Gibt es in der Biologie auch lineare Zusammenhänge für Wachstumskurven?

4 Antworten

Lange ist's her.

Die Frage ist äusserst interessant, und sicher bist du als Masterbrain inzwischen 6 Jahre "gescheiter" geworden.

Ich kann nur das sagen, was ich aus dem empirischen Studium von Wachstumsprozessen und der (bio-)chemischen Kinetik von "Kettenreaktionen" halbwegs zu verstehen glaube:

  • Lineare Zusammenhänge gibt es in der Biologie praktisch nicht, sie wären quasi ein Widerspruch zur Wachstumsdefinition (Reproduktion, Vervielfältigung)
  • Mathmatik, Physik, Chemie und Biologie werden vielerorts von der Exponentialfunktion "beherrscht"
  • Biologisches Wachstum (am besten an Bakterien oder Viren zu sehen) verläuft am Anfang exponentiell
  • Bald kommen dämpfende Faktoren hinzu, so dass das Wachstum über eine fast lineare Phase und einen Wendepunkt dann in exponentieller Form 1-e^(-x) asymptotisch einen Endwert entgegenstrebt. (Verlauf ähnlich der logistischen oder sigmoiden Funktion.)
  • Jedes Individuum wächst so. Jede Population mit definierten, begrenzt dauerhaft "nachhaltig" nutzbaren Ressourcen wächst so.
  • Populationen mit schwindenden Ressourcen gehen natürlich durch den weiteren Faktor genau gleich wieder zugrunde.
  • (Und nur unsere Kapitalismustheoretiker predigen noch immer, dass das exponentielle Wirtschaftswachstum bis in alle Ewigkeit so weitergehen könne...)

Habe folgendes gefunden, bin jedoch kein Fachmann:

"shell morphometry, pre-mortal......" da kommt sofort eine studie über Muscheln. Der Massezuwachs der Schale ist wohl grob linear. Was das zu sagen hat weiß ich nicht.