Habt Ihr den Sinn der Fortpflanzung eigentlich tiefgründig verstanden, und was bringt es mir, wenn ich meine Gene weiter gebe?

3 Antworten

Der Sinn ist eigentlich ganz simpel: Fortpflanzung und Entwicklung. Evolution. Die erfolgreichen, die gesund sind und es schaffen ihre Gene weiterzugeben, prägen damit zum Teil den Nachwuchs ihrer Spezies. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Nachwuchs krank/entstellt oder schwach ist, sinkt, wenn die Elternteile gesund und überlebensfähig genug waren, um sich überhaupt fortpflanzen zu können.

Ist der Nachwuchs doch schwach, wird er sterben, bevor er sich fortpflanzen kann und so stellt die Natur sicher, dass das Leben entweder endet oder weitergeht und sich an neue Situationen und Herausforderungen anpassen kann, um erhalten zu bleiben.

Ich weiß bzgl. Tintenfische nicht Bescheid. Es herrschte aber lang der Irrglaube, dass auch Lachse grundsätzlich sterben, sobald sie sich gepaart haben - das sei "in ihren Genen so verankert", hieß es. Aber das ist bullshit, wie man herausfand. Die Tiere starben lediglich nach der Paarung, weil sie Wochen lang von ihren Sexualhormonen angetrieben wurden, die sie dazu brachten, mit allen Mitteln zum Laichplatz zu gelangen. Kaum bis gar kein fressen, kein Ruhen, extreme körperliche Anstrengung, jeder will als erstes da sein, um seine Gene weitergeben zu können. Das ist enorm viel Stress für jedes Lebewesen.

Erst nach der Paarung lässt die Wirkung der Hormone nach und die Tiere werden sich ihrer Umgebung bewusst: viel zu viele Fische in viel zu wenig Wasser, teils von bereits vielen toten Artgenossen umgeben, gleichzeitig sind die Tiere durch den ganzen Stress, dem sie über Wochen ausgesetzt waren, derart ausgelaugt und kaputt, dass sie schlichtweg an den Folgen des Stresses sterben, weil sie zu schwach sind, um weiterleben zu können.

Vielleicht ist es bei den Tintenfischen etwas ähnliches und es sind eben nicht die "Gene".

Die Gene wollen sich erhalten.

Sie leben ja nicht ewig. Bei jedem Leben ist die Dauer begrenzt.

Dabei spielt es keine Rolle, ob du ein Mensch, ein Tintenfisch, ein Baum oder eine Bakterie bist.

Deshalb vermehren sie sich. Manche Kombinationen sind gut, die leben weiter, andere sind schlecht, die sterben aus.

Aber sie leben wieder eine gewisse Zeit, vermehren sich...

Der ewige Zyklus beginnt von Neuem.

Fortpflanzung dient dem Überleben überlebensfähiger Gene, die ihre Eignung bereits bewiesen haben. Eltern haben nichts davon. Als komplexe soziale Wesen haben menschliche Wesen, die nicht kurz nach der Zeugung und Geburt sterben, eine gewisse Befriedigung bei der Erziehung des Nachwuchses und dem Erleben seiner hoffentlich gelungenen Entwicklung.

Lebewesen sind Überlebensmaschinen für ihre Gene.