Glaubt Ihr an Karma?

11 Antworten

Ich bin Soto-Zen-Buddhist und für mich ist Karma keine Frage des Glaubens - wie ich in verschiedenen Antworten zum Thema bereits deutlich gemacht habe.

Ich denke nicht, dass Fleischkonsum "schlecht" für das Karma ist - denn es handelt sich bei Karma nicht um ein Konzept von Sünden, für die man bestraft wird.

Auch die Vorstellung einer "ausgleichenden Gerechtigkeit" - etwa das man als Fleischesser in einem künftigen Lebens als Schlachtvieh endet - teile ich nicht.

Man sollte aber bedenken, welche Auswirkungen das eigene Konsumverhalten hat, in welcher Weise es Leiden verursacht und in welchem Maße man dies verhindern will.

Es sollte sich also niemanden von Drohungen einer "schlechten Wiedergeburt" oder einem "negativen Karma" dergleichen zum Vegetarismus drängen lassen.

Ich selbst bin übrigens Vegetarier - aber nicht aufgrund quasi-religiöser Überzeugungen, sondern aus ethisch-moralischen Erwägungen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

Das aufladen von Sünden und abarbeiten sehe ich als Karma

Du sollst nicht töten,ja.

UnendlichFragen 
Fragesteller
 10.07.2022, 19:53

Ich finde jeder der Fleisch isst ist aufgrund seines Bedürfnisses mit verantwortlich dafür das Tiere getötet werden.

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NEIN.

Karma müßte ja technisch realisiert werden.

Und dabei wird es bei 8 Milliarden Menschen unendlich komplex und man bräuchte Milliarden Wunder täglich. Und bei diesem Giganto-Aufwand fragt sich, was das Ganze überhaupt für einen Sinn hätte, da jeder mit einem völlig leeren Gehirn das Leben startet.

Karma ist immer vorhanden, so wie Schwerkraft. Wir setzen in unserem Geist Ursachen, karmische Samen. Wir alle denken häufig Blödsinn, selten auch echt fiese Sachen. Aber wir können darüber entscheiden, auf was wir unsere Aufmerksamkeit legen.

Wer jetzt verletzt wurde, körperlich oder emotional, wird anders auf diese Gedanken reagieren. Vielleicht suchen wir einen Schuldigen und auf einmal sind die finsteren Gedanken da. Wir filtern nicht mehr aus, sondern schreiben irgendwem diese Gedanken zu. Der war doch schon immer so. Niemand hält zu mir. Eigentlich habe ich es verdient, zu leiden..

Karma wirkt in diesen Sichtweisen. Unwissenheit, Ignoranz, Gier und Hass. Immer wieder.

Der Buddha zeigt uns auf, woher die Leiden kommen. Wir selber sind es und wir sind nichteinmal Schuld! Karma, Baby. Aber jetzt kennen wir einen Weg, wissen um die Fallen in unserem Geist. Und kein Wesen will leiden. Keines. Aber alle gehen wieder und wieder in die Mausefalle. Das ist Samsara.

Und in Samsara sitzen alle in einem Boot. Würden wir alle Wesen lieben lernen, was unterscheidet ein Ferkel von einem Welpen? Wenn wir Leid beenden wollen, müssen wir jetzt damit anfangen. Ich spreche nicht von Moral, sondern von der Notwendigkeit, Samsara zu verlassen. Und auch das gilt für alle Wesen. Also tue ich persönlich das, was Leid vermindert und Glück vermehrt.

NEIN: Ich "glaube" nicht an Karma, da Karma (Sanskrit) einfach nur "Handlung" bedeutet! - Handlungen gibt es - an die braucht man nicht zu glauben!

Abgesehen davon: Fleisch zu essen schafft sicher schlechtes Karma, wenn es solches aus Massentierhaltung ist, weil Du damit ebendiese unterstützt, also "schlechte Ursachen" mit Deiner Handlung setzt.

Wenn es zertifiziert biologisch erzeugtes Fleisch ist, dann muss es das nicht unbedingt schlechtes Karma erzeugen.