Hat jemals das Epstein-Barr-Virus* und die damit verbundene Krankheit ME/CFS*, auch in Verbindung mit Post-COVID, in Eurem Leben eine Rolle gespielt?
*Epstein-Barr-Virus, EBV:
Mehr als 90 % der Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit dem im Jahr 1964 von Anthony Epstein und Yvonne Barr entdeckten Epstein-Barr-Virus, EBV, wobei die Infizierung besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen erfolgt.
Der Ausbruch kann erst viele Jahre später erfolgen und äußert sich im sogenannten Pfeifferschen Drüsenfieber sowie in ME/CFS und als Long Covid nach einer Corona-Infektion. Das Pfeiffersche Drüsenfieber kann ein Auslöser für ME/CFS sein.
ME/CFS ist eine komplexe neurologische Erkrankungen Erkrankungen, die zu den letzten großen Krankheiten gehört, die kaum erforscht sind.
Darüber hinaus wird EBV mit bestimmtenKrebsarten in Verbindung gebracht, insbesondere mit dem Burkitt-Lymphom, dem Hodgkin-Lymphon und dem Naso-pharyxkarzinom. Es gibt auch Hinweise darauf, dass EBV eine Rolle bei der Entstehung von Multipler Sklerose spielen könnte.
*ME/CFS:
Die Myalgische Enzephalomyelitis / das Chronische Fatigue Syndrom ist eine schwere neuroimmunologische Erkrankung, die oft zu einem hohen Grad körperlicher Behinderung führt.
Entsprechend den Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hat sich nach COVID-19 die Zahl der an ME/CFS- Erkrankten in Deutschland im Jahr 2023 von 250.000 auf 620.000 mehr als verdoppelt. Weltweit sind etwa 17 Mio. Menschen betroffen.
Damit ist ME/CFS relativ weit verbreitet. Die WHO stuft ME/CFS seit 1969 als neurologische Erkrankung sein.
3 Antworten
Ja, ich arbeite auf einer Station, die ME/CFS-Patienten psychosomatisch behandelt. Wir arbeiten hauptsächlich mit "Pacing". Das dauert erfahrungsgemäß oft Monate bzw. bis die Krankenkassen die Geduld verlieren. Die Patienten können an unserem eigentlich vorhandenen Setting als psychosomatische Fachabteilung kaum bis gar nicht teilnehmen, was nicht unbedingt zur Stimmung der Krankenkassen beiträgt. Aber es gibt hierzulande kaum Kliniken, die schwerbetroffene ME/CFS-Patienten aufnehmen, da sie eben nicht ins "System" der Kliniken passen. In den meisten Kliniken ist es so, dass man nach einer Woche spätestens wieder abreisen darf, wenn man am vorgegeben Programm nicht teilnehmen kann. Soll jetzt nicht heißen, dass sie nur rumliegen und auf bessere Zeiten warten, das mag für einen Außenstehenden sicherlich so wirken. Aber man muss manchmal wirklich kleinschrittig arbeiten, sehr kleinschrittig, die Krankheit kann fies sein. Dann kommt ja auch noch hinzu, dass die Patienten physisch ja alles könnten, in der Theorie zumindest. Sie könnten aufstehen, alles machen was andere auch machen. Aber das Fiese an der Erkrankung ist, dass sie erst im Nachhinein zuschlägt, meistens einen Tag später, wenn man am Tag davor "zu viel" gemacht hat. Genau da setzt das "Pacing" an, sich langsam ran zu tasten und dann kleinschrittig die Belastungsgrenze zu verschieben, so dass es eben am nächsten Tag nicht zu einem totalen Zusammenbruch kommt.
Nicht auf die Art, wie du die Frage wahrscheinlich meinst.
Ich arbeite in einem medizinischen Labor, insbesondere in der Hämatologie, insbesondere in der Mikroskopie. Und da ist EBV ein großes Thema, weil EBV-Infekte bei den Blutzellen sehr auffällige Reaktionen veranlasst - deshalb auch einer der anderen Namen für die Erkrankung: Mononukleose. Eine Ansammlung von Einkernigen Zellen im Blut. Und was für welchen, die Lymphozyten bei EBV sind auch für geübte Augen nur schwer von Lymphomzellen zu unterscheiden - ist eine der Sachen, die ich auch immer noch üben muss, einfach weil es ziemlich schwierig ist.
Aber, nein, ich war bisher nicht positiv (Weder mit EBV noch mit Corona) und kenne persönlich auch nur Leute, die zwar während der Erkrankung flach lagen, aber sich zeitig erholt haben. Oder die während der Erkrankung an anderen Problemen, die vorher schon bestanden, verstorben sind.
Ja also hab long covid und ist relativ arsch
Ah tut mir leid, habs falsch gelesen. Dachte es ging um cfs wegen eppstein-barr ODER long covid, sorry.
Es waren aber bei so sachen wie reha für cfs bei long covid auch 1-2 die auch in ihrer Vorgeschichte etwas mit eppstein barr virus hatten. Persönlich hat es im endeffekt relativ ähnlich gewirkt (wobei das nichts heißen muss, da die ganzen cfs leute alle sehr individuelle verläufe/symptome haben), weiß aber nichts allzu genaues drüber
Die Frage wurde leider nicht beantwortet!