Haben alle Brücken und Tunnel in der Schweiz Sprengstoff?

4 Antworten

Salue

Während des 2. Weltkrieges waren es um die 3000 Sprengstellen. Tunnels, Brücken an Strassen an Abhängen konnten gesprengt werden. Das Auslösen erfolgte durch unterirdische Leitungen aus Bunkern heraus. Während es Kalten Krieges waren es noch mehr, so um 4500 Sprengstellen. Tschechische Studenten hatten die Aufgabe auf Fahrradtouren diese Sprengstellen zu dokumentieren.

Diese Sprengstellen waren übrigens einer der Gründe, wieso die Nazis Ihren Plan "Tannenbaum" nicht umgesetzt haben. Man hatte gehofft, mit einer Besetzung der Schweiz aus dem Norden durch Deutschland und aus dem Süden durch Italien, eine geschützte Transitstrecke durch den Gotthard erobern zu können. Die Sprengstellen hätten diesen Plan vereitelt und es hätte zu viele Pioniertruppen gebraucht, um die Wege wieder instand zu stellen.

Der Sprengstoff ist gealtert und wurde zum Risiko. Man hat alle Sprengstellen deshalb entladen.

Ich hatte Gelegenheit, mit solche Sprengstellen im Detail anzusehen und den genauen Aufbau zu studieren.

Tellensohn

Nein keine!

Aber Sprengstoffkammern sind durchaus noch vorhanden.

Wenn bei neuen Tunnels welche gebaut werden, wird das nicht gestreut.

Das war tatsächlich mal so :-)

Heute dürften auch die letzten Brücken und Tunnels davon befreit sein, was aber nicht heissen soll, dass die damals taktische Idee damit ebenfalls verschwunden wäre.

Im Notfall wären Brücken und Tunnels nach wie vor die Hauptziele der Schweizer Armee, bloss braucht es dafür heute keine im Voraus deponierten Sprengsätze mehr. Die Waffentechnik hat sich entwickelt und schon allein mit entsprechenden Flugkörpern liessen sich die Verkehrswege hier sehr rasch lahm legen.

Hinzu kommt, dass die Schweiz ohnehin mit nahezu an Null angrenzender Wahrscheinlichkeit angegriffen würde. Wer hätte davon denn schon einen Nutzen?

Der Sprengstoff dürfte inzwischen auch in der Schweiz entfernt sein. Die Schweiz war da wohl neben Deutschland das letzte Land, bei dem das der Fall war.