Hallo Zusammen Ich schreib eine Klausur über den Behaviorismus, wie kann man die erlernte Weinerlichkeit eines Kindes anhand des klassischen Konditionierns?

4 Antworten

Vorstellbar ist doch, dass das Kind durch einen Vorfall erschreckt oder gar traumatisiert wurde, und nun einige mit diesem damaligen Vorfall verbundene Reize (z.B. bestimmte Geräusche, oder als bedrohlich wahrgenommene fremde Menschen)  in späteren (und aktuellen) Situationen als Auslösereize erlebt für seine Schreckensreaktion in Form der Weinerlichkeit.

Man kennt das doch auch von Autounfällen, wo der Betroffene noch Monate später beim Hören von Bremsenquietschen panisch reagiert.

Pinketalete 
Fragesteller
 01.04.2017, 05:54

Das Kind hatte in dem Beispiel jedoch kein angstauslösendes Erlebnis, hier bekommt das Kind einfach nur nicht das was es eigentlich gleich haben möchte und deshalb benimmt es sich in der Öffentlichkeit nicht gut 

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Naja die Frage ist bei was ist das Kind weinerlich? Es muss ja mit einem Reiz zusammenhängen, heißt also es muss auf einen neutralen Reiz (z.B ein Kuscheltiere) etwas schlechtes erfahren haben (z.B einen Knall) was es zum weinen bringt, und das mehrmals

Pinketalete 
Fragesteller
 01.04.2017, 05:52

Das Problem ist dass das Kind nicht erschreckt wurde sondern weint weil es seine Wünsche nicht bekommt. Deshalb versteh ich es eben nicht :/

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Deine Forderung, ein Fehlverhalten mit der klassischen Konditionierung zu beseitigen, ist nicht realistisch, da das Monate oder Jahre dauern kann. Das ist therapeutisch der falsche Weg. Ein weinerliches Verhalten wurde in der Regel gelernt und folglich muss es wieder entlernt werden, und das gelingt eben am leichtesten über den traditionllen Weg: Fehlverhalten ignorieren und Wohlverhalten belohnen. In diesem Falle wäre der richtige Weg: Immer wenn das Kind weinerlich ist, nichts machen, allerdings vorher Sorge tragen, dass dem Kind nicht wirklich etwas Unangenehmes passiert ist, so z.B. nasse Windeln. Sobald es dann das weinerliche Verhalten beendet, dann aufnehmen, mit ihm spielen, sprechen, singen und füttern. 

Merkwürdigerweise durchschauen ungezählt viele Eltern eben diesen Mechanismus nicht. Sie warten bis das Kind weint und übellaunig ist, und wenn sie das übellaunige Verhalten nicht mehr ertragen können, bekommt das Kind die Zuwendung. Damit lernt das Kind: Wenn ich übellaunig bin, bekomme ich Zuwendung. Pädagogik ist eben doch auch eine Sache des Verstandes.

Pinketalete 
Fragesteller
 01.04.2017, 05:57

Ich möchte ja auch nicht das verhalten erklären wie es verlernt wurde sonder wie es überhaupt durchs klassische Konditionieren erlernt wurde, dass das Kind immer dann weint wenn es was nicht bekommt. 

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rolfmengert  01.04.2017, 09:29
@Pinketalete

Die klassische Konditionierung verläuft bekanntlich über ein Assoziationslernen ab, d.h. wenn ein bestehender Mechanismus (bei Pawlow war es die Speichelsekretion auf den Nahrungsreiz) mit einem neutralen anderen Reiz (Glocke) mehrere Male zeitgleich oder unmittelbar davor aktiviert wird, dann reicht nach der Lernphase der bedingte Reiz zur Auslösung der Reaktion (Speichelfluss) aus. (Der Glockenton löst Speichelfluss aus.)

In deiner nachgereichten Erläuterung willst du nun wissen, wie das Weinen des Kindes im Sinne der klasasischen Konditionierung zustande kommt, wenn es etwas nicht bekommt. Da bin ich etwas ratlos, weil doch gerade die Äußerung der Unlust (Weinen) eine völlig natürliche Reaktion auf ein Mangelerlebnis (bekommt etwas nicht) ist. Zu diesem Verhalten ist doch gar keine Konditionierung erforderlich. 

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Schreibst du die Klausur in der Schule oder fürs Psychologiestudium?

Pinketalete 
Fragesteller
 01.04.2017, 05:54

Für die Schule

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