Hatte das Dritte Reich auch Vorteile?

11 Antworten

Nur für die Parteibonzen und vielleicht noch bedingungslose Mitläufer in  der Wirtschaft.

Der Rest war alles auf Pump gebaut (Autobahnen, Arbeitsbeschaffung, gigantomanischer Bauwahn) und brachte dem einfachen Leuten nur kurze Zeit durch Arbeit einen scheinbaren Vorteil.

Denn letztendlich gab es dadurch nur 2 Alternativen: Staatsbankrott oder menschenverachtender Angriffskrieg zur Ausbeutung der unterlegenen Gegners.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – und vor allem Lebenserfahrung

Die Deutschen, die keiner verfolgten Minderheit angehörten, fanden es grösstenteils toll, besonders die Jugend, denn ein Aspekt der Nazi-Bewegung bestand ja auch darin, den Jungen viel Macht zu geben, Jugendliche gegen ihre Eltern aufzuhetzen, oder sie dazu zu bringen, ihre Eltern zu bespitzeln und zu denunzieren.

Rabauken (vielleicht die, die heute als ADHS eingestuft werden) hatten es dort gut, es ging um Rauflust, Kraft, Sport, prügeln, Waffen, schulische Bildung war sekundär. Diese Aspekte wurden besonders in den "Napolas" gefördert.

Es war was los, es herrschte Aufbruchstimmung, Optimismus, Märsche, Veranstaltungen, Fackelzüge: viel Volksbelustigung.

Aber auch wirtschaftlich profitierten die Deutschen, die keiner verfolgten Minderheit angehörten. Erst mal wurde den jüdischen (und den "politisch unzuverlässigen") Beamten gekündigt. Es herrschte grosse Arbeitslosigkeit, also freuten sich alle die, die nachrückten oder aufstiegen.

Dann wurden die verfolgten Minderheiten im grossen Stil bestohlen. Das Geld kam entweder dem Staat zugute, der damit Infrastruktur-Programme machte und Arbeitsplätze schaffte, oder auch direkt den Bürgern, die das Diebsgut des Staates billig kaufen konnten oder die davon profitierten, dass Auswanderer ihr Hab und Gut nicht mitnehmen konnten und viel zu billig verkaufen mussten.

Dann wurden Territorien annektiert und ausgeraubt... Menschen versklavt und als billige Arbeitskräfte vermietet...

Ich schätze, dass es bis ca. 1943 für die Deutschen toll war, vielleicht waren ab 1940 die Soldaten, die unfreiwillig in den Krieg mussten nicht mehr ganz so begeistert...

SelektionsPache 
Fragesteller
 27.02.2017, 22:56

Viele vergessen das es Krieg wahr. Und für mich wahr es keine Nazis . Sondern Soldaten die für ihr Vaterland gekämpft haben.

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Aliha  27.02.2017, 23:00
@SelektionsPache

Das wurde ihnen erzählt und das haben viele geglaubt. In Wirklichkeit wurden sie missbraucht um andere Völker zu unterjochen.

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Accountowner08  27.02.2017, 23:07
@SelektionsPache

Den Krieg hat Deutschland ganz alleine begonnen, gegen die sehr, sehr weit gehenden Friedensbemühungen der anderen Staaten, ohne jegliche Aggression von aussen.

Und zwar wiederholt, immer wieder.

Deutschland hat ab 1933 immer wieder gegen Verträge verstossen, Gebiete annektiert, wehrlose, neutrale Staaten überfallen - Österreich, Tschechoslowakei, Polen, Dänemark, Norwegen, Belgien, Holland, Luxemburg, Frankreich, Jugoslawien, Griechenland, Estland, Lettland, Litauen, die Ukraine, Weissrussland, Russland, trotz Nichtangriffspakt, und schliesslich auch die eigenen Verbündeten: Italien, Rumänien, Ungarn, etc.

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Hegemon  27.02.2017, 23:23
@Accountowner08

Soweit völlig richtig. Außer die Österreicher - die sind den Deutschen förmlich um den Hals gefallen und haben bereitwillig jede NS-Sauerei mitgemacht.

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Accountowner08  27.02.2017, 23:25
@Hegemon

Es geht mir darum, aufzuzeigen, inwiefern die Deutschen mit ihrer Armee in fremde Länder einmarschiert sind und damit den Krieg in alleiniger Verantwortung verursacht haben.

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Hegemon  27.02.2017, 23:40
@Accountowner08

Schon klar. Das ist auch völlig richtig. Nur im Falle Österreichs sieht's halt etwas anders aus. Dort lag die Zustimmung zum Anschluß bei über 95%. Die Österreichische Armee wurde in die Wehrmacht eingegliedert, und sämtliche Angriffe und Überfälle wurden gleichermaßen auch von den Österreichern verübt. In der SS waren Österreicher soger überproportional vertreten, und man war an sämtlichen Formen von Kriegsverbrechen beteiligt. Österreich war insofern eher Täter als Opfer.

Ich sag's ja nur. :-)

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Accountowner08  28.02.2017, 07:47
@Hegemon

Auch die Elsässer wurden tw. in die deutsche Armee eingegliedert (siehe malgré nous), Dänen und Norweger konnten sich freiwillig zur SS melden, und es gab welche, die es taten (siehe Standarte Nordland), trotzdem ist es unbestritten, dass die Deutschen Frankreich, Dänemark und Norwegen völkerrechtswidrig besetzt haben.

Auch Österreich haben die Deutschen völkerrechtswidrig besetzt, mit ihrer Armee.

Was danach geschah, ist eine andere Frage. Aber einmarschiert sind sie. Auch ins Sudetenland, schon vor dem, was heute offiziell "2. Weltkrieg" heisst.

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Als deutscher, nicht-jüdischer, heterosexueller Mensch, der dem Nationalsozialismus jetzt nicht komplett abgeneigt war, konnte man auch im Dritten Reich eine gute Zeit verbringen, solange bis der Krieg dann einen auch selbst betroffen hat.

Gab ja auch Angebote, die es davor nicht gab, wie bspw. ein günstiges Radio oder KdF-Reisen.

Viele Menschen waren aber nicht-deutsch, jüdisch, nicht-heterosexuell oder Gegner des Nationalsozialismus. Für die hatte das nichts Positives.

Psssh  28.02.2017, 16:41

Sorry, aber der Text ist nichts wert, er bringt keinerlei neuen Erkenntnisse.
War bei dem Profilbild aber auch zu erwarten. Der Fragensteller hat exakt das ausgeklammert..

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MrHilfestellung  28.02.2017, 16:48
@Psssh

Also ich finde die ersten beiden Abschnitte recht gut auf die Frage bezogen.

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Kommt ganz darauf an, für wen. Der dicke Göring, der als zweiter Mann im Nazi-Staat nicht minder verantwortlich war wie sein Chef, brachte es bei seiner Verhaftung durch die Amerikaner auf den Punkt.
"Wenigstens zwölf Jahre anständig gelebt" waren seine Worte.

Neben ihm gab es noch eine ganze Reihe anderer Kriegs- und NS-Gewinnler, die dem Dritten Reich etwas abgewinnen konnten. Darunter etliche führende Wirtschaftsdynastien der heutigen Bundesrepublik, für die das Nazi-Reich sehr profitabel war. Prominentestes Beispiel sind sicherlich die Quandts. Nur unterscheidet die vom dicken Reichsmarschall, dass sie heutzutage immer noch mehr als anständig leben und zu den reichsten Familien der Bundesrepublik gehören.

Meine Großeltern z. B. haben als Arbeiter durch KdF die Möglichkeit gehabt, aus der Börde mal einen touristischen Abstecher nach München und Salzburg zu machen. Ich denke, das hatte ihnen gefallen.

Sie hätten sicher sehr gerne darauf verzichtet, wenn sie damals schon gewusst hätten, dass dafür ihr Sohn mit noch nicht einmal 18 Jahren sechs Tage vor Kriegsende den "Heldentod" sterben durfte.

Selbstverständlich hatte das Dritte Reich auch Vorteile. So steckten die Nazis die Interessenvertreter der Arbeitnehmer gleich nach der Machtergreifung ins KZ, und künftig bestimmte allein der Unternehmer die Höhe des Lohnes. Lang erkämpfte Arbeitnehmerschutzbestimmungen wurden reihenweise außer Kraft gesetzt. Selbstverständlich hatte das für die Arbeitgeber Vorteile. Die Quandts, Krupps, Flicks usw. haben zudem Unsummen mit Zwangsarbeit und Arisierung verdient. Leute wie Schickedanz (Quelle) haben ihr Vermögen dadurch erworben, daß sie sich jüdischen Besitz billig angeeignet haben. Die Deutsche Bank hat ihre Aktiva wähend der NS-Zeit verdreifacht. Bei der Dresdner Bank (der Hausbank der SS, die auch Auschwitz finanziert hat) lief's ähnlich gut. Der Krieg hat sich richtig gelohnt. Ob das anschließende Wirtschaftswunder bei diesen Voraussetzungen ein Wunder war, darf bezweifelt werden.