selben stelle wo er sich mal gelöst hat.....ihm seine sache erledigen lassen und heimwerts.

alle eindrücke sind momentan noch ne reizÜBERFLUTUNG für den kleinen.....

und sorry---viel ahnung hast du nicht von hunden hunde können nicht "verarschen".....

also net stunden am stück in total verschiedenen gegenden mit dem armen kleinen rumlatschen, sondern an "seine" stelle und wieder heim.....die ersten wochen..

chynah  24.07.2012, 15:46

DH Karin!!!

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Hallo, wenn ihr vorher schon einen Hund hattet, dann weißt du natürlich, dass man Hunde erziehen muss - das habt ihr hoffentlich auch mit eurer bisherigen Hündin gemacht. Auch das Stubenreinwerden ist Hunden nicht angeboren, das müssen sie lernen. Ich muss gestehen, wenn jemand die einfachsten Dinge nicht weiß, dann wird mir schon ein bisschen bange, vor allem wenn dann noch eine so schwierige Rasse wie der JRT vorhanden ist. Ihr solltet euch schnellstens intensiv mit dem Thema Hundeerziehung und -haltung beschäftigen, und vor allem solltet ihr solchen Quatsch von wegen 'der Hund verarscht mich' sofort aus eurem Gedankengut verbannen. Die Kleine weiß es einfach nicht besser, also sorgt dafür, dass sie es lernt, und zwar ohne Strafe (ich hoffe, dass hier nicht noch irgendwelche vorsintflutlichen Foltermethoden à la Nase ins Häufchen, Nackenschütteln oder so kommen), sondern mit viel Lob, wenn sie sich draussen gelöst hat. Einige Links wurden hier schon genannt, aber es schadet nicht, sich ein paar gute Hundebücher zuzulegen, und eine Hundeschule halte ich auf jeden Fall bei euch für angebracht. Gruß, Kerstin