Hilfe, gegen die Schule und ihrem Kartensystem, gelbe und Rote karten, wer kann mir tips geben?
Meine Tochter 9 geht in die 3.Klasse .Bei uns auf der Grundschule gibt es ein Kartensystem.
Gelbe Karten gibt es für nicht gemachte Hausaufgaben, zu spät kommen, Arbeitsmaterialien vergessen, stören im Unterricht, Fehlverhalten im und auf dem Schulgelände/Hof, halt alles was den Unterricht stört und Fehlverhalten auf dem Schulgelände. Rote Karten gibt es für Mobbing und körperlicher Gewalt." 3 gelbe Karten an einem Tag ergibt auch 1 Rote".
3 Rote Karten in einer Woche ergeben ein Gespräch mit der Schule und dem Schulamt, manche erzählen auch das es auch ein Gespräch mit dem Jugendamt geben soll.
5 Rote Karten im Monat Verweis von der Schule.
Nun was es leider wieder so, das unsere Tochter gestern nach der Schule nach Hause gekommen und gesagt hat das sie von 2 Mädchen geschlagen, getreten wurde und es wurde versucht sie dabei am Fuß vom Klettergerüst zu ziehen.
Dieser Vorfall wurde von 2 anderen Mädchen beobachtet. Zusammen würde ein Lehrer gesucht und diesen das Geschehen erklärt. Auf Anweisung der Lehrerin mussten sich die beiden Mädchen bei unserer Tochter entschuldigen.
Heute kam unsere Tochter nach Hause und musste uns erzählen das sie heute eine rote Karte bekommen hat, da sie von einem Jungen geärgert wurde und sie ihn daraufhin beleidigt hat.
Nun hat das aber keiner weiter mitbekommen, der junge ist zum Lehrer der Aufsicht hatte gegangen und hat alleine erzählt daß er von meiner Tochter beleidigt wurde, darauf hin durfte meine Tochter zur Schulleitung und bekam eine rote Karte. Wo ist der Sin, was kann man dagegen tun?
Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen
5 Antworten
Ich wüsste gar nicht was ich da ankreuzen soll. Ich bin Erzieherin und verstehe den Sinn hinter den Karten. Aber das Problem ist, wenn die Lehrer nicht genau hinterfragen und auch nach Zeugen fragen, dann kann diese Kartensituation auch ausgenutzt werden. Ich habe etwas ähnliches im Kindergarten.
Bei mir gelten diverse Regeln damit schlagen und beißen nicht geschehen. Die Kinder wissen, das sie dann für 2-5 Minuten, je nach Schwere der Tat aus der Situation raus müssen. Sprich ich setze sie an den Tisch. Aber das wird auch gerne zum Stänkern ausgenutzt. Die Kinder sind ja nicht dumm. Da will einer ein bestimmtes Spielzeug haben, schwärzt den anderen bei mir an und hofft, das ich das Kind entferne damit der Weg zum Spielzeug frei ist.
Und so ist das auch mit den roten Karten. Früher wurde das Kind direkt geärgert und gemobbt. Heute muss ich das nicht mehr selber tun, ich muss nur einfallsreich sein und eine Story ohne Zeugen auftischen und der Lehrer wird so zu meinem Werkzeug.
Und ich weiß genau, wenn ich einen stressigen Tag hinter mir habe, und der Tagesablauf lässt keine weiteren Unterbrechungen zu, dann ist es schonmal vorgekommen, dass auch ein Kind zu unrecht am Tisch gesessen hat. Und so wird das in der Schule auch sein.
Meine Empfehlung daher ist, nicht warten bis 3 rote Karten zum Gespräch führen sondern gleich in die Schule gehen.
Ich kann verstehen das die in der Schule so ein System haben. Vermutlich sind die Kinder schwierig und nicht grad leicht zu händeln. Je nach Einzugsgebiet der Familien. Es muss eine Reglung geben, damit eine gewisse Art an Respekt und friedvollem Miteinander gewährleistet wird. Ob diese Art mit den Karten die Richtige ist kann ich nicht beurteilen. Es ist eine Art, aber vielleicht gibts ja noch bessere Lösungen.
Mit der Formulierung der Auswahl kann ich leider nichts anfangen...
Grundsätzlich finde ich es nicht verkehrt, wenn es klare Regeln und entsprechende Konsequenzen gibt. Wenn das vernünftig gehandhabt wird, denke ich auch können die Kinder gut mit so etwas umgehen, da Kinder meist ein starkes Empfinden für Fairness haben.
Jetzt kommt das große Aber. Natürlich muss es beim Umgang mit diesen Karten fair zugehen. D. h. wenn Aussage gegen Aussage steht, darf man nicht willkürlich dem einen Kind glauben und dem anderen nicht. Was das betrifft würde ich mich bei der Schulleitung beschweren und eine Rücknahme der roten Karte fordern.
Das zweite ist, dass ich die Konsequenzen absolut nicht verhältnismäßig finde. Dass körperliche Gewalt geahndet wird ist ja gut. Aber dass auch allein gelbe Karten für relativ harmloses Fehlverhalten (beim Summieren zu roten) zu einem Schulverweis führen können, das ist m. E. nicht in Ordnung und ich frage mich auch ob die Schule bei einer Beschwerde beim Schulamt oder ggf Klage vor Gericht damit eine Chance hätte.
Ich hab anfangs geschrieben dass so ein System gut sein kann. Aber so wie Du das schilderst, bezweifle ich das stark. Und wenn Kinder ständig so unter Druck stehen (oh Gott Hausaufgabe vergessen, wenn jetzt noch was passiert, am Ende fliege ich von der Schule...) ist das bestimmt nicht förderlich, weder für das Miteinander der Kinder (klar wird dann gelogen um sich selbst zu schützen) noch für eine gute Lernatmosphäre.
Die Schule macht es sich da wirklich sehr einfach. Entweder die Kinder spuren oder sie fliegen raus.
Normalerweise gibt es an allen Schulen einen Elternrat. Der müsste aktiv werden, durch Gespräche mit der Schulleitung/ Schulkonferenz, je nachdem was es gibt, und eben auch über das Schulamt gehen.
Ansonsten kannst Du nur Deinem Kind den Rücken stärken...
Liebe Grüße
Ok das stimmt, dass sie beteiligt war. Aber von einem 9jährigen Kind zu erwarten, dass es gelassen hin nimmt, wenn es von einem anderen Kind geärgert wird... das schaffen selbst viele Erwachsene nicht. Und statt das in einem gemeinsamen Gespräch zu klären, einfach die rote Karte zu ziehen (nur für sie, nicht den Jungen, wie ich es verstehe) finde ich trotzdem nicht richtig.
Danke, wir werden auch früher oder später umziehen das unsere Tochter diese Tortur nicht weiter mit machen muss.
Leider gibt es dieses Kartensystem schon lange und ich nicht glaube das wenn es einen Elternrat gibt das der etwas unternehmen wird.
Der Klassenlehrer hat auch verlauten lassen das es von Lehrer zu Lehrer unterschiedlich ist wer welche Karten gibt und ob überhaupt.
Ich verstehe dann den ganzen Sin nicht, wenn jeder Lehrer da sein eigenen Spielraum hat wann und für was es eine gelbe und Rote Karte gibt .
Das macht gar keinen Sinn und ist eher Willkür. Im besten Fall sieht der Lehrer das System auch kritisch und handhabt es entsprechend vorsichtig.
Ich würde wahrscheinlich auch überlegen, mein Kind an einer anderen Schule anzumelden. Geht das nur über Wohnortwechsel? Es gibt ja auch freie Schulen...
Deine Tochter hat sich falsch verhalten und hat dafür Konsequenzen bekommen, was doch absolut richtig ist.
Genauso haben auch die Mädchen die deine Tochter schlimm behandelt haben, ihre Konsequenzen dafür bekommen.
Ja ich finde die Karte wegen Fehlverhalten ja auch richtig aber das Fehlverhalten der anderen Mädchen die meine Tochter geschlagen und getreten haben würde mit einer Entschuldigung an meiner Tochter bestraft, das heißt es hat weiter keine Konsequenzen für die beiden anderen
Die Hauptsache ist doch, das es nicht mehr vorkommt. Eine Entschuldigung war schon gut von den Mädchen, sollte es nochmal vorkommen wird sicher härter bestraft.
Also,
ich persönlich denke, hier ist die falsche Frage im Raum.
Wir haben an unserem Institut auch so ein System und ich muss ganz ehrlich sagen, dass wir wesentlich früher mit Verboten agieren.
Es gibt Kinder, denen die Übergriffigkeit Ihres Verhaltens nicht bewusst ist und durch diese Visualisierung werden sie befähigt dies zu erkennen und zu modifizieren.
Aber egal welches System man nutzt, der Faktor Mensch ist immer eine Schwachstelle.
So wie auch im geschilderten Bespiel. eine Situation Aussage gegen Aussage ist eigentlich etwas geschickter zu bewerten als dies hier offensichtlich geschehen ist.
Dennoch ist das System so, eigentlich positiv.
Bei uns haben die Schüler die Möglichkeit verhängte Sanktionen einer Prüfung unterziehen zu lassen.
Auch ich entscheide über die Richtigkeit (Verhältnismäßigkeit) von Sanktionen (durch die Schule, Erzieher oder Stufenleiter). Mitunter wird so ein "Urteil" auch noch einmal revidiert. Wenn man mit meiner Entscheidung nicht einverstanden ist bleibt der Weg über die Eltern.
Ich denke, dies ist genau der Punkt, an dem ihr euch auch befindet. Sie wird beschuldigt etwas getan zu haben was sie bestreitet. Dann sprecht gemeinsam dort vor und bringt es an.
Gab es eigentlich keine Hofaufsicht? Wurde diese befragt? Kann diese etwas sagen, ob die 2 fraglichen Kinder überhaupt zusammen waren?
Alles Fragen die ein guter Direktor an dieser Stelle geklärt hätte.
LG
Deiner Tochter sollte die Gelegenheit gegeben werden, zu erklären, warum sie den Jungen beleidigt hat.
Trotzdem war das Verhalten beider nicht in Ordnung.
Giwalato
Wo steht da denn Aussage gegen Aussage? Die Tochter hat beleidigt. Dafür hat sie eine Karte bekommen. Die meisten Sachen haben eine Vorgeschichte, das macht das Fehlverhalten nicht besser.