Habt ihr auch das empfinden, dass die Gastronomie Branche nur etwas für die Unterschicht ist?

8 Antworten

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Irgendwie seltsam, weil ich noch nie darüber nachgedacht hatte. Doch weil Du hier fragst, meine ich - Ja. Diese Branche scheint wirklich irgendwie der Unterschicht anzugehören.

Frag mich aber bitte nicht wieso.


jule2204  30.05.2024, 19:52

Weil die Leute meistens nicht so viel verdienen und die Arbeitszeiten scheiße sind.

Überhaupt nicht. Ich kenne einige Gastronomen die definitiv nicht zur Unterschicht gehören.


jule2204  30.05.2024, 19:53

Dann sind das aber doch die Besitzer und nicht die Angestellten. Oder?

anonym200886  30.05.2024, 19:55
@jule2204

Na und? Gastro ist gastro, egal ob du ein angestellter bist oder der chef.

Einzelhandel wird ja auch nicht plötzlich it-kaufmann nur weil du ein selbstständiger mit einem eigenen laden bist.

jule2204  30.05.2024, 19:56
@anonym200886

Die Eigentümer verdienen in der Regel aber etwas mehr Geld als die Angestellten.

Du gehst wohl nur selten essen. Und nein, Gastro ist nichts für Unterschicht...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Schüler + Community Experte in "Schule"

Sie werden nur als Unterschicht angesehen und entsprechend wie die Unterschicht behandelt, vor allem die Kellner(innen). Sie müssen für alles büßen, was sie gar nicht vermasselt haben.

Aber was ist die Unterschicht? Ja, es ist so, dass Kellner(innen) sehr schlecht verdienen, da höhere Gehälter leider nicht möglich sind, da sonst die Preise wieder angehoben werden müssen (abgesehen von Edelhotels). Aber wenig verdienen bedeutet ja nicht Unterschicht.

Viele Kellnerinnen sind Studentinnen und brauchen erst einmal nicht viel. Für viele ist das der passende Job im Studium, sie arbeiten dann in Pups, wo vielleicht viele Kommilitonen von ihr feiern, die sie dann während der Arbeitszeit trifft. Nach dem Studium steigen sie dann in ihrem eigenglichen Beruf ein.

Diese Personengruppen gehören also nicht zur Unterschicht.

Einige haben ein eigenes Café, kellnern selbst mit, leben auf dem Land, wo die Mieten sehr günstig sind, das Café ist eines der wenigen auf dem Land, so dass dort viel Betrieb herrscht. Der Inhaber gehört auch nicht zur Unterschicht.

Du kannst aber kaufmännischer Angestellter sein, aber über eine Zeitarbeitsfirma arbeiten, wo du sehr schlecht verdienst. Wenn du dann in einer Stadt wie München oder Düsseldorf wohnst, wo die Mieten extrem noch sind, kannst du dir nur ein kleines Apartment von dem Gehalte leisten und das vielleicht in einer Gegend, in der Leute nachts um 3 Uhr in der Woche die Stereo-Anlage laut aufgedreht haben und den ganzen Tag besoffen sind. Dann gehörst du eher zur Unterschicht.

Ich war z. B. selbst lange Zeit Unterschicht: kaufmännische Berufsausbildung mit anschließendem Ökönomiestudium. Den Einstieg ins Berufsleben habe ich nicht geschafft: Erst arbeitslos, dann Zeitarbeit. Dann wieder Arbeitslos, dann wieder Zeitarbeit. Dann wieder entlassen und um nicht wieder arbeitslos zu werden, am Fließband gelandet. Schließlich fast Pleite, durch viele Einschränkungen und wenig Ansprüche, konnte ich wieder etwas ansparen.

Schließlich wieder über Zeitarbeit im kaufmännischen Bereich gelandet, etwas besser bezahlt, aber trotzdem noch gering bezahlt. Immer noch Unterschicht.

Vor einem Jahr habe ich es dann durch Zufall zur Mittelschicht geschafft, in dem ich eine feste Einstellung gefunden habe, bei einem Unternehmen im öffentlichen Dienst, wo ich, wenn ich nicht groben Mist baue, mit großer Wahrscheinlichkeit bis zur Rente bleiben kann - vorausgesetzt natürlich, ich werde so alt.

Man sieht, was Unterschicht ist oder nicht, hängt nicht nur von dem jeweiligen Beruf oder der Branche ab, sondern von der persönlichen Lebensqualität und finanziellen Sicherheit.

Man muss auch kein Haus haben, um zur höheren Schicht zu gehören. Man kann auch in einem schönen gepflegten Apartment wohnen, wenn man allein lebt und wenig zu Hause ist und Wert auf andere Dinge legt.