Gottschalk hat gesagt:"Inzwischen rede ich zu Hause anders als im Fernsehen. Und das ist auch keine dolle Entwicklung", seid ihr damit einverstanden?

5 Antworten

Klingt nach viel Mimimimi eines alten, weißen Mannes, der nicht mit dem gesellschaftlichen Wandel mitkommt. Dass er im Fernsehen immer das sagen konnte, was er auch zu Hause gesagt hat, ist eine Freiheit, die er sich nehmen konnte, weil er ein weißer Mann ist. Frag mal die weiblichen Gäste, die er mit creepy Komplimenten verunsichert hat, konnten die ihm vor laufender Kamera auch so frei das antworten, was sie gern geantwortet hätten und das ganz ohne negative Konsequenzen (s. https://www.youtube.com/shorts/KbPZoGTerf4)?

Sich seine ganze Karriere über auf Kosten anderer Freiheiten rausnehmen und dann ganz bedröppelt aus der Wäsche schauen, nur weil er berechtigterweise mittlerweile mal seine Wortwahl und sein Verhalten anpassen muss, der Arme. Mal davon abgesehen, dass es für die meisten arbeitenden Menschen schon seit Ewigkeiten das selbstverständlichste überhaupt ist, im beruflichen Umfeld sein Vokabular entsprechend dem Level an Professionalität anzupassen. Wie gesagt, für mich nichts als Mimimi von einer Person, die ignorant ist gegenüber der Bedeutung seiner Privilegien und entsprechend auch unfähig bleibt, die Ungerechtigkeit darin zu erkennen.

Keine dolle Entwicklung? Ja, für ihn als Einzelperson vielleicht, für den Rest durchaus. Zeigt, wie egozentrisch er denkt. Wie ein verwöhntes Kleinkind, dass heult, weil's verboten bekommt, anderen Kindern ihre Süßigkeiten wegzunehmen.

Ja, ist so. Die Erkenntnis setzt sich nur langsam durch, dass das Verrschweigen von Problemen nicht zur Lösung beiträgt. Inwieweit ein Show Moderator gesellschaftliche Probleme ansprechen oder auflösen kann ist aber auch fraglich.

Er war einfach nur ehrlich.

Eine absolut korrekte Aussage. Das Einzige, was mich wundert ist: Warum dauert es bei den Meisten erst bis zum Ruhestand oder dem Wechsel zur privaten Konkurrenz, dass sie zu solchen Aussagen kommen?

Und da ist es egal, ob ein Ulrich Wickert, der just im Ruhestand die Gebührenverschwendung anprangert, Frank Plasberg, der sich zuerst einen politisch mehr als fragwürdigen Nachfolger ran züchtet, um dann, just im Ruhestand, auf ihn draufzuhauen oder Thomas Gottschalk, der die Sprachvorgaben kritisiert. Mit dem Gewicht, das man in dem Sender hat, hätte man auch in der aktiven Zeit kritisieren und vielleicht auch was bewirken können. Sieht man ja auch an einer deutlich irrelevanteren Person wie Andrea Kiewel, die immer mal wieder Seitenhiebe verteilt (wobei sie von ihrem ersten - nämlich dem "nicht die Augen verdrehen, ich muss" auf die gegenderten Singer-Songwriter - INNEN" - ja wieder zurückgerudert ist, um die sofortigen Dementi ihres Senders zu untermauern) und immer noch den Fernsehgarten moderiert. Da hätte ein Wickert oder Gottschalk auch vor dem Ruhestand ordentlich eskalieren können. Aber tut man nicht, der eigene Geldbeutel ist erst mal wichtiger.

Fakt ist: Der öffentlich-schlechtliche Schundfunk verbreitet statt Fakten nur noch links-woken Meinungspopulismus und Umerziehung und immer mehr wenigstens noch halbwegs aufrichtige Ex-Größen haben zumindest in ihrer Zeit danach noch den Mut, es zu sagen und in die hat sich jetzt auch Gottschalk eingereiht.


Haruktora  27.11.2023, 08:59

Wenn einem was am Job liegt, krümmt man sich.

Sobald man im Ruhestand geht, kann man auch alles äußern was man möchte, ohne groß Konsequenzen mit zu rechnen.

2

Zu Hause wird er Oberfränkisch sprechen. Das käme im Fernsehen nicht so gut an. :)