Mietwohnung mit elektrischer Fußbodenspeicherheizung - 80€/monat realistisch?
Hallo zusammen,
ich soll morgen den Vertrag für eine Mietwohnung unterschreiben, doch wegen einer Sache zerbreche ich mir gerade noch den Kopf.
Die Wohnung ist eine Maisonette-Wohnung, hat 82 m² Fläche und 79,42 kwh/m²a Energieverbrauch (Klasse C). Baujahr ist 1981. Sie ist mit einer elektrischen Fußbodenspeicherheizung als alleinige Heizungsart ausgestattet.
Für die Heizkosten wurde ein monatlicher Abschlag von 80 € ausgerechnet. Auch die Vormieterin soll nur so wenig gezahlt haben. Laut Makler ist das Haus sehr gut gedämmt und die tatsächlichen monatlichen Heizkosten würden daher jedenfalls nicht über 110 € liegen.
Ich finde es erstaunlich wenig. Selbst wenn man den Energieverbrauch mit der Fläche multiplizipliziert, dann kommt man bei den aktuellen Strompreisen (ca. 0,31€/kwh) auf etwa 168€/monat. Und auch das erscheint mir noch ziemlich niedrig. Wie seht ihr das? Kann ich mich auf die Aussage des Maklers verlassen? Oder soll ich doch lieber die Finger weg davon lassen?
Danke für eure Einblicke!
1 Antwort
War die Wohnung schon sehr gut gedämmt, als der Energieausweis ausgestellt wurde?
Ist es ein Verbrauchs- oder ein Bedarfsausweis?
Ich halte die 80 € auch für etwas wenig, aber wenn wirklich gut gedämmt ist, die 79,42 arg viel. Da stimmt irgendwas nicht.
Der Verbrauchsausweis dokumentierte also den Verbrauch von ca. 2014 bis 2016. Es ist vermutlich nicht bekannt, wer damals die Wohnung nutzte und vor allem, wie diese Person/en geheizt haben. Ich kann auch in einem sehr gut gedämmten Haus einen sehr hohen Heizenergieverbrauch erzielen, wenn ich ständig die Fenster offen habe und dabei die Heizung voll aufgedreht ist.
Jeder Energieausweis enthält auch Empfehlungen zur Verbesserung der energetischen Situation. Enthält der Ausweis solche Empfehlungen? Wenn nein, kann man davon ausgehen, dass das Haus auch 2017 schon gut gedämmt war. Stehen dort aber die Empfehlungen drin für verschiedene Dämmmaßnahmen, dann wurden diese zwischenzeitlich wohl durchgeführt und der Verbrauch ist seither stark zurück gegangen.
Ich habe den Verbrauchsausweis ehrlicherweise nicht gesehen. Ich gehe hier von den Angaben im Exposé aus. Wenn ich aber Deine letzte Nachricht richtig deute, dann dürften mich in dieser Wohnung (hoffentlich) keine bösen Überraschungen erwarten, wie z. B. 1000€+ Nachzahlung oder so. Wir mögen es zudem tatsächlich eher kühler, also um die 19°C und sind ein 2-Personen-Haushalt.
Leider kannst Du daraus nicht ableiten, dass Du keine bösen Überraschungen erwarten darfst.
Zur Rolle des Maklers: Er muss Deine Interessen genauso wahren, wie die des Vermieters. Ruf den Makler an und bitte ihn darum, Dir eine Kopie des Energieausweises zu schicken. Darauf hast Du Anspruch. Es sind mehrere Seiten und auch wenn Energieausweise, gerade Verbrauchsausweise, nie so genau sind, was den tatsächlichen Zustand anbelangt, wird er dennoch Empfehlungen enthalten. Enthält er keine Empfehlungen zur Verbesserung, darfst Du davon ausgehen, dass die Wohnung auch 2017 schon so war, wie jetzt. Sind Empfehlungen drin und weißt Du aufgrund der Besichtigung, dass diese umgesetzt wurden, sieht es deutlich besser aus.
Das kann ich leider nicht sagen. Bei dem Ausweis handelt es sich um einen Verbrauchsausweis und ist noch bis 2027 gültig.