Darf im gesetzlichen Energieausweis eines Hauses (nach dessen BEDARF) wirklich der Hausstandort einen Einfluß haben?

3 Antworten

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Ähnliche Überlegungen hatten wir beim Energieausweis für unser Haus auch: da werden nur Faktoren wie Abmessungen und Leistungsdaten der Heizung berücksichtigt, aber nichts, was in Richtung Fensterqualität und ökologisch sinnvolles Verhalten geht und sich am Nutzen orientiert!

Technisch gilt bei unserem Haus: all systems working! Und das mit vergleichsweise wenig Primärenergieeinsatz.

Unser 135 Jahre altes Haus mit dicken Wänden und z. T. Sandsteinfundament hat zudem einen Außenbewuchs bis zum 1. Stock - Heim vieler Vögel - der vieles abhält und Umwelteinflüssen entgegenwirkt.

Standortfaktoren spielen da keine Rolle, soviel ich weiß.

Trotzdem ist der anfängliche Verbrauchsausweis im grünen Bereich von 2007 nicht mehr möglich: nach 10 Jahren musste es der Bedarfsausweis sein, der unserem Haus weit höhere Werte 'aufoktroyiert' als real benötigt! Eine echte Luftnummer! Reine Geldschneiderei !

Solche Ungereimtheiten erweckten in mir schon seit langem den Verdacht, dass diesbezüglich noch etwas Größeres im Hintergrund geplant ist und was jetzt auf uns zukommt!

Ploedder  15.04.2023, 12:30

Ja, schon da! Vermieter zahlen den Energieverbrauch der Mieter entsprechend dem sinnfreien Ausweis. Dadurch sollen Mieter entlastet werden! Also der Vermieter die Heizungskosten des Mieters ohne Murren bezahlen.

Die spinnen, die Grünen.

Braucht dann nur ein paar Jahre um festzustellen: Illegal...

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Spielwiesen  15.04.2023, 12:41
@Ploedder

Du siehst es also auch so! Freut mich.

Es ist jetzt schon illegal bzw. zumindest nicht legitim, aber warts mal ab: in Bälde werden abweichende Auffassungen sicher auch noch gemeldet ! Was genau zeigt, wohin der Hase läuft!

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Spielwiesen  15.04.2023, 16:51
@Ploedder

Da gebe ich dir recht - die hanseatische Attitüde hat etwas Regierungstaugliches und signalisiert Verantwortungsbewusstsein. Mit so jemandem am Horizont wäre mir schon deutlich wohler.

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Spielwiesen  15.04.2023, 19:06
@Ploedder

Also, du meinst damit: niemand Passendes in Sicht?? Das wäre dann faktisch, schlimmstenfalls prophetisch. Aber es war generell auf das Werteverständnis und die Standhaftigkeit gemünzt - als Wesensart. Deshalb trifft 'hat' es doch, allgemeingültig halt, stimmt's ?

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Spielwiesen  16.04.2023, 10:56
@Ploedder

Was meinst du mit 'Vermieter zahlen den Energieverbrauch der Mieter entsprechend dem sinnfreien Ausweis?'

Bei uns (3-Fam.Hausaq, ÖZH, Funkzähler an jedem Heizkörper) läuft das über Verbrauchsdaten. Wie kann es sonst noch gehen?

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Ploedder  16.04.2023, 11:30
@Spielwiesen

Die CO2 Abgabe darf der Vermieter anteilig bezahlen.

Wenn er günstigen Wohnraum anbietet und ein grottiger Energieausweis erstellt wurde viel, wenn der Ausweis gut ist dann weniger.

Also nimt er nun mehr Miete, auf die er ggf. sogar Sozialabgaben zahlt und dadurch soll dann die Miete sinken.

Er muss auch dem Mieter in Zukunft monatlich freiwillig und kostenlos sagen wieviel der Mieter an Energiekosten verbraucht hat und das das runterdrehen der Heizung Kosten sparen kann. Die POlitiker halten also auch den Mieter für total bekloppt.

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Ploedder  16.04.2023, 11:42
@Spielwiesen

Und die Sozialabgaben zahlt er perverserweise auch auf die dem Mieter zu erstattende CO2 Abgabe da der Mieter die zunächst bezahlt!!!

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Ploedder  16.04.2023, 12:44
@Spielwiesen

Das Prinzip schon ewig. ALLE! Einnahmen sind so zu behandeln, die Ausgaben interessieren nicht.

Wenn er jedoch aus Nichtselbstständiger Arbeit höhere Einnahmen erzielt dann fällt das weg.

Echt perverses System...

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GEZwang 
Fragesteller
 16.04.2023, 10:59

"Standortfaktoren spielen da keine Rolle, soviel ich weiß."
(für den "Energiebedarf" im Sinne gesetzlicher BRD-Energieausweis)

->Das ist meiner Recherche nach auch die zentrale und klarste Antwort!!!
(Hatte wohl nur bisher immer die falschen Suchbegriffe googled ...)

So steht es auch in der Publikation Bundesamt für Bauwesen:
BBSR-Online (d-nb.info)
Zitat daraus:
"Fachkreise diskutieren schon seit Längerem die Frage, ob nicht ortsgenaue Klimadaten für die Energiebilanz eines Gebäudes in energetischen Nachweisen von Vorteil wären. Bisher erfolgt der energetische Nachweis auf Basis von Klimarandbedingungen, die sich auf ganz Deutschland beziehen und ein einheitliches Mittel abbilden."

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Spielwiesen  17.04.2023, 10:57

☆☆ Vielen Dank für den Stern! 🌟 ✴️

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Hallo GEZwang!

Laut Verbraucherzentrale werden beim Bedarfsausweis die Kennwerte für den Energiebedarf rechnerisch auf der Grundlage von Baujahr, Bauunterlagen (Gebäudetyp, Adresse, Anzahl der Wohnungen und Gesamtwohnfläche), den technischen Gebäude- und Heizungsdaten und unter standardisierten Rahmenbedingungen (Klimadaten, Nutzerverhalten, Raumtemperatur) bestimmt. Vorteil: Die berechneten Kennwerte sind unabhängig vom individuellen Heiz- und Wohnverhalten der Bewohner:innen. Nachteil: Die Genauigkeit und damit die Aussagekraft des Ausweises hängen stark davon ab, wie exakt und aufwändig die Person, die den Ausweis ausstellt, die Daten erhebt. Preisgünstige Angebote können weniger genau ausfallen.

Die Werte sind also einerseits von zuvor standardisierten Basisgrößen auch zum Standort (Klimadaten), zum anderen von der Sorgfalt der Ausweisersteller:innen abhängig.

Daher können auch bei den Energieausweisen also "Papiertiger und -drachen" herauskommen, die den Zweck der energetischen Bewertung einer Immobilie nicht erfüllen.

LG

gufastella

Ploedder  15.04.2023, 12:33

Nicht "können", es ist ein offenes Geheimniss, daß die Energieausweise AUSSCHLIE?LICH eine Verdienstmöglichkeit für andere darstellen, nicht einmal im Ansatz eine Aussage zum tatsächlichen Verbrauch haben

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Ploedder  15.04.2023, 15:26
@gufrastella

Das habe ich bereit bei Einführung des Energieausweises gesagt, meine entsprechenden Beiträge wurden ausnahmslos gelöscht. Ein Schuft wer Böses dabei denkt...

Aber auch heute werden Beiträge dazu gelöscht, wir sollen den grünen Rattenfängern folgen ohne zu denken.

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Der Energieausweis hat genau Null Aussagekraft. Er stellt ausschließlich eine Verdienstmöglichkeit für dritte dar ohne das eine echte Leistung erbracht wird.

Fakten hier: Ein identisches Gebäude erst 100, dann 150 ohne irgendeine Änderung am Haus. Nein, es ist auch nicht umgezogen, nicht einmal Bewohner!

Hier fast identische Reihenhäuser, Werte zwischen 80 und 450, ohne Berücksichtigung der Häuser die nicht im Zustand 1960 sind. Bedarfs und Verbrauchsausweise decken identischen Bereich ab. Nur sinnfrei!

Der Wert hängt von Lust und Laune des Erstellers und ggf. vom Heiz-Lüftungsverhalten der Bewohner ab.

FordPrefect  15.04.2023, 11:58

Kann hier nur zustimmen. Die Energieausweise sind samt und sonders nutzlos, außer für die jeweiligen Aussteller.

Im Endeffekt bräuchte es ein energetisches Gutachten je Objekt, das den tatsächlichen Bedarf an Energie auf Grundlage einer standardisierten Verbrauchs- und Nutzungsschemas normiert berechnet. Und das ist de facto unmöglich.

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