Homosexualität entspricht bei uns der Norm?

14 Antworten

es sollte schon differenziert werden zwischen "Normal" und der Norm entsprechend.

Ich bin ganz gewiss nicht homosexuellenfeindlich oder so. aber ich bin der Ansicht, dass selbst für "Normal" der Anteil an Homosexuellen einfach zu gering ist!

Das ist wie mit der Zöliakie oder ADHS. Da wird dann eben mal jedem Kind das mal Bauchweh hat, oder ein bisschen unrhuig ist, glutenfreie Enärhung bzw. Ritalin verordnet.

Die Lebensmittel- und Pharmaindustrie freuts.

Ich finde, die Homosexualität sollte akzeptiert bzw. tolleriert sein. nicht mehr! genauso wenig wie man einen Schwulen oder eine Lesbe Hetro machen kann, kann man eine(n) Hetro schwul oder lesbisch machen!

Wenn ich mir so anschaue, was derzeit in der Medienlandschaft, und damit meine ich ins besondere die RTL Gruppe so abgeht, habe ich das leise Gefühl, dass Man in 5 Jahren wohl schräg angeguckt ist, wenn man(n) nur auf Frauen steht.

iceberg3 
Fragesteller
 23.10.2022, 07:10

Danke.

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Normen sind kein Durchschnittswert, sondern festgelegte Richtgrößen, denen sich alles unterzuordnen hat. Streckenlängen werden bei uns in Metern oder Vielfachen oder Bruchteilen davon gemessen, aber der Meter ist nicht als Durchschnitt aller Längenmessungen entstanden.

Was nun die sexuellen Präferenzen betrifft, so galt lange Zeit in der Geschichte eine moralische Norm, nämlich die monogame Heterosexualität. Bei moralischen Normen allerdings bestand schon immer das Problem, dass man sie eher wie Gesetze behandelt: Sie sind kein Vergleichmaßstab wie der Meter, sondern ein Diktat, dem sich alles unterzuordnen hat.

Bereits die erste Homosexuellenbewegung hat versucht, dieses Denken aufzubrechen, Homosexuelle z. B. einem dritten Geschlecht zuzuordnen, oder durch Verweise auf zahlreiche prominente Beispiele in der Geschichte nachzuweisen, dass es eben schon immer homosexuelle Menschen gab.

Die eigentliche Grundlage der heutigen Betrachtungsweise hat jedoch erst die Kinsey-Studie in den 1950er Jahren geliefert. Damals wurde nachgewiesen, dass es eine statistische Verteilung gibt - einfach ausgedrückt, dass es normal ist, dass ein gewisser Prozentsatz der Menschen sich ausschließlich homosexuell verhält und ein gewisser Prozentsatz sich mal so, mal so entscheidet (was man meist bisexuell nennt).

Heute kommt man nun zumindest in modernen, westlichen Gesellschaften mehr und mehr davon ab, sexuelles Verhalten aus Sicht von Normen zu betrachten. Ausnahmen sind im allgemeinen Inzest, Pädophilie und Zoophilie. Speziell zum Thema Homosexualität setzt sich - immer noch sehr langsam - die Sichtweise durch, dass Existenz und Häufigkeit dieses Verhaltens eben doch normal sind, d.h. mit einer gewissen Häufigkeit vorkommen.

Stochastik ist nicht Norm.

Stochastik lehrt die Wahrscheinlichkeit eines Ereignis vorauszubestimmen.

Dazu wird Statistik verwendet, die die Verteilung von Ereignissen über eine Gesamtheit erfasst. Hierbei gibt es den Begriff der „Normalverteilung“, der aber nur eine Form der Verteilung angibt. Anderes Beispiel einer Verteilung: Gleichverteilung.

Eine Norm dagegen ist eine Festlegung von (hier) gesetzlichen Regeln. Ein Abweichen von diesen Regeln könnte geahndet werden. Ab dem Ende der 1970er ist Homosexualität nicht mehr strafbar, gehört also zur (gesetzlichen) Norm.

Das Ganze hat gottseidank nichts mit „Sprachwissenschaft“ zu tun, es ist einfache Allgemeinbildung, die jede:r erwerben mag (oder auch nicht).

Einfach nicht alles so durcheinander werfen, dann bleibt es auch klarer.

Normal hat auch eine andere Bedeutung, die nicht "höchstwahrscheinlich" entspricht, also dass etwas nicht als sonderbar zu verurteilen ist.

Es sollte normal sein, dass Homosexuelle hierzulande offen leben können. Also nicht geheimhalten müssen, welche sexuelle Orientierung sie haben. (Zumindest theoretisch. In muslimischen Familien, Freikirchen und bei den Zeugen Jehovas sieht die Welt auch hierzulande anders aus)

Es ist keineswegs die Norm, dass jeder Deutsche Homosexuell ist. Sonst hätten wir ja wohl kaum einen derart knallenden Mangel an Kindergartenplätzen.

Was im Fernsehen in der Werbung und im Vorabendprogramm dargeboten wird, deckt sich ja nur sehr teilweise mit der Realität. Da werden Minderheiten deutlich überrepräsentiert, Frauen haben immer Jobs als Firmenchefin, und die Putzfrau gehört zur Familie und ist sozialversichert.

Wer sein Weltbild überarbeiten möchte, sollte einfach mal versuchen, die Leute aus der direkten Nachbarschaft kennenzulernen. Und wird schnell bemerken, dass es deutlich mehr Menschen gibt, die hetero- als homosexuell sind.

iceberg3 
Fragesteller
 23.10.2022, 19:50

Danke.

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