Highspeed sync canon speedlite?
Ich habe mich in der englischen Version von der speedlite 380ex eingelesen und habe eine Frage
Was ist highspeed sync und der normal sync Mode?
3 Antworten
Hallo
der Schlitzverschluss hat eine maximale X Syncrozeit bei der dieser komplett offen steht (Normal Sync). Das ist je nach Verschlusstyp und Aufnahmeformat zwischen 1/15tel bis 1/500tel Sekunde bzw bei der 6DII bei 1/250tel Sekunde (4 Millisekunden). Deswegen haben/hatten Mittelformatkameras meist einen Zentralverschluss bzw es gibt Portrait Optiken mit Zentralverschluss um auf kurze Synchrozeiten zu kommen.
Der typische moderne AVR/Triac gesteuerte Elektrokondensator Blitz hat je nach Lichtmenge eine direkte Abbrennzeit von 1/1000tel bis 1/1000000tel Sekunde bzw eben von 1ner bis 0,01 Millisekunden. Wobei 1/1000tel ist 100% Lichtleistung, durch Halbierung kommt man Theoretisch bzw bei Studioblitzen auf;
- 1/2 (50%) = 1/2000tel
- 1/4 (25%) = 1/4000tel
- 1/8 (12%) = 1/8000tel
- 1/16 (6%) = 1/16000tel
- 1/32 (3%) = 1/32000tel
- 1/64 (1,5%) = 1/64000tel
- 1/128 (0,75%) = 1/128000tel
Diese Reihung sollte einem als Fotograf bekannt vorkommen weil man die täglich braucht/anwendet (bzw die Belichtungsautomatiken darauf aufbauen)
In der Praxis ist bei portablen Batterieblitzen die Entladungskurve nicht linear so das man bei 1/16 meist um 1/10000tel und bei 1/64 meist noch bei 1/40000tel realen Leuchtzeiten ist.
Deswegen haben Profiblitzgeräte eine Blitzleistungssteuerung bevorzugt mechanisch als Drehrad mit einer Rechenskala kombiniert. Weil das wollen/brauchen Profis die damit Arbeiten müssen.
Nun gibt es bei Canon EOS die FP (Focal Plane) Blitztechnik und die HSS (High Speed Sync) Blitztechnik. Die FP Blitztechnik verlängert die Brenndauer des Blitz auf maximal 1/30tel Sekunde wie bei denn FP Blitzlichtbirnen (X-Würfel) aus dem letzten Jahrhundert, bei Kleinbildsensoren reichen aber meist um 125/tel Sekunde Leuchtdauer. FP Blitztechnik erzeugt eine konstantes Licht wobei bei einigen Geräten die Farbtemperatur beim FP Leuchten Richtung Gelb abwandert (um 4500 Klevin) was ja bei Portraits nicht schlecht ist.
Bei HSS nutzt "Flackerblitzen" während der Verschlussvorhangzeit, und das Flackern ist meist immer noch über 6000 Kelvin Lichtfarbe. eTTLII erlaubt durch Motiverkennung das voll gesteuerte Aufhellblitzen des Bildmotivs zwischen denn Verschlussvorhängen. Das heisst der 24mm Verschlussablauf wird in 100erte Einzelstreifen unterteilt also in 100erte individuelle Flackerschritte (Bei Olympus gibt es maximal 1000 Flackerschritte). Damit kann man dann bei Tageslichtmotiven jeden Abschnitt horizontal genau dosiert füllen und erreicht zb denn Dodge & Burn Effekt. Ein tpisches Dodge & Burn Motiv sind offenblendige Tageslicht Portraits (f2.8 und 1/1000tel bei ISO 100 ergibt Lichtwert 13) in der Totalen mit viel Umfeld/Landschaft. Das Motiv ist in 2,5 Meter Abstand und der eTTL Vorblitz analysiert die Reflexionsgrade vom Motiv (zb Brillen, Alufolie, Chromteile, Moonboots, Samtstoff) und wie gross der Himmelsanteil ist denn man nicht Füllblitzen muss (Weil dort wird dann keine Blitzleistung verschwendet die man woanderst im Motiv brauchen kann). Oder eine andere HSS Spezialität ist Füllblitzen bei Transportation Motiven (Autos, LKW,) wo man dann dosiert ab der Gürtelline die Räder aufhellt und denn Schlagschatten auf dem Schweller und unter dem Auto.
Man kann mit FP und HSS blitzen zu dem "selben" Ergebniss kommen aber HSS bevorzugt man bei statischen Motiven wird aber trotzdem oft für Sportreportage eingesetzt um denn Effekt des zerhakten Motion Freeze mitzunehmen. FP ist der typische Füllblitz bei Sportarten an die man recht nah rankommt wobei Metz baute mit dem 60CT eine FP fähige "Lichtkanone" für Sportreporter.
FP Blitz nutzt man wenn man keinen HSS Effekt haben will/muss bzw die HSS Automatik zu "schlechten" Ergebnissen führt
Nicht alle Blitze können HSS sondern nur FP und ob die DSLR in FP oder HSS blitzt hängt vom Programmodus ab. Blendenautomatik ergibt meist einen Füllblitz mit HSS, Zeitautomatik meist einen Aufhell/Vollblitz mit dunklem Hintergund.
www.canon.de/get-inspired/tips-and-techniques/flash-action-photography
www.traumflieger.de/desktop/blitzreport/besser_blitzen_mit_canon.pdf
www.google.com/search?q=Canon+EOS+Blitzsytem+buch
www.google.de/books/edition/Foto_Pocket_Blitzen_mit_Canon_Speedlite/gdZ2DwAAQBAJ?hl=de&gbpv=0
www.google.de/books/edition/Fotografieren_mit_den_Canon_Speedlites/HeHxsgEACAAJ?hl=de
Highspeed Sync bedeutet, dass du den Blitz für kurze Belichtungszeiten nutzen kannst..
Normalerweise funktioniert das mit dem Blitz so, dass die Kamera den Verschluss öffnet, der Blitz dann während des offenen Verschlusses "feuert" und so das Licht für das Bild liefert. Dazu muss die Blitzdauer relativ kurz sein kürzer als die Belichtungszeit) und das timing, wann der blitz feuert muss zum offenen VErschluss passen.
Beim High-Speed Sync ist das im Grunde genau anders herum, da wird der Blitz sozusagen als "Dauerlicht" genutzt. Das geht dann auch nur bei Blitzen, die eine möglichst lange Abbrennzeit des Blitzes haben und da wird dann der Verschluss innerhalb der Abbrennzeit des Blitzes kurz geöffnet, auch hier muss dann eben das Timing möglichst genau stimmen so dass der verschluss exakt zur richtigen Zeit geöffnet wird, wenn der Blitz feuert
Und das musst du eben einstellen, was du haben willst, bei "längeren" Belichtungszeiten (in der Regel 1/250 und länger) nutzt du den normalen Sync, also dass der Blitz während des offenen Verschusses feuert, bei kürzeren Zeiten den High-SpeedSync wo der Verschluss während des abbrennens des Blitzes geöffnet wird
Mit Highspeed Sync kannst du schnellere Verschlusszeiten verwenden, als die Kamera eigentlich erlaubt. Die maximale Verschlusszeit mit Blitz liegt meistens so bei ~1/200 oder maximal 1/250.
Es gibt verschiedene Methoden von HS-Sync aber die gängigste ist, dass der Blitz eine kurze Salve von Pulsblitzen abfeuert während die Kamera auslöst. Und damit kannst du dann bei der Verschlusszeit kürzere Werte wie 1/500 verwenden. Der Nachteil ist, je kürzere Werte du nimmst, desto mehr wird das Blitzlicht abgeschwächt.