Haben wir alle einen „Dachschaden“, weil wir einerseits im Verhältnis zu Einzellern etc. sehr intelligent sind und auf der anderen Seite vieles nicht verstehen?

Das Ergebnis basiert auf 3 Abstimmungen

Ja sehe ich auch so 67%
Nein falsch 33%

5 Antworten

Und der Zusammenhang zwischen Intelligenz und psychischen Erkrankungen sieht nochmal wie genau aus ?

Und sicher gibt es auch Menschen, die im Laufe ihres Lebens keine psychischen Erkrankungen oder Problematiken , oder "Macken" entwickeln. Der Begriff "Krankheit" ist medizinethnologisch betrachtet grundsätzlich negativ konnotiert , und bezeichnet in der Regel medizinische Sachverhalte, die per se einer (professionellen) Behandlung bedürfen.

Allerdings ist der Begriff "Krankheit" nicht kulturell allgemeingültig. Das selbe gilt auch für den Begriff "Macke" , der darüber hinaus ebenso eine negative Konnotation besitzt. Was in der einen Kultur als Krankheit ( oder eben Macke) klassifiziert wird, wird in anderen Kulturen oder Gesellschaften nicht immer genauso eingeordnet. Speziell was psychische Erkrankungen betrifft, ein gutes Beispiel ist hier die Diagnosegruppe der Traumafolgestörungen in den westlichen Krankheits - Klassifikationssystemen ICD oder DSM , mit der PTBS als populärsten Vertreter.

Also ja , somit ist es absolut möglich, dass ein Mensch im Laufe des Lebens keine psychische Erkrankung oder eine "psychische Macke" entwickelt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – B.A. Kultur-/Sozialanthropologie, Schwerpunkt Ethnologie
Sevven  10.07.2021, 18:04

Darüber hinaus ist anzumerken , dass nicht alle psychischen Erkrankungen oder "psychischen Macken" auf externe Einflüsse zurück zu führen sind , bzw. dass nicht nur externe Einflüsse allein in die Pathogenese involviert sind.

Deswegen kann auch jemand , der kein "hartes" Leben führt oder so glücklich ist wie man nur sein kann , psychisch erkranken.

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Patrikreiser 
Fragesteller
 11.07.2021, 11:42
@Sevven

Glaubst Du, dass jeder Mensch im Laufe seines Lebens einige Macken sich erarbeitet hat? Gibt es einen Menschen, der es vielleicht nicht hat?

Hast Du psychische Störungen oder Macken? Ist persönlich.

Was ist besser konnotiert, das Wort Macke oder Störung?

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Sevven  11.07.2021, 14:20
@Patrikreiser

Jeder Mensch? Nicht unbedingt, nein.

Wobei auch nicht alle Macken oder Krankheiten im Laufe des Lebens "erarbeitet" werden , sondern dem Menschen auch vollkommen unabhängig von dem Leben das er führt und den Erfahrungen die er gemacht hat "widerfahren" können.

Wie ich versucht habe darzulegen, ist das aber stark abhängig von der Betrachtungsweise und dem Verständnis von psychischen Erkrankungen , insbesondere was die Pathogenese , das klinische Erscheinungsbild, sowie die Ursachen von diesen betrifft.

Diese genannten Faktoren und Vorstellungen sind allerdings ganz stark durch soziokulturelle Einflüsse geprägt. Das bedeutet , dass diese nicht universell-allgemeingültig sind.

Somit hat jede Kultur oder Subkultur ein eigenes Verständnis von psychischen Erkrankungen, und betrachtet diese dementsprechend anders.

Ein Beispiel: die Pathogenese der posttraumatischen Belastungsstörung

In westlichen Kulturen, beispielsweise hier in Deutschland, wird die Erkrankung im Sinne der westlichen Psychiatrie und insbesondere im Sinne der Disziplin der Psychotraumatologie v.a. auf vorher bestehende Erkrankungen und neuroanatomische Anomalien sowie Veränderungen der Hirnphysiologie nach einem traumatischen Ereignis zurückgeführt.

Das bezeichnet man dann als Biologisierung von psychischen Erkrankungen, die zusammen mit der Pathologisierung und Medikalisierung von eben diesen in westlichen Kulturen mit dem Aufstieg von Klassifikationssystemen für psychische Erkrankungen ( v.a. ICD und DSM) einherging.

So wurden zunehmend immer mehr unkonventionellere , ungewöhnlichere , soziokulturell untypischere Verhaltens- , Denk- , und Wahrnehmungsweisen zu Krankheiten und dadurch zu medizinischen Sachverhalten gemacht,die grundsätzlich einer professionellen Behandlung bedürfen.

Allerdings müssen Begriffe wie "Gesundheit" und "Krankheit" ( oder eben "Macke" ) , die in der Regel einfach blind hin- und übergenommen werden, hinterfragt werden, da sie einer kulturellen Relativität unterliegen :

Was in der einen Kultur als psychische Erkrankung (oder eben Macke) klassifiziert bzw. und eventuell medikalisiert wird , wird in einem anderen kulturellen Milieu nicht zwangsläufig genauso betrachtet.

Diese Kulturelle Relativität betrifft auch die erwähnten Klassifikationssysteme für psychische Erkrankungen, einschließlich ihrer vordefinierten diagnostischen Kriterien und der beschriebenen Krankheitsbilder. und -verläufe

Diese lassen sich ohne entsprechende Modifikationen nicht auf Individuen aus nicht-westlichen Kulturen anwenden , da DSM und ICD eben auf diese westlichen Kulturen ausgerichtet sind , und davon abweichende soziokulturelle Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen das Krankheitsbild und -erleben des Betroffenen auf eine Weise verändern können, dass diese nicht von den standardisierten Kriterien erfasst werden.

In nicht westlichen Kulturen hingegen, wo die erwähnten Klassifikationssysteme bei weiterem nicht so verbreitet und etabliert sind, beispielsweise in Indien , kommen psychische Erkrankungen weitaus seltener vor , da hier weniger mit durchaus kritisch zu betrachtenden Etikettierungen und Klassifkationen wie "(psychische) Krankheit" gearbeitet wird.

Die erwähnte posttraumatische Belastungsstörung existiert natürlich durchaus auch in Indien, allerdings ist die genaue, ganz konkrete Bezeichnung der Erkrankung und deren Einordnung weniger von Interesse. Beispielsweise gibt es im DSM und ICD dutzende weitere , mit der PTBS verwandte Diagnosen aus der Gruppe der Traumafolgestörungen, unter anderem viele Sonderfälle, die als eigene diagnostische Entitäten durchaus auch fragwürdig sind.

Aber in Indien war es den Menschen, die ich Interviewt habe im Grunde nicht so wichtig, welchen exakten Namen das Kind nun trägt. Medikalisierung und Pathologisierung sind hier dramatisch weniger präsent, als bei uns in westlichen Kulturen. Die Betroffenen werteten ihre Beschwerden EBEN NICHT als Krankheit ,also als medizinischen Sachverhalt.Sondern im Prinzip als einen sozialen.

Im Gegensatz zum vorher skizzierten Fall führten sie die Beschwerden NICHT auf Probleme/ Dysfunktionen beim jeweiligen Individuum bzw. Bei seinem Körper zurück, sondern primär auf dysfunktionale soziale Beziehungen.

Ergo : wenn exakt dasselbe , was hier als psychische Erkrankung oder eben Macke verstanden wird, in anderen Kulturen nicht als Krankheit gewertet wird, ist es durchaus möglich, dass einige Menschen aus diesen Kulturen keine psychischen Erkrankungen/ Macken entwickeln. Vielleicht nicht nach unseren Maßstäben, aber nach deren . Und ein " Richtig oder Falsch " existiert hierbei nicht .

Hast Du psychische Störungen oder Macken? Ist persönlich.

Ja habe ich , wieso fragst du ?

Was ist besser konnotiert, das Wort Macke oder Störung?

Naja , beide Begriffe sind sehr unterschiedlich konnotiert. Mit "Macke" assoziiere ich Fehler, Unvollkommenheit, oder Makel, ein Synonym für Schandtfleck. Ist also mehr auf die Persönlichkeit bezogen, "Störung" auf den Körper.

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Wir Menschen haben eine Schwarmintelligenz <3

Der Mensch ist ohnehin schon eine ziemliche Fehlkonstruktion, die obendrein auch noch reichlich gaga ist.

Patrikreiser 
Fragesteller
 10.07.2021, 16:35

Wie kommst Du aber darauf?

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Patrikreiser 
Fragesteller
 10.07.2021, 16:40
@draalnmincq

Ja aber woher hast du das? Biologie oder dein persönliches Empfinden?

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draalnmincq  10.07.2021, 16:48
@Patrikreiser

Nein, hat rein gar nichts mit Empfinden zu tun. Auch wenn ich damit hier einen Shitstorm auslösen werde: Jeder, der einigermaßen denken und lesen kann, weiß, dass das Gebiet, in dem wir heute leben, schon mehrmals mit kilometerdickem Eis überzogen und auch wiederholt eine tropische Region mit Warmwasserozean und palmengesäumten Stränden war. Und das, bevor es überhaupt Menschen gab. Dennoch ist der moderne homo "sapiens" (was für ein Zynismus!) felsenfest davon überzeugt, dass wir derzeit in einer menschengemachten Klimakatastrophe leben, die die Menschheit ausradieren wird. Sorry, aber das ist nichts anderes als reif für Klapse!

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Nein falsch
Komplexere Lebewesen tendieren oftmals zu Störungen und aufgrund unseres begrenzten Denkvermögen...

Fehler passieren nicht wegen des begrenzten Denkvermögens, sondern wegen der Vielfalt von Fehlerquellen.

Kann daraus Paranoia oder auch kleinere psychische Störungen im erwachsenen Alter entstehen?

Sicher. Aber auch hier: nicht wegen des begrenzten Denkvermögens.

Gibt es eigentlich auch nur einen Menschen auf der Erde, der sich keine psychischen Macken im Laufe seines harten Lebens erworben hat?

Je nachdem, wie du "Macke" definierst, DURCHAUS. Schließe also nicht von dir auf die Menschheit. Die kommt dabei schlecht weg.

Immerhin verstehen wir sehr viel nicht

Was denn z.B.? Wir verstanden vor 200.000 Jahren noch viel mehr nicht und nun schau dir an, was wir erreicht haben!

... und wenn wir versuchen daraus zu kommen, wird es nur noch schlimmer.

Wie gesagt: Nicht von sich auf andere schließen.

Vielleicht ist unsere weltweite menschliche Gesellschaft klein und langweilig?

Langweilst du dich? Wer legt fest, wann die Gesellschaft "langweilig" ist? Du? Bitte nicht!

Wären es ohne die Menschen in der Natur ruhig und langweilig eigentlich?

Nein. Auch ohne Menschheit gäbe es den täglichen harten Kampf ums Überleben. Und der ist recht spannend und abwechslungsreich. Bitte.

Patrikreiser 
Fragesteller
 11.07.2021, 10:35
Vielleicht ist unsere weltweite menschliche Gesellschaft klein und langweilig? 
Langweilst du dich? Wer legt fest, wann die Gesellschaft "langweilig" ist? Du? Bitte nicht!

Das Adverb „vielleicht“ ist keine Festlegung, sondern ist relativiert oder?

Wären es ohne die Menschen in der Natur ruhig und langweilig eigentlich? 
Nein. Auch ohne Menschheit gäbe es den täglichen harten Kampf ums Überleben. Und der ist recht spannend und abwechslungsreich. Bitte.

Spannung ist es solange Du die Chips-Tüte in der Hand hast und Deine Tür von außen zumachen kannst in deiner kleinen Wohnung. Dann ist es natürlich spannend und romantisch aber wenn dein großer gut ernährtet Kopf beim lebendigen Leib gefressen wird dann kannst Du ja solche Aussagen nochmal machen und es spannend finden. Das ist der Mensch, der meiner Meinung in seiner kleinen Blase (film) lebt. Vielleicht ist unsere Gesellschaft extrem langweilig aber wir merken es nicht.

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TMA01  11.07.2021, 10:40
@Patrikreiser

Zum ersten Teil: Ja, du relativierst gern. Und meine Reaktion war eine FRAGE an DICH, die DU nicht beantwortest.

Zum zweiten Teil: DU definierst nicht "Spannung". Schon gar nicht durch sarkastische, absurde Übertreibungen.

Hör auf, immer von einem "wir" zu reden, wenn du DICH meinst.

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Patrikreiser 
Fragesteller
 11.07.2021, 11:03
@TMA01

Von mir als Tatsache spricht keiner, sondern es ist eine Frage.

„Sind wir vielleicht schön ist etwas anderes, als wir sind schön.

Denn dann würde man auf alle schließen aber im ersten Beispiel fragt man ja alle, damit man gut differenziert.

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TMA01  11.07.2021, 11:17
@Patrikreiser
Von mir als Tatsache spricht keiner

Ist dir eigentlich klar, dass dieser Teil keinen Sinn ergibt? Im Übrigen fragst du nicht, sondern spekulierst. Durch ein Fragezeichen am Ende wird daraus keine Frage.

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Patrikreiser 
Fragesteller
 11.07.2021, 11:23
@TMA01

Welcher Teil ergibt keinen Sinn?

Ja spekulieren und mit seiner Spekulation andere zu fragen, ist eine Frage und immer noch keine Tatsache oder?

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TMA01  11.07.2021, 11:36
@Patrikreiser

Ich habe den sinnfreien Teil ZITIERT! Warum fragst du da nochmals?

Ja spekulieren und mit seiner Spekulation andere zu fragen, ist eine Frage

Nein. Es ist keine Frage. Es ist eine Spekulation. Du hast einige echte Fragen gestellt und die habe ich beantwortet oder gezeigt, dass deine innewohnenden Voraussetzungen falsch sind.

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Patrikreiser 
Fragesteller
 11.07.2021, 11:38
@TMA01

Welcher sinnfreier Teil? Doch es ist eine Frage.

„Wir sind bestimmt alle schön oder?“

Es ist eine spekulative Frage (siehe Grammatik: Duden)

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Patrikreiser 
Fragesteller
 11.07.2021, 11:39
@TMA01

Immer noch bleib beim Thema.

Es ist eine spekulative Frage (siehe Grammatik: Duden)

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TMA01  11.07.2021, 11:42
@Patrikreiser

Ich bleibe doch beim Thema. Dein Spruch "Von mir als Tatsache spricht keiner" ist sinnfrei.

Vielleicht ist unsere weltweite menschliche Gesellschaft klein und langweilig?

Das ist keine Frage. Ans Satzende gehört ein PUNKT und kein Fragezeichen. Um eine Frage daraus zu machen, muss es heißen:

"IST vielleicht unsere weltweite menschliche Gesellschaft klein und langweilig?"

SO funktioniert grammatikalisch korrekt eine Frage, mein lieber Patrik.

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Ja sehe ich auch so

Jeder, der von sich behauptet, keinen Dachschaden zu haben, ist komplett abgedeckt.

Patrikreiser 
Fragesteller
 10.07.2021, 20:46

Wieso abgedeckt? Dann hat er keins mehr, wenn er abgedeckt ist?

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User23478  10.07.2021, 20:50
@Patrikreiser

Mit dem Dachschaden bist du nicht abgedeckt. Aber es regnet rein, weil es undicht ist. Anders sieht es aus, wenn er erst gar kein Dach mehr hat. Dann hat er zwar kein Dachschaden aber führ mehr reicht es nicht.

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