Grab von Angehörigen besuchen?
Wir (meine Eltern und ich) hatten ein extrem schlechtes Verhältnis zu meiner Großmutter. Sie hat meiner Mutter immer schlecht gemacht, weil sie meinen Vater geheiratet hat. Aus mir konnte ja nichts gescheites werden, weil ich die Tochter meiner Mutter bin.
Als sie noch lebte, hatten wir uns um sie gekümmert, weil sie halt die Mutter meines Vater war. Wir haben uns um alles gekümmert, was sie dann im Alter wegen körperlichen Einschränkungen nicht mehr machen konnte.
Als die Versorgung mit Ambulanten Pflegedienst nicht mehr möglich war, haben wir ein Heim für sie gesucht, den Umzug organisiert und die Wohnung aufgelöst. Weil meine Großmutter darauf bestanden hatte, hat mein Vater und ich auch sämtliche Vollmachten übernommen und später die rechtliche Betreuung, als es notwendig war.
Sie ist 2008 verstorben, jetzt läuft irgendwann die Mietzeit für das Urnengrab ab und wir wollen nicht verlängern. Deswegen werden wir von einigen schief angeschaut. Allerdings waren wir das letzte mal bei der Beisetzung dort.
Was würdet ihr tun?
8 Antworten
Durch die Verlängerung kommt die Großmutter auch nicht mehr wieder. Daher das Urnengrab auflösen, egal was andere sagen oder denken.
Ihr braucht kein schlechtes Gewissen zu haben. Ihr habt das beste gemacht was ihr konntet und nun ist auch Zeit mit dem ganzen abzuschließen.
Es kann den anderen egal sein das ihr das Urnengrab nicht verlängern wollt und es ist auch völlig in Ordnung man ist nicht verpflichtet dazu. Selbst, wenn ihr ein sehr gutes Verhältnis gehabt hätte wäre es nicht schlimm es nicht zu verlängern.
DAS kann nur individuell entschieden werden!
mein Schwiva liegt im Familiengrab, das muss alle 10 Jahre neu bezahlt werden. Das ist Sache meines Ex, ob er das macht...bislang besteht die Grabstelle (seit 1957, wo der Vater des Schwiva dort beerdigt wurde).
Meine Mutter hat eine Grabstelle im amerikanischen Stil auf einem Baptistenfriedhof. Da liegt nur eine kleine Steinplatte mit ihren Geburts- und Sterbeddaten.
Die Grabstelle als solche wird nach 10 Jahren aufgelassen, die Gedenktafel kommt dann auf eine Gedenkwiese, das ist in den kosten bereits enthalten.
Ich selber werde mal nach Feuerbestattung in einem Friedwald beigesetzt werden. Ob meine Kids dann eine Gedenktafel bestellen oder das Grab anonym bleibt,ist deren Entscheidung.
Es muss jeder selber wissen, ob er einen Ort zum Trauern benötigt und ob es ihm die kosten wert sind. Diese können nämlich ganz ordentlich ins Geld gehen... und das hat nicht jeder über!
Wir haben nen ähnlichen Fall in der Familie. In 5 Jahren soll das Grab meiner Großmutter (die starke Alkoholikerin und sehr böse zu meiner Mutter und zum Teil mir war) aufgelöst werden und ihre Schwester (meine Großtante) und meine Mutter werden nicht verlängern. Anfangs fand ich das auch befremdlich, da wir regelmäßig zum Grab gehen und dort sauber machen etc. In den letzten 10 Jahren aber habe ich von meiner Mutter viel über ihre Kindheit erfahren und kann nachvollziehen, dass man als Familie da auch einfach irgendwann abschließen will. Die Zeit der Trauer ist ja schon lange vorbei.
Ob man nun auflösen lässt oder nicht, ist Privatsache der Betroffenen, beides ist vollkommen in Ordnung. Da sollte kein anderer sich ein Urteil bilden und sich lieber mal an die eigene Nase fassen. Tut einfach, was ihr für richtig haltet. Es ist eure Entscheidung, nicht die der Tratscher und Lästerer.
Das spielt keine Rolle, es bleibt trotzdem eure Entscheidung.
Das ist allein eure Sache. Wenn sich das für euch richtig anfühlt, hat sich da kein Außenstehender ein Urteil anzumaßen.
Meine Eltern und ich waren nie beim Grab meiner Oma. Es war uns immer ein Graus, sie zu ihren Lebzeiten sehen zu müssen.