Habt ihr auch das Gefühl, mit der deutschen Sprache geht es immer mehr den Bach hinunter?
Nicht nur, wenn ich hier die Beiträge lesen „tue“, sondern generell … dafür hat das Denglisch zwar uns international vorangebracht (wir verstehen die ausgeklügelten Politikaktionen aus dem Weißen Haus jetzt auch im Original), aber in unserer Sprachkultur lässt es immer mehr nach …
Danke für die vielen zustimmenden Kommentare! Noch ist die Schlacht nicht verloren.
16 Antworten
Auf jeden Fall. Ich habe absolut nichts gegen Veränderungen aber der Ursprung sollte nie in Vergessenheit geraten. Zu viele (unter anderem auch Erwachsene) haben keine Ahnung, was z.B. das Ursprungswort für CD Player ist. Es ist völlig in Ordnung, es so zu nennen aber die originale Bezeichnung sollte man ebenfalls kennen. Viele haben keine Ahnung, wofür die Abkürzung "PC" steht oder die Mehrzahl von "Atlas". Es ist verständlich wenn Leute mit Migrationshintergrund die deutsche Sprache nicht fließend beherrschen aber gebürtige Deutsche selbst? Sowas ist zum fremd schämen. Ich kenne zu viele Deutsche, die ihre eigene Muttersprache nur gebrochen sprechen und viele Wörter lieber vom englischen übersetzen. Man merkt schnell, wer schonmal ein Buch in der Hand hatte und wer nicht. Ein Wort mal nicht zu kennen ist kein Problem aber wenn einem nicht mal andere Synonyme einfallen, dann haben die Eltern, die Schule und/oder die Person selbst versagt.
Hi,
leider schon und auch vor allem wegen den ganzen Anglizismen. Manche sind ganz hilfreich, aber die sind schon sehr ausgebreitet.
Es fängt mit der Jugend an noch mehr mit der deutschen Sprache dem Bach hinunter zu gehen, weil solche Begriffe wie ,,Chaya''...,,Alpha''...,,skibidi..??'' und irgendwelche anderen Begriffe in sind. Ich meine nicht jeder Jugendliche ist so. Ich finde es dennoch sehr schade! Ich ertappe mich leider auch manchmal solche Begriffe zu verwenden wie ,,cringe''/,,weird'' usw...(die Oberen nicht!)
Auch merke ich wie Schüler immer mehr das korrekte Schreiben verlernen. Ganze Sätze sind bei Manchen echt schon undenkbar.
Die Bücher lassen auch nach. Irgendwie begegne ich Büchern, wo ich Fehler drin sehe oder Kommasetzung völlig falsch ist.
Dass nun jetzt auch mehr und mehr Kinder mit dem Tablet auf unserer Schule lernen, erleichtert nicht wirklich die Situation. Leider bemerkt man dann oft, dass sie nicht bei der Sache sind, weil sie ein Spiel während des Unterrichts zocken & ich verstehe es absolut wenn Lehrer Tablets nicht gerne in ihrem Unterricht sehen. Es ist aber auch irgendwie oft die Schuld der Eltern, wenn sie ihrem Kind schon mit 7 Jahren ein Handy kaufen. Das Gehirn ist in der Entwicklung und kleiner Kinder sollten in diesem Alter kein Handy haben. Danach muss man jedoch auch bedenken, dass man schon gezwungen wird eins zu haben. Ich hatte bis zur 9. keins. Ich wurde komisch angestarrt, immer. Es gab immer diese Recherche-Aufgaben: ,,Recherchiere zu dem Thema im Internet.'' oder lasst uns Kahoot spielen.
Diese Abhängigkeit ist es, die uns intellektuell schwächer macht und dadurch verlernen viele das korrekte Schreiben und Sprechen.
Ich finde das alles sehr traurig wie die Deutsche Sprache zerreißt.
LG
GivenTaken
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Ps.:
Noch ist die Schlacht nicht verloren.
Ich hoffe du hast recht.
Es ist wohl tatsächlich so, das sich unser Sprachgebrauch drastisch verändert hat. Ob dies immer auf eine schöne Weise passiert, sei mal dahingestellt. Generell ist es aber so das Sprache kein statisch fixiertes Gut ist, sondern ständigen, dynamischen Entwicklungen durch äußere Einwirkungen, kulturelle Einflüsse und nicht zuletzt der Kreativität wechselnder Generationen unterliegt. Nur mal ein kleines Beispiel. Hör dir den folgenden Liedtext einmal an. Was der dort singt ist tatsächlich deutsch. Althochdeutsch. So wurde hier in der Zeit von ca.750-1050 gesprochen. Man sieht also deutlich das sich Sprach schon immer drastisch verändert hat und dies kein Phänomen unserer Zeit ist.
https://youtu.be/CEmCyG4tvds?si=qRucJkJ23mTDHexr
Und falls es dich interessiert kannst du hier den Hintergrund des Textes und seine "Übersetzung" nachlesen. Bei dem Lied handelt es sich um den Zweiten der Sprüche.
https://www.merseburger-dom.de/rundgang-merseburger-dom-zaubersprueche/
Vielen Dank für den interessanten Hinweis. Ist nicht mein Gebiet, habe aber die Hinweise und Hintergründe mit Interesse gelesen.
Danke für die Mühe!
Ich bin immer auch an Blicken über den Tellerrand interessiert.
Absolut! Das ist aber schon länger so. Es werden viele Anglizismen verwendet, deren deutsche Entsprechung der Äußerer nicht einmal mehr kennt, Worte werden abgekürzt ("ned" statt "nicht") und der US- Proletenrülpser "Hey" ist auch gang und gäbe. Ferner werden Inhalte unter Außenvorlassung der Grammatik im Telegrammstil abgesondert und seit der Rechtschreibreform von 1996 gibt's ein Durcheinander, dem ich zugegebenermaßen auch schon teilweise verfallen bin. Am bedauerlichsten finde ich aber, dass viele hilfreiche Umstandbestimmungen mittlerweile als so "cringe" empfunden werden, dass sich keiner mehr sie zu verwenden traut. Dazu gehören meines Erachtens unter anderem "darob", "einerlei", "eingedenk", "fürderhin", "derlei" usw..
Auch der Konjunktiv wird heutzutage kaum noch ohne die Zuhilfenahme von "würde" gebildet. Wenn dem nicht so ist, würde mich das doch sehr wundern......
Nebenbei: Vielen Dank für die schöne und klangvolle Formulierung. Du fällst hier aus dem Rahmen!
:) Eingedenk Deiner Einwürfe, stimme ich Dir voll umfänglich zu.
Nein. Sprache ist im Wandel der Zeit. Das war schon immer so. Zu anderen Zeiten waren es die Franzosen, die unsere Sprache geprägt haben. "Denglisch" lässt uns auch nicht die Amerikaner besser verstehen, sondern dass wir die Fremdsprache Englisch heutzutage besser beherrschen als frühere Generationen.
Es gibt den deutschen Rechtschreibrat. Der wägt Änderungen, Ergänzungen sorgsam ab. Mich stimmt das nicht besorgt.
Was man online zu lesen bekommt, lässt einem manchmal die Haare zu Berge stehen. Das halte ich aber nicht für repräsentativ für die Sprache grundsätzlich.
"Denglisch" lässt uns auch nicht die Amerikaner besser verstehen, sondern dass wir die Fremdsprache Englisch heutzutage besser beherrschen als frühere Generationen.
Das Problem ist allerdings, dass die Amerikaner unser "Denglisch" auch nicht verstehen, weil es nicht einem besseren Verständnis der englischen Sprache entspringt. Frag' mal einen Ami, was er unter "Handy" oder "Public viewing" versteht.