Gitarre für Anfänger?

3 Antworten

Ok, folgendes solltest du beachten.

Welche Gitarre?

E-Gitarre? Konzertgitarre? Westerngitarre? Hingegen der gängigen Meinungen solltest du mit der Gitarre anfangen, die du willst.

Treibt es dich zur E-Gitarre, wird Konzertgitarre dich nicht glücklich machen. Ich spreche da aus eigener Erfahrung.

Der einzige Grund, warum hier meine Reise nicht direkt zu Ende war, war, weil ich mich teilweise doch irgendwie begeistern konnte (zum Beispiel mag ich spanische Gitarrenmusik ganz gerne).

Preisklasse

Bitte kalkuliere mindestens 300 bis 500 Euro ein, besser noch etwas mehr.

"Zu viel für einen Anfänger"? Mitnichten.

Fängst du mit einer schlechten Gitarre an, die Mängel hat, ruiniert es dir den Spaß an der Gitarre und du hörst eher auf, als wenn die Gitarre auch später noch als Fortgeschrittener oder gar Profi einsetzbar ist.

Fängst du mit dem an, was du als "perfekt geeignete Gitarre" definierst, tun mir deine Fingerkuppen jetzt schon leid, denn du wirst sie spielen wollen.

Welche Musik willst du spielen?

Die Wunschrichtung kann einen Einfluss auf deine Gitarrenwahl haben. Zum Beispiel kannst du mit einer Stratocaster ihrer Single-Coils wegen besonders gut cleane und bluesigere Sachen spielen, während eine Warlock oder Snakebyte nicht nur richtig böse aussehen, sondern mit Humbuckern bestückt sind, die im Metalbereich ordentlich reinhauen.

Willst du dagegen Flamenco spielen, eignet sich eine entsprechende Flamenco-Gitarre am besten, etc.

Gitarre immer vor Ort testen

Dies ist der wichtigste Punkt von allen.

Das betrifft JEDEN Gitarrentypus, aber gerade bei der E-Gitarre gibt es dann obendrein noch viele verschiedene Formen, die einen signifikanten Einfluss auf das Feeling, die Ergomomie und das Handling haben können. Und ja, Shape matters. Auch hier spreche ich aus eigener (und durchaus sehr bitterer) Erfahrung.

Obendrein natürlich sind Klang und persönlicher Geschmack ein entsprechender Faktor.

Kurzum, das Gesamtpaket deiner Gitarre muss stimmen.

Und hier kommt auch ein lieber zu großes Budget ins Spiel, denn die Gitarre, die "mojo" auf dich ausübt, ist die, die dich prägen wird, deinen gesamten Stil mit definiert und Teil deiner Persönlichkeit ist.

Wie du Gitarren als Anfänger testest? Lass dir zwei, drei Griffe zeigen und greife, halte sie im Sitzen, spiele sie an, fühle sie und lass sie auf dich wirken. Sieh sie dir an und lass das ebenfalls auf dich wirken, im Bestfall lassen sie dich die Gitarre mit Gurt im Stehen probieren, lass auch das auf dich wirken. Zudem lass sie dir auch vorspielen.

Du wirst die Gitarre erkennen, weil sie dich so dermaßen packen wird, dass du du sie nicht mehr weglegen willst, vollkommen egal, ob du sie eingeplant hast oder nicht.

Und ja, dies kann auch eine Gitarre sein, die NICHT "für Anfänger üblich ist" oder eben nicht typisch für deine Musikrichtung ist.

Ist dies der Fall, fange nach Möglichkeit bitte trotzdem mit genau dieser (oder zumindest einer möglichst ähnlichen) an.

Wie ich schon sagte, sie wird Persönlichkeit und Stil definieren, wenn du also z. B. Blues und Country spielen willst, dich aber ausgerechnet eine superböse aussehende Warlock, die man eher in richtig harten Spielarten des Metal vermuten würde, fesselt und dich anzieht, dann nimm sie trotzdem.

Ungewöhnlich? Sicher. Aber sie packte dich aus gutem Grund, denn dann wird genau das funktionieren, weil in diesem Fall der "Charakter" der Gitarre so gut zu deinen Bedürfnissen passt, dass du mit genau dieser Gitarre am besten zurechtkommst.

Für mich ist das genau so passiert!

Keine der üblichen Formen hat mich gepackt, ebenso hat mich keine der expliziten Gitarren für meine Wunschrichtung abgeholt... und dann hing da 'ne Firebird V an der Wand, die meinen Gitarrengeschmack für immer prägte und sämtliche meiner Pläne in der Sekunde über den Haufen geworfen hat, als man mich fragte, ob ich sie mal probieren möchte, denn für mich war und ist genau das die perfekte Gitarre, die sich so dermaßen natürlich und komfortabel angefühlt und angehört hat und die mich auch mit ihrer Optik in Windeseile überzeugen konnte.

Ich hatte sie nicht auf dem Schirm, denn für meine gewünschte Musikrichtung ist sie denkbar untypisch und trotzdem könnte ich mir keine bessere Gitarre vorstellen.

Und eines sage ich dir, wäre mir damals möglich gewesen, alle von mir genannten Punkte zu befolgen, ich hätte nie 13 Jahre Frustpause gehabt, denn jetzt als Wiedereinsteiger kann ich neu erleben, was mir diese Gitarren bedeuten und wie sehr ich diese zu spielen liebe.

Dagegen war alles, was ich damals an Erfahrungen und Erwartungen mit E-Gitarren hatte, geradezu nichtig, bedeutungslos und sinnlos. Und ich hatte nichtsdestotrotz eine gute Einstiegs-Gitarre, sie war nur eigentlich lediglich nicht für mich bestimmt.

Ich kann dir bei Bedarf gerne auch ein paar Marken nennen, die nicht zu teuer sind, die du dir angucken kannst.

Woher ich das weiß:Hobby – Hab das ein oder andere ausprobiert

Hi! Bisschen sparsam mit Informationen, um diese Frage konkret zu beantworten. Um was geht es: akustische oder elektrische Gitarre?

Welche Musik, welches Budget (was heisst nicht so teuer für Dich?)? Was willst Du machen (Band, Lagerfeuer, im Zimmer?)

Das und noch mehr sind an sich wichtige Aspekte.

Ich bleibe mal ganz allgemein:

  1. Jegliche Empfehlung eines Modells ist rein subjektiv zu sehen. Nicht jede Gitarre passt automatisch zu jedem Menschen. Und der Klang ist auch subjektiv. Daher: gehe in einen Gitarrenladen und suche live aus. Das kann im Zweifel mal ein spannender Tagesausflug werden, habe ich so gemacht und hat sich rentiert.
  2. Eine gute Einsteigergitarre kostet ca. 250 bis 450 Euro. Mehr geht immer, von weniger rate ich ab. Das gilt grob für beide Bauformen

Viel mehr kann man ohne ein paar genauere Infos nicht sagen, das wäre ins Blaue geraten ...

Gruss

Ich würde dir, für die ersten Gehschritte am Anfang, eine PRO ARTE, Klassische Konzertgitarre, empfehlen. Empfehlenswert wäre zum Beispiel, die GEWA, Pro Natura, Silver Samba (Massives Fichte- bzw. Ahornholz, sehr gutes Preis/Leistungs Verhältnis).

Unter diese Preisklasse würde ich auf keinen Fall gehen, da du sonst unnötig Defizite im Bau, Klang etc. hinnehmen müsstest.

Nach 2-3 Jahren würde ich, an deiner Stelle, falls du eher auf Rockmusik, Jazz, Blues etc. stehst, auch mit E-Gitarre anfangen.

Doch nichts ersetzt, die klassische Fingerausbildung (Solo/Wechsel Schlag, klassische Finger Zupfmuster etc.) am Anfang mit der klassischen Konzertgitarre.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Vando  29.10.2024, 23:19
Doch nichts ersetzt, die klassische Fingerausbildung (Solo/Wechsel Schlag, klassische Finger Zupfmuster etc.) am Anfang mit der klassischen Konzertgitarre.

Klar. Nämlich das was man spielen/können will, auf dem Instrument was man spielen/können will

Sinisterium9591  30.10.2024, 02:06
Doch nichts ersetzt, die klassische Fingerausbildung (Solo/Wechsel Schlag, klassische Finger Zupfmuster etc.) am Anfang mit der klassischen Konzertgitarre.

Konzertgitarre und E-Gitarre sind meiner Meinung nach vollkommen verschiedene Instrumente, die sich vollkommen anders spielen. Grundlagen kann man aber auf beiden lernen.

Mehr noch, E-Gitarren untereinander sind vollkommen verschieden. Ich könnte zum Beispiel niemals mit Les Pauls warm werden, sie liegen mir einfach nicht.