Habe mich als Deutscher schlecht in Polen gefühlt?
Ich war in den Sommerferien in Warschau und an sich war es echt schön dort. Nur habe ich mich irgendwie unwohl gefühlt als Deutscher da zu sein, wenn ich daran denke was die Nazis in Polen für ein Massaker verrichtet haben. In der Bahn habe ich auch extra den alten Leuten meinen Sitzplatz angeboten, einfach aus Respekt. Aber ich wollte nicht, dass die wissen, dass ich Deutscher bin. Eure Meinung dazu?
7 Antworten
Es zeugt von deinem Geschichtsbewusstsein das du dich mit der Vergangenheit beider Länder auseinander gesetzt hast.
Du bist aber frei von Schuld und Sühne, weil es keine nationale, generationsübergreifende Sippenhaft gibt.
Das du für Senioren einen Sitzplatz frei machst, sollte unabhängig von der Nationalität der Fall sein.
Naja, also ich schäme mich nun wirklich nicht mehr für das, was 2-3 Generationen vor mir veranstaltet wurde. Diese Schuldgefühle versucht man noch immer unserer Gesellschaft einzureden - sowas klappt in keinem anderen Land... 🙄
Ich war dieses Jahr auch für ein paar Tage in Polen, aber fühlte mich überhaupt nicht unwohl.
Bis zu einem gewissen Punkt verständlich, aber du warst nicht Täter und wenn du dich nicht wie die Deutschen damals verhältst und so denkst, musst du dich auch nicht schämen. Du bist eine eigenständige Person und wo wir geboren werden, suchen wir uns nicht aus.
Schämen müssen sich die, die heute noch rechtsextremes Gedankengut in sich tragen.
Ich war auch schon zwei Mal in Israel und war willkommen. Deutschland und Polen sind Nachbarn und Verbündete in EU und NATO. Also kein Grund, dich schlecht zu fühlen.