Gönnen sich reiche Leute untereinander eher ihren Wohlstand und sind keine Neider?

8 Antworten

Aus meinen persönlichen Erfahrung her, habe ich festgestellt, dass sich Menschen "schichtspezifisch" oft besser miteinander verstehen, als wenn materiell große Unterschiede sind.

Auch die Gesprächsthemen sind dann teils anders, ebenso vorhandene gemeinsame Interessen, Hobbys oder Einstellungen.

Als ich noch H4-Aufstocker war ( und das war ich wegen 'alleinerziehend und mäßiger Qualifikation relativ lange ) drehten sich eben meine Sorgen und Gedanken oft um die Regelung finanzieller Dinge, darum, was ich meinen Kinder im Vergleich zu Kindern wohlhabenderer Eltern alles nicht bieten kann, etc...

Entsprechend eben auch meine Gesprächsthemen.

Da konnte ich eben mit Menschen relativ wenig anfangen, die bspw. sich überlegten, wohin sie in Urlaub fliegen sollen, weil sie ja schon quasi "überall" gewesen sind, oder ob ihre Kinder statt nur Musikunterricht und Ballet/Sportverein nicht noch etwas drittes hinzunehmen sollten, und wie man das fahrtechnisch geregelt bekommt.

Da hätte ich dann auch am liebsten gesagt: "Na eure Probleme möchte ich auch gerne mal haben"

Mit 'gönnen hatte dies aber nichts zu tun, sondern eben eher mit einer gewissen Verständnislosigkeit meinerseits, ob deren "Abgehobenheit"

Seit es mir finanziell etwas besser geht, hat sich nach und nach ein Teil meines engeren Bekanntenkreises geändert, im Sinne von: Menschen, mit denen ich gerne zusammen bin.

Früher fühlte ich mich wohl bei denen, die auch oft lang und breit über Existenzsorgen sprachen, und nicht wussten, woher sie noch ein paar € bekommen können, um die letzten Tage des Monats zu überstehen. Tipps austauschen, wann und wo man gute Chancen auf "Pfand" hat, o.ä.

Heute habe ich zwar viel Verständnis dafür, aber mag nicht mehr so viel über solche Dinge reden, und mir es auch nur noch eingeschränkt anhören. ( Lieber gebe ich da mal 5.- oder 10.- € )

Natürlich nehme ich nach wie vor herumstehendes "Pfand" mit, und reiche es an jemanden weiter, gebe es selten noch selbst ab

Nach meiner Erfahrung, ist eher das Gegenteil der Fall.

Reiche können nicht genug an Reichtum haben, und gönnen anderen wenig.

Aber das mag eine Einzelmeinung sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Frau, Mutter, Ehefrau, Freundin.
ROMAX  05.11.2022, 11:49

Das klingt tatsächlich eher vorbelastet

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Die meisten Leute, die etwas sagen, in der Art wie "Ihr habt doch genug, wo ist da Problem" sind nicht neidisch oder missgünstig, sondern verstehen tatsächlich die Problematik nicht.

Ihr versteht das Problem, damit habt ihr eine Gemeinsamkeit.

Mir geht es wirtschaftlich gut. Den Menschen, mit denen ich verkehre, meist auch, darunter teils mehr, teils weniger Vermögende. Dabei stellt das Vermögen nie ein Thema dar, über das man sich vergleichend misst oder gar mit anderen vergleicht. Der "pöööhhse Besserverdiener" ist ein stereotypisches Bild, das geschaffen wurde, um Animositäten zu schüren, die dazu dienen, bestimmte politische Zwecke zu verfolgen. Es ist vollkommen falsch anzunehmen, dass Wohlhabende vorsätzlich anderen ihren Wohlstand verhindern wollen, da sonst für sie weniger übrig bleibt. Absolut hanebüchen und wirtschaftlich unlogisch. Es ist wünschenswert, dass jeder Wohlstand für sich erwirtschaftet, da dann weniger Druck auf der Gesellschaft lastet, subventionierte Leistungen für Dritte zu erbringen.

Reiche Leute gönnen niemandem irgendwas.

Dann wären sie ja nicht mehr reich.

Deswegen waren sie mit abstrusen Argumenten auch gegen die mindestlohnerhöhung auf 12€

ROMAX  05.11.2022, 11:50

Das ist eine Verallgemeinerung, Polemik ohne empirische Grundlage

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