Warum wird Pädophilie als Störung oder Krankheit bezeichnet, während Homosexualität und Heterosexualität als Sexuelle Ausrichtungen bekannt sind?
Warum wird Pädophilie als Störung oder Krankheit bezeichnet, während Homosexualität und Heterosexualität als Sexuelle Ausrichtungen bekannt sind?
Heute fängt man ja langsam an Homosexuelle zu tolerieren...wird man irgendwann auch Pädophilie und noch weiter weg, Sodomie (Zoophilie) und noch später Nekrophilie tolerieren werden? Klar kann das niemand beantworten...aber vllt. entstehen gute Diskussionen <3 (keine beabsichtigte Beleidigung)
35 Antworten
Ich finde die Fragestellung ausgesprochen interessant. Leider halten sich nur wenige an die Bedeutung der Begriffe. So sind die Antworten meistens nicht verwertbar. In der Bevölkerung herrscht durch die unpräzise Verwendung der Begriffe sehr oft ein völlig diffuses Bild über Kinderliebe. Das spiegelt sich auch in den Antworten wider.
Sehe ich auch so. Insbesondere, weil gerne alles in einen Topf geworfen wird. Ein Pädophilier ist für gewöhnlich jemand, der den Drang hat nach einer Liebesbeziehung mit einem Kind (was Sex einschließt), der aber oft weiß, dass dies nicht möglich ist und dem Kind schadet und das deshalb zu einem Leidensdruck führt. Diesen Menschen sollte man helfen und sie nicht verachten für etwas für das sie rein gar nichts können.
Vergewaltiger die Kinder als 'Ersatz' nehmen gibt es viele. Die sind in der Regel aber nicht pädophil.
Also ohne jetzt komisch klingen zu wollen, aber das ist ein gesellschaftliches Ding. Homosexualität wird von der Gesellschaft heutzutage (leider noch nicht in allen Köpfen) als gleichwertend mit der Heterosexualität gesehen.
Wogegen es gesellschaftlich und von Gesetz her nicht geduldet wird, wenn eine deutlich ältere Person mit einem Minderjährigen was am laufen hat.
(Definition von Pädophilie: das man sich von Kindern sexuell angezogen fühlt - Da ist noch nicht die Rede von Missbrauch - grundsächlich ist das auch erstmal eine Neigung... !erstmal! wohlbemerkt... (meine Meinung lasse ich zu diesem Thema mal offen, da die Taten dann nochmal was anderes sind und es mich sachlich nicht bei meiner Agumentation helfen würde))
Früher z.B. war das vollkommen natürlich, dass die Mädchen mit 12 oder jünger verheiratet wurden (auch hier stelle ich mal außer acht, ob das gut ist oder nicht)
Also ja ich denke, es kam durchaus wieder dazukommen, dass das als vollkommen normal angesehen wird, wenn die Gesellschaft das zulässt.
Wie gesagt: Alles ganz nüchtern und sachlich gesehen
LG Denny
Grundsätzlich gilt die Pädophilie nicht als Krankheit! Es gibt die Pädophile Störung diese braucht neben der Pädophilie aber zusätzlich Entweder Persönliche Probleme oder gründe anzunehmen das diese mithilfe von Straftaten ausgelebt wird. (Kindesmissbrauch / beschaffen von Kinderpornographie)
Ansonsten ist die Akzeptanz erst einmal ein Soziales Ding. Die sich durchaus auch ändern kann. Bei den Griechen wurde ja als Beispiel sexueller Missbrauch durchaus erlaubt. Hierzu gilt zu bedenken das es einen Unterschied gibt ob sich 2 Personen des selben Geschlechts freiwillig lieb haben oder ein Erwachsener ein Kind dazu zwingt. Ersteres ist aus gutem Grund heute Legal letzteres aus gutem Grund nicht legal.
In den 9 Jahren seit deine Frage im Netz ist hat sich so manches geändert bezüglich der Pädophilie. (=sexuelle Ausrichtung, nicht Auslebung). Zum einen wurde sie im neuen internationalen Krankheitsregister ICD 11 gestrichen. Also: Doch keine Enzwicklungsstörung. Pädophilie gilt als angeboren, alle Auslösertheorien waren nicht haltbar. Eine Krankheit war sie im engeren Sinne nie, da kein unmittelbarer Leidensdruck vorlag, der direkt von der Krankheit ausgeht und nicht von sozialen Folgen. Die sozialen Folgen sind jedoch imens. Pädophile stellen meines Wissens immer noch die Gruppe mit der höchsten Suizitrate dar. Auch hat man die Anzahl an Pädophilen maßlos unterschätzt. (Jeder 100te Mann ist pädophil - eindeutig nachgewiesen). Das bedeutet im Umkehrschluss, das man auch die Anzahl an Pädophilen, die sich nie im Leben an Kindern vergehen maßlos unterschätzt hat. Dazu kommt noch das in der Missbrauchsstatistik Menschen als Pädophil geführt wurden, die es nicht waren, zB. ihre Sexualpräferenz bis ins Jugendalter hineinragte. Nach eigener Rechnung müsste folglich die Gafahreneinschätzung bezüglich eines Pädophilen seit den 1990er Jahren um den Faktor 15 gesunken sein. Das sind Welten und bedeutet im Umkehrschluss: 1. Man hat sie völlig falsch eigeschätzt und als Sündenböcke missbraucht 2. Missbrauchstäter wurden größtenteils an der Falschen stelle vermutet und so reale Probleme nebenbei verschleiert. Ich halte den Großteil der Bevölkerung noch für komplett unwissend bezüglich dieses Themas, auch weil es über Jahrzehnte hinweg stark tabuisiert wurde.
Ich sehe es für unabgingbar, daß früher oder später alle Sexualitäten, Präferenzen und Devianzen zumindest soweit akzeptiert werden, daß anerkannt wird, das es menschliche Phänomene sind, die es verdammt nochmal einfach gibt. Kein Mensch sucht sich das aus. Ganz im Gegenteil: Sexualität stellt immer eine Herrausforderung dar - wir haben keinen Einfluß darauf und wenn wir den Sexualtrieb an sich versuchen zu unterdrücken kann er sogar pervertieren (nicht sexuell gemeint) und unter anderem dazu führen, daß die Betroffenen ihr Umfeld manipulieren und versuchen zu dominieren. Die 2000 Jahre Geringschätzung der Sexualität und Brandmarkung von allem anderen als Mann-Frau-Ehebeziehung haben tiefe Wunden hinterlassen.
Menschen die Abweichungen von der Norm verurteilen und Anderen auf Grund ihrer Sexualität einen Stempel aufdrücken, haben meiner Meinung nach das Leben nicht verstanden und die Realität nicht durchschaut. Ist es nicht vielmehr so: Jeder bekommt im Leben einen Sack voll schwieriger Konstellationen, Aufgabenstellungen, Herrausforderungen und keine Lösung präsentiert sondern muss aus dem was ihm gegeben ist "das Beste" machen. Pädophilie ist in gewisser Weise eh schon die Arschkarte; da ist es wohl das mindeste, daß man in diese Menschen nicht auch noch reintritt und draufhaut.
Du hast recht, seitens der Weltgesundheitsorganisation wird Pädophilie als Störung der Sexualpräferenz eingeordnet.
Kieler Forscher führten 2012 eine Untersuchung
mit Hilfe der Magnetresonanztomografie durch. Sie präsentierten den
Probanden dafür Bilder von Kindern und Erwachsenen und erfassten dabei
verschiedene Arten von Reaktionen. Sie wollten so herausfinden, wie sich
die Aktivität bestimmter Hirnregionen bei den Versuchspersonen ändert.
Das Ergebnis: Die Hirnaktivität von Pädophilen unterschied sich von
derjenigen Nicht-Pädophiler beim Betrachten von Bildern nackter Kinder
und Erwachsener in weiten Teilen des Gehirns. (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/paedophilie-die-wichtigsten-fragen-und-antworten-a-954632.html)
Circa ein Prozent der männlichen, erwachsenen Bevölkerung hat pädophile Neigungen. Das sind etwa 250.000 Männer. Pro 100 solcher gibt es eine pädophile Frau. Also ca. 2500.
Genaue Zahlen über den Anteil an Sexualstraftätern unter den Pädophilen
sind nicht bekannt. Ein nennenswerter Teil der Pädophilen vermeidet
jedoch sexuelle Kontakte zu Kindern. Ursachen hierfür können zum einen
die Befürchtung juristischer und sozialer Konsequenzen sein, zum anderen
sind viele Pädophile sich der ethischen und moralischen Problematik
ihrer sexuellen Wünsche bewusst und lehnen sexuelle Beziehungen zwischen
Kindern und Erwachsenen grundsätzlich ab. (Wiki)