Hattet ihr schonmal eine Zwangsstörung?

Das Ergebnis basiert auf 18 Abstimmungen

Vielleicht 39%
Ja 33%
Nein 28%

7 Antworten

Ja

Eine Zwangsstörung hat man in der Regel sein ganzes Leben lang. Das ist nicht wie ein Infekt, der wieder weggeht. Zwar kann man lernen mit der Zwangsstörung umzugehen, so dass sie einen nicht mehr einschränkt, an sich bleibt sie aber.


Pusteblume301  17.11.2021, 00:06

Das liegt aber auch daran weil die Grenzen zu gesund und zwangsgestört fließend übergehen. Z.B. welches Kind hat nicht auf der Straße versucht nicht auf die Zwischenräume der Pflastersteine zu treten (wenn ihr versteht was ich meine). Das ist an sich eine Zwangshandlung.

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summersweden  17.11.2021, 12:59
@Pusteblume301

Das ist KEINE Zwangshandlung, da das Zwanghafte fehlt. Für das Kind ist es ein Spiel. Wenn es daneben tritt, weint das Kind vielleicht mal, weil Kinder das halt so machen. Es fehlt aber ein Gedanke wie "ich muss das machen, sonst passiert etwas schlimmes" dahinter. Ohne dieses "wenn..., dann passiert vielleicht etwas schlimmes" ist es kein Zwang!

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Pusteblume301  17.11.2021, 23:17
@summersweden

Nicht alle Menschen führen Zwangshandlungen aus weil sie den Zwangsgedanken haben dass etwas schlimmes passiert glaube ich. Also ich finde schon, dass es eine Art leichter Zwang ist, wenn ein Kind versucht bloß nicht auf die Zwischenräume zu treten. Auch finde ich es leichten Zwang wenn jemand " Toi Toi Toi" sagt,weil er dann denkt jemandem würde nichts passieren wenn man das sagt (Unglück vertreiben und co. Da wären wir übrigens da was du bei dem ersten Bsp. bemängelt hat, da denkt man nämlich dass was schlimmes passieren könnte). Oder wenn Menschen sxhwarze Katzen sehen und dann denken es wird was schlimmes passieren (keine Zwangshandlung aber Zwangsgedanke vllt). Ich finde wie gesagt dir Übergänge zu krankhaft fließend.

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summersweden  18.11.2021, 03:00
@Pusteblume301

Was du als zwanghaft empfindest und was als solches offiziell gilt, sind in dem Fall zwei verschieden Sachen.

Offiziell ist nämlich dieses "wenn..., dann passiert vielleicht was schlimmes" essentiell, damit etwas als zwanghaft im Sinne einer Zwangsstörung angesehen wird. Egal ob ein Gedanke oder eine Handlung: wenn die Person keine Angst hat, dass etwas passiert, wenn sie es nicht tut, hat sie keinen entsprechenden Zwang und damit auch keine Zwangsstörung. Zwänge sind immer an Angst gekoppelt!

Nur weil jemand sowas übliches wie "Toi Toi Toi" sagt, was man nun einmal so macht und was fast schon als Brauch durchgeht, hat er keinen Zwang. Ebenso hat ein Kind, dass Spaß hat, nicht auf die Zwischenräume zu treten, keinen Zwang. Gleiches gilt für Aberglauben. Der Aspekt der (krankhaften) Angst fehlt da.

Gerade bei so Themen wie psychischen Erkrankungen ist es wichtig, dass man nicht einfach irgendwelche Behauptungen aufstellt. Nach deinen Ausführungen hätten alle Menschen einen Zwang, was zweifelsfrei nicht stimmt. Das sind harmlose Eigenheiten, die nichts mit Zwängen oder einer Zwangsstörung zu tun haben.

Unwahre Behauptungen sorgen dafür, dass diese Erkrankung in der Gesellschaft weiter verharmlost wird. Ganz nach dem Motto: "wenn sowas einfaches wie einem Glück zu wünschen (und mit 'Toi Toi Toi' macht man nichts anderes) ein Zwang ist, ist eine Zwangsstörung ja nichts schlimmes. Wieso stellen Betroffene sich dann so an?" Aus deinen Behauptungen geht eine Zwangsstörung als Kleinigkeit hervor, obwohl sie Leben zerstört!

In Wirklichkeit leiden Betroffene teilweise sehr stark darunter. Eine Zwangsstörung schränkt die Lebensqualität ein. Sie kann einen im Alltag einschränken, in der Berufswahl, im ganzen Leben. Träume, die an und für sich einfach zu erfüllen wären, rücken dadurch in fast unerreichbare Ferne. Und die Betroffenen können rein gar nichts dafür, dass es ausgerechnet sie erwischt hat.

In manchen Fällen sieht man eine Zwangsstörung sogar als Behinderung an. Dazu kommen noch diverse mögliche gesundheitlichen Folgen. Das kann von weiteren psychischen Folgen wie Depressionen bis hin zu körperlichen Problemen aufgrund des Stresses und der Angst, denen Betroffene teils täglich ausgesetzt sind, reichen.

Eine Zwangsstörung ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die behandelt werden muss. Wenn du dann harmlose Sachen als Zwang darstellst, verharmlost du die Erkrankung und damit auch das Leiden der Betroffenen. Wenn man Aussagen zu so einem heiklen Thema trifft, sollte man darüber Bescheid wissen und nicht einfach nur "glauben" oder "finden". Nur so kann man verhindern, dass man unabsichtlich Öl ins Feuer kippt.

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Pusteblume301  19.11.2021, 00:28
@summersweden

Also deine Aussage, dass ich das verharmlosen würde ist völlig daneben weil ich selber eine Zwangsstörung habe, auch Medikamente genommen habe und das mein ganzes Leben einschränkt. Ich verharmlose sowas nicht. Aber ich sage auch nicht dass jeder Mensch Zwänge hat. Du verstehst mich einfach gar nicht. Die Übergänge zu krankhaft sind aber fließend. Das kannst du auch einen Psychologen fragen. Im Internet findest du auch übrigens oft die Frage, wann man von einem Zwang reden kann. Weiter ausführen will ich das nicht. Und ich denke nicht, dass die Gesellschaft das verharmlost. Das sehen psychisch kranke Menschen sehr schnell bei einer ärztlichen Untersuchung für Beruf, bei der Partnersuche, bei Freunden und und. Wegen Aussagen die du aufgestellt hast denken Menschen psychisch kranke Menschen wären hoffnunglose Fälle. Oft enden Menschen nicht wegen der psychischen Erkrankung in Einsamkeit und Arbeitlosigkeit (was alles andere als förderlich bei solchen Erkrankungen sind), sondern weil die Gesellschaft eben denkt, dass wir zu nichts fähig wären. Die Gesellschaft lässt uns keine Chance am Leben teilzuhaben weil wir krank sind, werden aber deswegen noch kranker. Krebserkrankte sind auch krank. Rückhalt und sogar Spenden kriegen die mehr. Warum? Krank ist doch krank oder nicht?

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summersweden  19.11.2021, 15:21
@Pusteblume301

Wenn du eine Zwangsstörung hast, warum weißt du dann nicht über die Grundlagen deiner eigenen Erkrankung bescheid? Dass eine Handlung erst ein Zwang wird, wenn Angst dazu kommt, erfährt man gleich beim ersten Gespräch nach der Diagnose. Dieses Wissen ist die Grundlage für die Behandlung einer Zwangsstörung. Und dennoch stellst du einfache Eigenheiten als Zwang dar? Das ist nichts anders als verharmlosen.

Da auch Psychologen wissen, dass Gesundheit nicht einfach nur die Abwesenheit von Krankheiten/Symptomen ist, sondern körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden, wird keiner sagen, dass man wieder völlig gesund wird. Das geht nicht, da die Anfälligkeit für neue Ängste immer bleiben wird. Man kann nur sagen, dass der Betroffene aktuell beschwerdefrei ist. Dann ist er aber nicht gesund, sondern nur beschwerdefrei. Da gibt es wirklich einen fließenden Übergang, allerdings nicht zwischen "Zwangsstörung" und "gesund".

Wusstest du, dass die Zwangsstörung früher zu den Angststörungen gezählt hat, weil Angst das zentrale Thema bei Zwängen ist? Eine Zwangshandlung bzw. Ein Zwang müssen immer mit Angst einhergehen, sonst ist es kein Zwang. Das kannst du selber nachlesen. Nur bei ganz wenigen Arten von Zwangsgedanken muss nicht unbedingt Angst vorkommen, damit sie zählen. Allerdings muss der Betroffene dann dennoch stark darunter leiden, damit sie als Zwangsgedanken zählen. Diese einzelnen Zwangsgedanken ohne Angst kommen allerdings nur ganz selten allein vor, weshalb sie im Allgemeinen vernachlässigt werden können.

Was sollen Menschen denken, wenn du schreibst, dass sie einen Zwang haben, weil sie einem anderen Glück wünschen? Sowas als Zwang darzustellen ist völlig falsch und hilft nicht, das die Gesellschaft versteht, was eine Zwangsstörung ist und warum Betroffene mit gewissen Sachen ein Problem haben, während andere Dinge absolut kein Problem darstellen. Es sollte in deinem eigenen Interesse sein, dass die Menschen über diese Erkrankung richtig informiert sind. Und dennoch verbreitest du Fehlinformationen...

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Pusteblume301  19.11.2021, 18:21
@summersweden

Ich habe nirgendswo behauptet dass Angst keine Rolle spielt. Du verstehst einfach nicht was ich sage. Ich bin nicht der Meinung nicht informiert zu sein oder Fehlinformationen zu verbreiten. Ich weiß aber halt wie bei mir aus einmal Hände waschen,2 mal wurde. Irgendwann 5 mal und irgendwann 10mal. Das siehst du. Übergänge sind fließend. Du stimmst mir zu und dann wieder nicht. Aber sagen wir du hast Recht. Wir brauchen nicht weiter diskiutieren. Deine Meinung, meine Meinung und das ist natürlich auch okay so. Ich habe auch nirgendswo gesagt dass die Glückwünschen sollen sondern dass psychisch krank nicht unmenschlich behandelt werden sollen. Aber ist okay...

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summersweden  19.11.2021, 19:02
@Pusteblume301

Und das ist der große Unterschied: während du deine Ansichten geschrieben hast, habe ich mich auf Wissen berufen. Da deine Ansichten, was ein Zwang ist, nun einmal nicht der Definition entspricht, können wir natürlich nie auf einen Zweig kommen. Aber vielleicht hättest du schon ganz am Anfang beim ersten Kommentar schreiben sollen, dass das ausschließlich deine Ansicht ist und du das nicht als Fakt betrachtest. Dann hätte ich diese Diskussion auch nie eröffnet.

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Ja

Was genau meinst du mit "einer" Zwangsstörung? Zwangsstörungen treten nur SEHR sehr selten einzeln auf. Meinst du damit vielleicht ein Episode an Zwangsstörungen oder eine wiederkehrende Zwangsstörung, bzw. intrusive Gedankenmuster?


besterehrenmann 
Fragesteller
 16.11.2021, 23:55

ja genau das meinte ich.

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subcase  16.11.2021, 23:58
@besterehrenmann

Welches von beiden? Viele Menschen haben schon mal im Leben eine Episode bzw. einen Anfall eines intrusiven Gedankenmusters gehabt und das ist nichts außergewöhnliches; ein wiederkehrender Zwangsstörungsgedanke beeinträchtigt allerdings in den meisten Fällen das Leben stark und deutet in jedem Falls auf einen Fall von OCD hin.

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Ja

Zwangsstörungen, die für einige seltsam erscheinen😅

Sätze muss ich in meinen Gedanken in deren Silben in 3- oder 4er Schritten so lange sagen, bis der Satz richtig geteilt wurde (versteht das überhaupt wer?)

Warum auch immer, sage ich bei Nervosität: Es, oder sie es, ähm eh und so, oder ne nee ne, man ey, oder ne… (minutenlang bis die nervosität nachlässt in einem bestimmten Takt)

Vielleicht

Ich weiss nicht, ob man das zwangsstörung nennen kann , aber ich hasse das wenn man beim Radio oder Fernsehen die Lautstärke regeln will und jemand auf die zb. 16, 17, 18 oder 19 stellt . Das geht für mich gar nicht.

Bei mir wäre es dann entweder die 15 oder 20. Sonst werde ich richtig unruhig .

Ja

Kontrollzwang (Sicherheitszwang) und Waschezwänge (immer noch).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Intensive Beschäftigung mit der menschlichen Psyche