Glaubt ihr an den Urknall?

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Halle Hinterfrager1,

wenn man nach dem Ursprung des Universums fragt, sollte man folgendes in Betracht ziehen: Das Prinzip der Kausalität zeigt, dass aus dem Nichts nichts entstehen kann!

Das kosmologische Standardmodell zur Frage der Entstehungsursache des Universums ist der Urknall (obwohl inzwischen nicht mehr alle Wissenschaftler damit einiggehen). Daran schließt sich die Frage an, was vor diesem Ereignis war.

Da gibt es z.B. das "Inflationsmodell" des Physikers Alan Guth, eine Theorie, die besagt, die gesamte Materie sei vor dem Urknall unendlich klein gewesen (Singularität). Dann sei sie mit Überlichtgeschwindigkeit kurz nach dem Urknall expandiert. Allerdings erklärt diese Theorie nicht, was diesen Urknall bewirkt hat und woher die stark komprimierte Materie gekommen ist.

Dr. Andrej Linde drückte es in einem Artikel der Zeitschrift Scientific American so aus: „Eine solche anfängliche Singularität zu erklären, wie der Urknall sie darstellt, ist noch immer das widerspenstigste Problem der modernen Kosmologie.“

Bewiesen ist allerdings, dass das Universum einen Anfang hat. Doch gibt es keine klaren Anhaltspunkte, wie es zu diesem "Anfang" kam. Robert Jastrow, Professor der Astronomie und Geologie an der Columbia-Universität, schrieb:

"Der astronomische Beweis für einen Anfang versetzt die Wissenschaftler in eine unangenehme Lage, denn sie glauben, daß jede Wirkung eine natürliche Ursache hat . . . Der britische Astronom E. A. Milne schrieb: ‚In bezug auf den Stand der Dinge [am Anfang] haben wir nichts anzubieten; bei dem göttlichen Schöpfungsakt ist Gott unbeobachtet und unbezeugt‘ “ (The Enchanted Loom—Mind in the Universe).

Wie dieser Wissenschaftler zum Ausdruck bringt, kann aus wissenschaftlicher Sicht nicht ausgeschlossen werden, dass die Entstehung des Universums auf einen gewollten Schöpfungsakt zurückzuführen ist!

In diesem Zusammenhang sind auch die im gesamten Universum herrschenden vier fundamentalen physikalischen Kräfte erwähnenswert: Gravitation, Elektromagnetismus, die starke Kernkraft und die schwache Kernkraft.

Die physikalische Theorie der Feinabstimmung der Naturkonstanten zeigt, dass selbst die minimalste Abweichung bei einer dieser Kräfte dazu geführt hätte, dass das Leben sowie die Natur als ganzes niemals hätte entstehen können. Als Beispiel möchte ich einmal die Gravitation herausgreifen.

Die Stärke der Gravitation ist entscheidend verantwortlich dafür, dass die Sonne überhaupt scheinen kann. Dr. Reinhard Breuer schrieb in dem Buch Das Anthropische Prinzip: Der Mensch im Fadenkreuz der Naturgesetze:

„Bei geringeren Schwerkräften würden die Sterne kleiner ausfallen, der Schwerkraftdruck in ihrem Innern würde die Temperaturen nicht genügend hoch treiben, um Kernverschmelzungsreaktionen in Gang zu setzen: Die Sonne könnte nicht scheinen.“

Man könnte sich nun fragen: Warum existiert überhaupt diese Feinabstimmung, die nach Ansicht einiger Wissenschaftler eine unabdingbare Voraussetzung für das Leben ist? Könnte es einen "Jemand" geben, der die allseits bestimmenden Gesetzmäßigkeiten festgelegt hat?

Das sind Fragen, die wissenschaftlich nicht beantwortet werden können. Hier ist aus meiner Sicht ein Schnittpunkt zwischen Wissenschaft auf der einen und Spiritualität auf der anderen Seite. Die Entscheidung, welcher Seite man den Vorzug gibt, kann nur jeder für sich persönlich treffen!

LG Philipp


Mayahuel  12.03.2025, 07:49
Feinabstimmung der Naturkonstanten

Eine unbelegte Behauptung.

1) Wäre Physik und Chemie anders, wäre auch die Welt anders. Es würde zB andere Lebewesen geben oder gar keine.

2) Feinabstimmung benötigt einen Feinabstimmer. Und von diesem gibt es keine Spur.

3)Evolution widerlegt die Feinabstimmung:. Natur passt sich an die Umwelt an. Und wenn sie es nicht tut, gibt es sie nicht.

Ein Eisbär wäre bei anderen Umweltbedingungen ein Braunbär. Oder es würde ihn gar nicht geben.

Philipp59  14.03.2025, 06:26

Vielen Dank für den Stern! 😊

NEIN - von nichts kommt nichts.

„Nachdem Gott in vergangenen Zeiten vielfältig und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn. Ihn hat er eingesetzt zum Erben von allem, durch ihn hat er auch die Welten geschaffen; dieser ist die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens und trägt alle Dinge durch das Wort seiner Kraft; er hat sich, nachdem er die Reinigung von unseren Sünden durch sich selbst vollbracht hat, zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt.“

‭‭Hebräerbrief‬ ‭1‬:‭1‬-‭3‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/heb.1.1-3.SCH2000


Hinterfrager1 
Beitragsersteller
 12.03.2025, 22:15

Amen! Ihm sei alle Ehre!

Nein.

Ich denke, dass Universum hat sich geformt an einem gewissen Zeitpunkt. Einem ungewissen Zustand. Auf unklare Weise.

Ab diesem Zeitpunkt ist eine unendliche Vergangenheit und eine unendliche Zukunft gebildet worden.

Deswegen erscheint es als würde es das Universum ewig geben oder es unendlich groß sein.

Es ist gleichzeitig also je nach Perspektive unendlich alt und begrenzt alt.

Ein Paradoxon. So ungefähr wie die Anomalie des Wassers. Natürlich ein schlechtes Beispiel dafür.

Das ist eine Sache, wofür es kein Beispiel geben kann.

Ich frage mich also, wie das Universum aussah, als es entstanden ist.

Also welchen Zustand es hatte, der am nächsten am Punkt der Entstehung liegt.

Das Universum ist scheinbar unendlich alt, aber dessen Entstehung kann nicht lange her sein, aus meiner Perspektive heraus. 🤔

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Mal Überlegen: Das, was wir Universum nennen, expandiert nachweislich. Ebenso ist auch erwiesen, dass es sich von einer sehr kleinen Größe expandiert hat, deren Tendenz nahe legt, dass es aus einem unendlich kleinen Punkt heraus begonnen hat, also ja, ich habe durchaus Anlass dazu, an so etwas wie einen Urknall zu glauben, der genau das beschreibt. Der Urknall selbst kann zwar wissenschaftlich nicht bewiesen werden, aber eine Entwicklungstendenz, die direkt nach diesem begann ist wissenschaftlich bewiesen worden. Das ist mit mathematischen Grenzwertrechnungen vergleichbar. Wenn etwas mit einem Grenzwert, der zwar selbst nicht berechnet werden kann, gegen unendlich strebt, so kann aus der Tendenz der Grenzwertberechnung festgestellt werden, was der Grenzwert ist. Und genauso ist es im physikalischen Sinne mit dem Urknall.

Die Big-Bang-Theorie wird durch das Vorhandensein von kosmischer Hintergrundstrahlung und Expansion des Universums gestützt.

Wie jede wissenschaftliche Theorie erklärt sie also vorhandene Fakten. Und muss falsifizierbar, also widerlegbar sein. Im Gegensatz zu Religionen gibt es keine absoluten Wahrheiten.

Die alten Israeliten stellten sich das Universum als einen flachen Erdkreis vor, der von Wasser umgeben ist. Oben die Himmel (shamayim), in der Mitte die Erde (eres) und unten ist die Unterwelt (sheol):

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Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Biblical_cosmology

Die Raqia ist eine harte Himmelskuppel, auf der Sonne und Mond von Gott als Lampen aufgehängt wurden. Oberhalb dieser Kuppel gibt es Gewässer mit Schleusen, die bei der Sintflut geöffnet wurden.

 - (Christentum, Gott, Wissenschaft)