Glaubt ihr, dass die Mehrheit der erfolgreichen Künstler ihren Ruhm durch eine formelle Kunstausbildung oder durch autodidaktisches Lernen erreicht hat?
9 Antworten
Die meisten "Erfolgreichen" hatten einfach eines Tages das Glück, von einflussreichen Branchengrößen entdeckt und protegiert zu werden. Mit Können im Sinne von Naturtalent hat das wenig zu tun, mit Ausbildung auch nicht.
Wirklich gute und hochkarätig ausgebildete Musiker und Künstler werden selten erfolgreich, weil sie oft extrem ambitioniert sind und keinesfalls die Masse bedienen mit dem, was sie publizieren.
dass sind dann keine guten Künstler, alles zu kopieren macht man zum üben.
Ich meine (und kann das nicht beweisen), dass Autodidakten kreativer sein können, weil sie überwiegend den eigenen Gedanken folgen.
Wer in eine Schule geht, lernt zunächst in Schemen; lernt, wie Werkzeuge zu nutzen sind und welche es gibt. Da mag es sein, dass man eher dazu neigt, die erlernten Wege zu beschreiten.
Bei einer Schule ist denkbar, dass nicht nur die künstlerische Seite gefördert wird, sondern auch die monetären Aspekte beleuchtet werden. Das kann den Schüler in Bezug auf Erfolg vielleicht weiter bringen als einen Autodidakten.
Vor allem vor dem 20. Jahrhundert war eine künstlerische Ausbildung fachlich derart anspruchsvoll, dass ein rein autodidaktischer Unterricht es jemandem nicht ermöglichte, die für ein adäquates handwerkliches Niveau notwendigen Kenntnisse sich anzueignen.
Wenige Ausnahmen bestätigen die Regel, aber soweit es die Musik betrifft, sind die meisten Autodidakten in der Kunst in gewissen Bereichen Dilettanten oder Praktizierende mit Halbwissen geblieben.
Irgendwo hatten beinahe alle Komponisten Lehrer, Weggefährten oder Mentoren, die ihnen bestimmte Details, Hinweise oder Richtungsweisungen gegeben haben. Es wurden, ganz im Gegenteil, immer wieder einige besondere Aspekte der Kompositionslehre geheim gehalten und nur im Unterricht weitergegeben bzw. in Traktaten so kryptisch erläutert, dass man sie ohne Anleitung kaum verstehen kann.
Bekannte Beispiele dazu gibt es auch in der Architektur (z.B. in Bauhütten). Immer wieder gibt es auch Kunstwerke, die "verdeckte Lehrwerke" sind, um denjenigen, die sie richtig lesen können, Einblick in ihre Kunstgriffe zu ermöglichen (Beispiele gibt es in einigen Kontrapunkt-Sammelwerken des 18. Jahrhunderts, teils auch wieder im 20. Jahrhundert)
Zunächst musst du erklären, was du unter "erfolgreich" verstehst, und ob du nur bildende Künstler meinst.
Erfolgreich? Finanziell für sich selbst oder/und für die Nachwelt? Vorbildlich für andere zeitgenössisch oder Jahrhunderte überdauernd? Monokulturell oder interkulturell oder multikulturell? Nur gegenwärtig? Usw. usw..
Interessant ist, dass sehr viele bildende KünstlerInnen Meisterwerke der Zukunft gestaltet haben, dass viele Werke, die man in ihrer Gegenwart für Meisterwerke hielt, leider nur später fade Modeerscheinungen waren. Und natürlich waren erfolgreiche Künstler Schüler von meisterhaften Vorgängern und wurden von diesen öffentlich gefördert. Autodidakten hatten da fast keine Chancen.
Und seit der Computerwelt ist betont das Marketing im Internet mit der Zahl der Follower, also die Begutachtung der Masse, nicht die künstlerische Qualität der Werke das Entscheidende für einen finanziellen Erfolg.
Die Mehrheit hat ein Studium, aber es gibt auch immer wieder jemanden der aus einer ganz anderen Richtung kommt.
Ist es nicht so, dass viele Künstler von anderen Künstlern kopieren? Führt dies nicht zu einer Art von Einheitlichkeit, weil das Problem ist, dass es dadurch zu ähnlich, ist?