Glaubt ihr Romantik geht langsam verloren oder man legt nicht mehr so viel wert drauf?
Das ist mir bei meinem Bruder gestern aufgefallen. Er ist jetzt schon 3 Monate mit seiner Freundin zusammen und hat weder für den 1. Monat noch den 2. Monat mit denen er mit seiner Freundin zusammen ist etwas schönes vorbereitet bzw nicht mal eine kleine Kleinigkeit gehabt für sie. Er ist auch der Ansicht zb Blumen zu schenken wäre unnötige etc.
was meint ihr geht Romantik verloren?
26 Stimmen
16 Antworten
Hallo Nelekol,
entweder beobachten wir immer mehr oder immer deutlicher eine Oberflächlichkeit von Menschen gegenüber Menschen - oder es werden dazu immer wieder Themen sehr häufig vorgetragen.
Es entsteht der Eindruck, dass sich eine Zwei- oder auch Mehrsamkeit zunehmend rein auf Zweckmäßigkeit und eigene Bedürfnisse fokussiert - und das Drumherum, was man historisch dennoch hatte, immer mehr in den Hintergrund gerät.
Ich mag es mal mit schweren Worten ausdrücken. Man versucht, einen Menschen mit sehr wenig (effizient) aber dennoch für den Zweck hinreichend effektiv zu "ködern", bis der "Vertrag" geschlossen ist. Dann ist das "Ködern" von keine Bedeutung nach, der Mensch könnte einen auch wieder verlassen, und andere wären dann die nächsten.
Vergleiche ich das durchaus qualitätiv mit früheren Zeiten, die ich auch noch kenne, so scheint mir hier schon eine Tendenz in Richtung höherer Effizienz zu sein. Parallel beobachten wir eine viel schnellebigere Zeit, in der es auf eine Effizienz ankommt - und da sehe ich schon einen Zusammenhang.
Vielleicht hören wir nicht viel von vielen anderen Menschen, die einfach ihre Liebe leben und in aller Romantik immer wieder mit welchen Dingen auch immer ausdrücken, den Partner*innen damit immer wieder etwas von sich geben und schenken, was auch immer es sein mag.
Das werden wir vielfach auch nicht viel beobachten, wo es "im stillen Kämmerlein" passieren mag.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Ich bin nun 47 Jahre alt, hatte in meinem Leben 6 feste und zum Teil lange, mehrjährige Beziehungen und bin mit meiner letzten Beziehung seit fast 20 Jahren verheiratet. Ich habe bisher nicht einen einzigen Monatstag gefeiert. Jahrestage schon, klar. Aber weshalb Monatstage? Irgendwo gibt es Grenzen. Sie hat den Tag mit ihm verbracht und er dem entsprechend auch mit ihr. Das genügt vollkommen und gemeinsame Erinnerungen sind mehr wert, als verwelkte Blumen.
Ja, ich finde irgendwie, sie geht verloren, weil sich immer mehr Paare, die lange zusammenleben trennen und die Paare heutzutage nicht mehr so viel Streit verkraften wie früher. Da
Wenn es um den Begriff Romantik geht, dann ist jeder unterschiedlich romantisch und jeder tut es auf seine Weise. Ebenso kann man auch nicht sagen, dass Romantik allgemein abnimmt.
In einer Beziehung kann es mit der Zeit passieren, dass man die Lust auf Romantik etc. verliert, aber bei 3 Monaten zusammen sein kann ja nicht die Rede davon sein :)
Der Mechanismus ist der:
1. Frauen haben heute mehr Möglichkeiten bzgl. der Partnerwahl
2. Frauen nutzen das zunehmend zur sexuellen Selektion
3. Männer haben heute mehr Möglichkeiten zu substituieren, um sich der sexuellen Selektion zu entziehen (Pornos, Prostitution, ...)
4. Das führt dazu, dass beide Seiten kein lebenslanges Comittment mehr eingehen. Frauen nicht, weil sie es nicht mehr müssen, Männer, weil sie es nicht mehr wollen.
5. Oxytocin induzierte Bindungen zwischen Mann und Frau werden weniger und damit werden Beziehungen volatiler, Stichwort: Lebensabschnittspartnerschaft