Glaubt ihr Olaf Scholz Erinnerungslücken?
Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen
10 Antworten
Irgendeinem Typen von der Straße würde ich so einen Hinweis à la "hab ich vergessen" eher glauben als einem Politiker, der sicher schon öfters zu seinem eigenen Vorteil gelogen oder eine Wahrheit beschönigt hat, was einer Lüge gleich kommt. Das hat nichts mit Olaf Scholz zu tun, sondern ist meine allgemeine Ansicht dazu. Politiker versuchen fast immer alles anders darzustellen, wenn sie einmal in der Kritik stehen, selbst wenn es offensichtlich ist, dass gelogen wird; es ist sehr selten, dass jemand einen Fehler zugibt.
Wieso bei ihm ist es doch glaubwürdig.. er redet oft so, als hätte sein gesamtes vom vorherigen Tag schon vergessen.. so kommt es mir vor.. dabei hab ich mich kaum damit beschäftigt..
Im Bezug auf ein Treffen mit "normalem" Gesprächsgrund würde ich das Hr. Scholz abnehmen, aber bei einem solchen Hintergrund ist das auch nach Jahren für mich massiv unwahrscheinlich.
Was mich dabei aber viel mehr stört: die "Machenschaften" seines ehem. Ministeriums um eine Aufklärung generell zu verhindern - und das noch versteckt in einem ganz anderen Gesetzesentwurf. Wer die Öffentlichkeit dermaßen hinters Licht führt, hat für mich jegliche Legitimation für ein verantwortliches Amt verloren. Wir reden hier nicht mehr von Lobbyismus oder Vorteilnahme im Amt sondern vorsätzlicher Verschleierung und Behinderung der Aufklärung.
Der Vergleich mit Fr. v.d.Leyen und anderen Politikern hinkt insofern, dass man in Führungsposition zwar alles wissen sollte aber natürlich nicht kann. Die Mitarbeiter haben da auch eine gewisse Freiheit, denn diese sollten ja "vom Fach sein", was bei einem Politiker eher selten der Fall ist.
Bei Hr. Scholz geht es aber um persönliche Gespräche und nicht nur um eine "Verantwortung von Amtes wegen".
Ich habe beruflich auch mit größeren Beträgen zu tun und bei Gesprächen über mehrere Millionen kann ich mich doch noch ganz gut erinnern und habe zudem auch noch Notizen dazu archiviert - auch noch nach Jahren. Wenn er das nicht hätte, dann wäre er für ein solches Amt wie Bundeskanzler schlichtweg ungeeignet. Also kann es nur eine Lüge sein, sonst müsste er umgehend zurücktreten. Und das meine ich rein sachlich und komplett unpopulistisch.
Natürlich ist es nicht glaubwürdig. Viel besorgniserregender ist eher sein Unwille an der Aufklärung mitzuwirken, da brauchen wir keine Untersuchungsausschüsse und eigentlich auch keine Opposition oder Parlament mehr, wenn sie der Kanzler eh nicht respektiert
Bei uns auf Arbeit hat der schon einen Spitznamen. Bei allem Respekt vor dem Amt des Bundeskanzlers, aber der wird bei uns nur noch "Alzheimerolaf" genannt. Sorry, aber in meinen Augen sollte er zurücktreten, da er mit seinem "Ich kann mich nicht erinnern" dem Amt des Bundeskanzlers schadet.
Ohne schriftliches Protokoll fällt es schwer, sich nach Jahren zu erinnern. Deshalb wird bei Sitzungen immer auch Protokoll geführt.
Wenn es um Anschuldigen bei Politkern geht, werden oft Ausschüsse gebildet um die Sachverhalte zu klären. Fühlen sich Politiker bei den Fragen die ihnen gestellt werden in die Enge getrieben, so beruft man sich auf Nichtwissen oder Erinnerungslücken. Das war auch bei Kohl und anderen so. Man beruft sich gelegentlich auch auf einen Blackout.
Mir ist kein Fall bekannt, bei dem ein Politiker "überführt" wurde und danach seinen Hut nehmen musste. Diese Befragungen gehen meist wie das sog. "Hornberger Schiessen" aus. Nichts gesehen, nichts gesagt, nichts gewusst.
Da beweise doch mal einem Politiker, dass er davon gewusst haben muss.
Was kam im Fall bei der Gorch Fock heraus, Da beschuldigte man Frau v.d. Leyen mit Fehlern bei der Vergabe von Aufträgen. Merkel verschaffte ihr dann den Platz in Brüssel , obwohl Frau v.d. Leyen dafür nicht gewählt wurde. So wurde Frau v.d. Leyen aus der Schusslinie genommen und heute ist Gras über den Fall gewachsen, der den Steuerzahler über 100 Millionen Euro gekostet hat.
Es ist eben so, dass man nachprüfbare Beweise auf den Tisch legen muss, die jeder Ausrede standhalten. Das konnte man Herrn Scholz bislang nicht.
Alleine auf Vermutungen basierend , Schuldzuweisungen auszusprechen, ist nicht zielführend.
Scholz wird Mitwissen im CumExSkandal vorgehalten.. Es hat jahrelang gedauert, bis Fachleute diesen Steuerskandal aufdecken konnten. Inwieweit Herr Scholz da Insiderwissen gehabt haben könnte, müsste man ihm beweisen.
Das passierte während der Zeit, als Scholz die politische Verantwortung hatte.
Doch damit ist gar nichts bewiesen.