Höflich tschüss auf Japanisch sagen?

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Mehrfach bedanken, verbeugen, vielleicht noch entschuldigen, und weitergehen.

Aber Sayonara ist auch in Ordnung. Wenn du salopp bis bald sagst: mata ne. byebye kennen die meisten ebenfalls.

Kaydina97  31.12.2021, 11:27

Hallo, sayonara ist in Japan gar nicht gebräuchlich, außer in der Schule!

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Das hängt sehr von der Situation ab in der man sich befindet.

Man kann sich einfach bedanken, wenn man nach dem Weg gefragt hat.

Soyounara hat ein Wenig zu viel Pathos für mich und klingt viel zu endgültig.

Shitsureishimasu ist recht gut, wenn man sich als erster verabschiedet.

Es gibt im Japanischen tatsächlich nicht die „eine“ Abschiedsformel bis auf sayōnara, welche aber wie schon von einigen angemerkt ausdrückt, dass der Abschied potentiell für immer ist.

Ansonsten gibt es in einer Abschiedssituation viele verschiedene Floskeln, die aber alle nicht wörtlich „tschüss“ heißen, und es kommt dann auch auf die Beziehung zwischen den Personen an. Das von Takumi2007 genannte shitsurei shimasu („Ich entschuldige mich.“) ist eine sehr häufig verwendete Formulierung und zum Beispiel Standard unter Kollegen auf Arbeit, und die Antwort darauf ist zum Beispiel „otsukaresama desu“ oder „gokurōsama deshita“ (und diese beiden unterscheiden sich zum Beispiel auch in der Nuance). Sie wäre aber seltsam, wenn sich zum Beispiel zwei Kollegen am Wochenende zufällig im Supermarkt treffen. Hier wäre „deha mata“ angebrachter, zumal man davon ausgehen kann, dass man sich am Montag ja wieder auf Arbeit sehen wird. Würden sich hingegen zwei ehemalige Kollegen nach langer Zeit und ohne, dass sie über Line o. ä. Kontakt halten, zufällig im Supermarkt treffen, wobei beide davon ausgehen, dass dieser Zufall wenn überhaupt so schnell wohl nicht wieder eintreten wird, wäre „deha mata“ seltsam und man würde stattdessen zum Beispiel „deha o-genki de ne“ oder ähnliches sagen. Wenn zwei sich Unbekannte beim Wandern treffen, ein wenig ins Gespräch kommen und dann verabschieden, ist „ki wo tsukete (itte) kudasai/(rasshai)“ die Standardformel. Und apropos „itte rasshai“, das Gegenstück „itte kimasu“ wird ja durchaus auch außerhalb des eigenen Haushalts verwendet, zum Beispiel bei einer Verabschiedung von Kollegen wegen derer Versetzung, oder am Flughafen oder ähnliches. Und dann, um nochmal auf die Situation „Verabschiedung auf Arbeit“ zurückzukommen, aus aktuellem Anlass: Am letzten Tag des Jahres kommt zusätzlich zu den genannten Wendungen noch ein „yoi o-toshi wo“ hinzu.

Also wie du siehst ist es extrem situationsabhängig, was man sagt, „höflich“ als alleinige Situationsbeschreibung reicht da nicht. In welcher Beziehung stehen Sprecher und Angesprochener zueinander, verabschiedet sich der Sprecher selbst oder verabschiedet er den Angesprochenen, von wo oder welcher Tätigkeit genau wird verabschiedet, man werden sie sich voraussichtlich das nächste Mal wiedersehen, ist es irgendeine spezielle Situation wie zum Beispiel Jahresende, .....

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lebe und arbeite seit 2017 in Japan

Baibai ist nicht höflich. Und warum sollte sayounara nicht gehen?

Sayounara benutzt man normalerweise, wenn's höflich sein soll und man nicht weiß, wann man sich wieder sieht.

Ist ein weiteres Treffen für den gleichen Tag geplant, kann man auch "dewa, nochi hodo" sagen oder eben "dewa, [Wochentag] made".

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