Hochsensibel, wie Eltern sagen?
Hallo!
Das ist wahrscheinlich eine seltsame Frage, aber ich (w/15) habe festgestellt, dass ich hochsensibel bin. Ich habe bereits mit anderen hochsensiblen Menschen gesprochen, die mir das bestätigt haben, außerdem trifft auf mich so ziemlich alles zu, was man dazu finden kann, ich habe X verschiedene Tests gemacht, allesamt mit demselben Ergebnis (nur traue ich Internettests nicht unbedingt). Anfangs dachte ich, das wäre nur irgendeine Phase, Pubertät und so halt, allerdings ging es mir damit einfach nicht gut. Ich wollte mich selbst verstehen und habe einfach an genau das gedacht, was meine Eltern gesagt hätten.
Und damit wären wir bei meinem Punkt: Mir geht es langsam echt nicht mehr gut, um ehrlich zu sein sogar schon ziemlich lange nicht mehr und ich würde gerne eine Therapie in Anspruch nehmen. Allerdings fürchte ich, dass meine Eltern kein Verständnis dafür haben und das Ganze als pubertäre Phase antun und mein Handy durchsuchen, weil sie vermuten, dass mir mit irgendwem schreibe, der mir solchen 'Unsinn' einredet. So unter dem Motto 'ist es heute normal, nicht normal zu sein?'. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mir so etwas anhören darf und das macht mich irgendwie kaputt... Schon wenn ich irgendwie darüber schreibe, wie jetzt gerade.
Ich weiß langsam echt nicht mehr, was ich tun soll. Einerseits will ich es meinen Eltern sagen, andererseits fürchte ich mich fast schon vor ihrer Reaktion.
War jemand schon einmal in einer ähnlichen Situation, wenn ja, wie hast du sie gelöst?
Liebe Grüße
Rumpelstilzchen
4 Antworten
Liebes Rumpelstilzchen
Ich verstehe dein Problem sehr gut. Ich bin selbst hochsensibel und habe mit den Jahren aber gelernt damit umzugehen und es sogar zu meinem Vorteil zu nutzen. Es kann wirklich etwas wahnsinnig tolles sein, alles so sehr wahrzunehmen und zu spüren.
Leider wird dir nicht viel anderes übrig bleiben, als entweder einfach selbst einen Termin mit einem Therapeuten zu vereinbaren (ich weiss nicht wie das in Deutschland geregelt ist) oder trotzdem mit deinen Eltern zu sprechen. Schlussendlich ist es ja egal was sie darüber denken, sie sollen dir einfach nur einen Therapieplatz besorgen. Ich denke, auch wenn sie es nicht verstehen, werden sie wollen dass es dir gut geht.
Ich wünsche dir alles Gute.
Eltern verstehen sowas leider oft nicht.
Bist du gesetzlich krankenversichert? Dann kannst du dir selbst einen Therapeuten suchen.
Wenn du dir vorher beim Hausarzt eine dringliche Überweisung holst, kriegst du über die KK schneller einen Termin.
Du verwendest den Ausdruck "nicht normal sein" Als Hochsensible sind wir nicht unnormal, wir nehmen eben nur alles viel stärker war. Versuche mal, dich auf deine Stärken zu besinnen. Was kannst du wegen deiner Hochsensibilität besonders gut? Und überlege dir auch, was dir hilft, wenn dir mal wieder alles zu viel ist. (Was bei uns HSPs oft vorkommt ;-) ) Mir hilft zum Beispiel, in die Natur zu gehen, wo alles schön ruhig ist. Und auch einfach aufs Bett legen und lesen. Es ist ganz wichtig, dass du Hochsensibilität nicht als Behinderung oder Krankheit ansiehst, denn das ist es nicht!
Ich kann dir das Buch "Sind Sie hochsensibel? Wie Sie ihre Empfindsamkeit erkennen, verstehen und nutzen" von Elaine Aron wärmstens empfehlen. Als ich das gelesen hatte, habe ich mein komplettes Leben mit anderen Augen gesehen. Es hat mich richtig verwandelt!
Ich wünsche dir viel Glück und dass auch du lernst, deine Hochsensibilität zu lieben! Sei stolz darauf!!!
Schau dir mal das Video dazu an, vielleicht hilft dir das weiter