Habe kein Vertrauen mehr in meine Intuition in sozialen Interaktionen. Kann mir jemand helfen?
Hi Community,
Mein Problem ist, dass ich sehr sehr unsicher in meine sozialen Fähigkeiten bin. Ich habe das Gefühl, dass ich wie ein Weirdo oder sozial ungeschickter wahrgenommen werde. Egal ob ich etwas schreiben muss oder in einem Gespräch mit einer anderen Person bin, überkommt mich dieses Gefühl. Selbst beim schreiben dieses Textes...Meine Gedanken kreisen ständig darum, ob ich diesen Eindruck mache oder nicht, was mich hinaus noch weiter verunsichert. Basically resultiert meine Angst aus der Vergangenheit, in der ich wieder und wieder negative Erfahrungen in sozialen Interaktionen gemacht habe, die mich zum Schluss haben kommen lassen, dass ich anders Denke oder halt sozial ungeschickt bin. Menschen haben einfach abgeneigt, verwirrt und insgesamt negativ auf mich reagiert. Das hat mich schließlich zu der verunsicherten Person, die sich nicht auf seine Intuition verlassen kann, gemacht die ich heute bin. Es ist auch möglich das ich mich selber blockiere und durch meine Unsicherheit und Verklemmtheit als so komische Person wahrgenommen werde, was wiederum meine Unsicherheiten verstärkt und mich in einer Teufelsspirale festhält.
Tatsächlich mache ich viele positive Erfahrungen und bin sehr sozial gewandt, wenn ich betrunken bin. Was mich eigentlich ziemlich verwirrt weil das nicht zusammenpasst XD.
Anyways erst einmal props und danke an alle die sich die Mühe gemacht habn meinen Arschlangen Text durchzulesen🙏.
Würd mich über jeden Kommentar freuen!
Mit Grüßen,
Arno
PS: Habe nicht wirklich gute Themen für diesen Kommentar gefunden, weswegen ich jetzt Psychologie ausgewählt habe.
1 Antwort
Hallo Br0ken326!
Du schreibst hier in offenen klaren Worten von deinen Wahrnehmungen und dem Problem, das sich für dich daraus ergibt. Du schreibst in klaren Worten, welche Entstehungsgeschichte du vermutest. Du schilderst den Widerspruch zwischen deiner subjektiv emotionalen Bewertung und der rationalen Bewertung deiner Wirkung auf andere. Zu guter Letzt kennst du einen Zustand, in dem du dich anders, nämlich positiv wahrnimmst.
Alles scheint mir stimmig und nachvollziehbar, aber dir ist Lösung leider noch nicht zugängig, obwohl du sie kennst.
Es ist die andauernde Fortsetzung der Paradoxie deiner Situation:
Du kannst nur in einer Situation so sein, wie du es dir wünschst, wenn du gleichzeitig so bist, wie du nicht sein möchtest: Betrunken, also ohne feste Kontrolle über dich und deine Gedanken und Handlungsoptionen.
Der Alkohol ermöglicht es dir, deine Bremse zu lösen. Allerdings zu dem Preis, dafür die Kontrolle aus der Hand zu geben.
Du solltest diese Paradoxie auflösen:
Du kannst all das, was du brauchst, um dich wohl zu fühlen: Locker sein, sozial gewandt, sicher und offen.
Der enthemmende Faktor Alkohol hat es dir bewiesen.
Also lebe es ohne den Alkohol.
Nur du entscheidest:
Blockiert, gehemmt, verklemmt, aber alles unter Kontrolle (Bremse angezogen)
oder
locker, sicher, gewandt und offen (Bremse gelöst).
Wie geht das ohne angezogener Bremse?
- Die Bremse wird ja nicht ausgebaut, sondern zweckmäßigerweise zum Losfahren gelöst (Ich bin ok, ich freue mich auf die anderen und fahr dann mal los).
- Wenn es einen Stopp gibt am Berg (in einer schwierigen Situation), ziehst du die Bremse bewußt zur Sicherheit an (du nutzt die kontrollierenden analysierenden Gedanken, um die Situation zu begreifen und eine Lösung zu finden).
- Das Berganfahren (wieviel Kontrolle brauche ich gerade, um mit einer schwierigen Situation klar zu kommen) muss man tatsächlich auch üben.
- Und nun das wichtigste: Dabei macht man Fehler, wie alle anderen übrigens auch.
- Der TÜV hilft dabei, das System auf Sicherheitsmängel zu überprüfen. (Das sind gute Freunde, manchmal die Eltern oder Geschwister, die im Gespräch über Probleme Ratschläge und ihre Einschätzung geben.)
Ich wünsche dir einen guten Ausstieg aus der Teufelsspirale!
gufrastella