Gibt es als Mieter ein Recht auf genug Platz in der Mülltonne?
Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus und die Vermieter renovieren momentan eine weitere Immobilie. Die Hausmülltonne ist deshalb oft mit Tapetenresten, altem Teppichboden und generell Müll voll, bereits Tage nach der Leerung, so dass ich kaum eine Möglichkeit hab, meinen Müll zu entsorgen. Hab ich dann einfach Pech oder gibt es da eine gesetzliche Regelung, die auch anführen kann, wenn ich das Gespräch suche?
9 Antworten
Das ist für den Vermieter natürlich eine schöne Möglichkeit, das Zeug schnell loszuwerden und Entsorgungskosten zu sparen. Aber die Tonnen werden von allen Mietparteien bezahlt und müssen diesen auch zur Verfügung stehen. Man hat keinen Anspruch auf "seine" x Liter. Aber der Vermieter muss 1. dafür sorgen, dass in den Tonnen genug Platz für den Müll aller anderen Mietparteien zur Verfügung steht und 2. sind die Gebühren für die Tonnen die er mit seinem Renovierungsmüll vollbrummt im Grunde genommen Kosten der Instandhaltung, die nicht auf die Mieter umgelegt und deshalb aus der Betriebskostenabrechnung herausgerechnet werden müssten.
Wenn nicht genug Platz für den normal anfallenden Hausmüll bleibt, kommt eine Mietminderung in Betracht. Dazu sollte man den Vermieter über den fehlenden Platz in den Tonnen informieren und ihn auffordern, Abhilfe zu schaffen. Das kann bspw. dadurch geschehen, dass der Vermieter Sonderleerungen beauftragt, oder seinen Müll eben anderweitig entsorgt.
Die für die Entsorgung entstehenden Kosten müsste der Vermieter aus der Betriebskostenabrechnung herausrechnen. Tut er das nicht, kann man gegen die Betriebskostenabrechnung vorgehen. Dazu muss man aber wissen und zumindest ansatzweise belegen können, wie viele Tonnen der Vermieter mit seinem Müll vollgemacht hat. Fotos wie und von wem der Müll in die Tonnen gestopft wird, sind hier hilfreich.
Das Gespräch zu suchen ist schon einmal ein sinnvoller Ansatz. Sollte das scheitern, sollte man Mängelanzeigen usw. unbedingt schriftlich machen und dokumentieren, dass diese dem Vermieter zugegangen sind.
Evtl. geht der Vermieter davon aus, dass so kurz vor dem Abholtermin alle ihren Müll schon drin haben und er den Restplatz verwenden kann. Rede mit dem Vermieter. Er kann solche Müllmengen aus Renovierungen auch sinnvoll zur Deponie fahren oder sich die spez. Säcke von der Gemeinde holen, die offiziell auch mitgenommen werden, weil eine Entsorgungsgebühr im Preis enthalten ist.
notting
Wie ich erst diese Woche erfahren habe, kann man hier bei Bedarf im Rathaus zusätzliche Restmüllsäcke erwerben und am Abholtag gut gefüllt neben die eigentliche Restmülltonne stellen. Mit dem Preis für den zusätzlichen Müllsack ist die Abholgebühr auch bezahlt und die zieht man sich dann bei der nächsten Mietzahlung ab und erklärt dem Vermieter, weshalb der Müllsack notwendig war.
Am besten macht man auch Fotos von der mit Tapeten gefüllten Mülltonne, um die Notwendigkeit beweisen zu können.
Eigentlich wäre es Sache des Vermieters, sich ein paar zusätzliche Säcke zu beschaffen, um nicht die Restmülltonne seiner Mieter in Beschlag nehmen zu müssen.
Renovierungsmüll gehört nicht in den Hausmüll, sehr einfach.
Sich allerdings deswegen gegen die Vermieter aufzulehnen ist so eine Sache.....
Alte Tapetenreste gehören in den gemischten Baumüll, Teppichboden zum Sperrmüll ...
Spreche doch den Vermieter an wegen dem Problem und schaut was für eine Lösung ihr finden könnt.