Haben die Frauen Hitler an die Macht gewählt?

2 Antworten

Ich finde schon das das lauter gute Voraussetzungen waren dafür dass die Mehrheit der NSDAP-Hitler-Wähler*innen Frauen waren. Und, tut mir leid, diese These wird nur durch eine unbewiesene Gegenthese nicht ab absurdum geführt.

Du kannst dir Statistiken zu den entsprechenden Stimmverteilungen anschauen. Das kostet dich vielleicht eine Viertelstunde, um eine gute Aufstellung zu finden... vermutlich eher weniger. Die werden zu folgendem Schluss führen, der auf Wikipedia gut herausgearbeitet wird:

Soweit erkennbar, zeigten die Frauen keine großen Unterschiede zu Männern, entgegen einem populären Vorurteil: Weder waren die Frauen vorsichtiger, noch zog Hitler besonders schwärmerische Frauen an.

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hitlers_W%C3%A4hler#Ergebnisse)

Jede These dient doch dazu dass wir uns darüber austauschen, ist eine Anregung zu Gedankenspielen, nicht mehr.

Es gibt aber auch Thesen, bei denen letztlich klar ist, dass sie auf Ansichten basieren, die man selbst keineswegs vertritt, für irrational, irre, schädlich oder diskriminierend hält. Und das darf man auch aussprechen. Die Aussage 'ich kann alles sagen was mir in den Kram passt ohne Gegenwind fürchten zu müssen, denn immerhin dient es nur der Diskussionsanregung' ist keine Ausrede.

Dreistein723 
Fragesteller
 02.02.2024, 18:54

Danke für Deine Meinung. Statistiken etc. gefallen mir sehr selten, persönliche Meinungen sind mir da viel lieber. Weil "Vorurteile sind gelebte Erfahrung", ein absolut geiler Satz. Der letzte Teil Deiner Antwort, ja, gibt es was Schöneres als Gegenwind? Von wegen "getroffen Hunde bellen" und so. Wenn das Oberstübchen richtig rattert dann wird's doch interessant, deshalb hasse ich auch diese Political Correctness als total langeweilige Tour.

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In den 1980-er und 1990-er Jahren wurde viel darüber diskutiert, welche Berufsgruppen alle in das NS-Regime verstrickt waren: Juristen, Ärzte, Kirchenleute, Wissenschaftler, Polizisten, Journalisten, Künstler, Philosophen usw. Die einzige Gruppe, die es bis heute geschafft hat, sich im allgemeinen Bewusstsein als reine Opfergruppe darzustellen, sind die Frauen. Noch heute glauben viele, dass - von einzelnen Exemplaren abgesehen - die Frauen nicht viel mit dem NS-Regime zu tun gehabt hätten, die Frauen wären vom Regime nur unterdrückt worden usw., und sie hätten später die Hauptlast des Krieges in der Heimat getragen. Die "Trümmerfrauen" wurden sogar jahrzehntelang geehrt - bis sich die wissenschaftliche Erkenntnis herumsprach, dass es sich bei den "Trümmmerfrauen" größtenteils um ehemalige NS-Funktionärinnen handelte, die von den Alliierten zwangsweise zum Aufräumen abkommandiert wurden.

Die Frauen hatten unter dem NS-Regime keinesfalls übermäßig zu leiden - jedenfalls wenn es "arische" Frauen waren. Die Berufstätigkeit von Frauen ist nach 1933 gestiegen, sogar vor dem Krieg. Der Anteil von weiblichen Studentinnen ist nach 1933 gestiegen! Viele Frauen konnten in den NS-Organisationen erstmals eine gewisse gesellschaftliche Rolle spielen, was ihnen vorher meist so nicht möglich war. Die Frauen wurden vom Regime umworben und hatten erstmals den Eindruck, "wichtig" zu sein.

Während des Krieges bekamen die Frauen, deren Männer beim Militär waren, den vollen früheren Lohn ihres Mannes weitergezahlt. Schon allein deshalb, weil der Mann ja nicht da war, hatten viele Frauen während des Kriegs mehr Geld und damit mehr Selbständigkeit als jemals zuvor. Das mag die große Begeisterung der Frauen für die Hitlerregierung erklären.

Dreistein723 
Fragesteller
 02.02.2024, 18:56

Dafür liebe ich gutefrage, zusammen sind wir immer schlauer. Danke für deine Antwort !

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