Giardien Katze?
Hallo zusammen,
wir hatten es jetzt mit 2 Monaten giardien zu tun.
unsere kranke Katze ist seit 2 Wochen getrennt von der gesunden.
Das Laborergebnisse hat grade eben nach 1 Wochen Wartezeit den negativen Test schriftlich übermittelt… endlich !
wie gehen wir weiter vor?
2 Antworten
Habt ihr bei beiden Katzen einen Test auf Giardien und bestenfalls auch auf Würmer machen lassen und wurde eine Kotprobe von 3 aufeinanderfolgenden Stuhlgängen untersucht?
Würmer, Wurmeier und andere Endoparasiten wie Giardien (parasitäre Eineller) werden nicht bei jedem Stuhlgang ausgeschieden. Wird keine Sammelprobe untersucht, besteht immer die Möglichkeit, dass das Ergebnis nicht aussagekräftig ist.
Dazu kann es bei 2 oder mehr Katzen immer zu einem Ansteck-Kreislauf kommen. Während die eine schon wieder frei von Giardien ist, überträgt die andere neue auf sie und anschließend umgekehrt. Auch führt nicht jeder Befall automatisch zu Symptomen, weshalb die Übertragung durch eine vermeintlich gesunde Katze geschehen kann. Dazu sollte die Umgebung immer mitbehandelt werden.
Aber jetzt davon ausgehend, dass die Katzen frei von jeglichen Endoparasiten sind, wäre es wichtig abzuklären, was sonst die Ursache für den schlechten Gesundheitszustand der einen Katze ist.
Dabei muss man zunächst das Gesamtbild betrachten. Beispielsweise:
- den Impfstatus,
- virale oder bakterielle Infektion,
- Stress,
- (schädliches) Futter, das beim Freigang aufgenommen wurde oder
- organische Ursachen, zB. Leber, Niere, Harnwegsentzündungen
Vieles davon lässt sich relativ leicht mit einem Blutbild (Organwerte) abklären. Je umfangreicher die Laboruntersuchungen sind, desto höhere Tierarztkosten werden aber natürlich auch anfallen. Deshalb wird dein Tierarzt anhand vorhandener Symptome entscheiden, welche Diagnoseverfahren in welcher Reihenfolge sinnvoll sind, anstatt blindlings alles auf einmal zu untersuchen.
Übrigens ist es immer sinnvoll ein Krankheitstagebuch für sein Haustier zu führen. Darin notiert man:
- Beginn der Erkrankung
- Körpertemperatur (falls nötig und möglich)
- Gewicht (mind. 2x bis 3x pro Woche)
- Unspezifische Auffälligkeiten an: Augen, Ohren, Nase, Maul, Fell, Haut, After
- Putzverhalten, Körperpflege
- aufgenomme Menge von Futter und Wasser,
- Kot- und Urinabsatz,
- verabreichte Medikamente.
[Quelle Bild: https://www.catsiness.com/amp/wie-erkennt-man-dass-eine-katze-schmerzen-hat]
Gerne auch genauer aufschreiben, was alles "normal" ist und was es bedeutet, wenn etwas normal ist. Diese Referenz macht es einem leichter schleichende Veränderungen zu bemerken. Ebenso ist es eine gute Grundlage für Tierärzte zur Einschätzung vom Gesundheitszustand des Tieres. Denn viele Tierbesitzer sind beim Tierarzt mindestens genauso nervös wie ihre 4-Beiner, weshalb wichtige Details schnell untergehen können.
Am besten schreibst du erstmal eine kurze Liste über den Zustand deiner Katze, was auffällig ist, was normal ist und was sich seit dem letzten Tierarztbesuch verändert hat. Danach rufst du beim Tierarzt an und erwähnst mindestens, wie der aktuelle Zustand deiner Katze ist und was sich seit dem letzten Mal verändert hat. Anhand dessen wird dann entschieden, wie weiter verfahren wird und ob eine erneute Vorstellung in der Tierarztpraxis sinnvoll ist.
VG :)
Achso. Wenn beide Katzen frei und gesund sind, können sie eigentlich wieder zusammen. Schließlich sind beide dann weder Träger noch Ausscheider.
Wenn ihr komplett auf Nummer sicher gehen wollt, könntet ihr die beiden aber auch bis nach dem nächsten Test getrennt lassen. Damit ließe sich ausschließen, dass es zu einer ungewollten Re-Infektion zwischen den beiden kommt.
Sollten die Katzen Freigänger sein, könnten sie sich durchaus am zeitnah schon wieder neue Parasiten einsammeln.
Leider gibt es manchmal Tierbesitzer, die weniger sorgsam mit der Infektion ihres Tieres umgehen und die infektiösen Häufchen in der Gegend liegen lassen. (Oder weil ihre Tiere symptomfrei sind.)
Daneben wäre es wichtig, dass ihr neben den Katzen auch die Umgebung mitbehandelt habt. Giardien können in der Umwelt durchaus sehr hartnäckig sein, deshaln sollten die Reinigungsmaßnahmen nochmal eine Weile vermehrt durchgeführt werden.
Tipps zu Hygienemaßnahmen:
https://www.drhoelter.de/tierarzt/tierpflege/hygienemassnahmen-gegen-giardien.html
Da über den Kot die Hauptübertragung stattfindet (neben Angeftungen der Endoparasiten im Fell), sollte im Katzenklo auch sehr auf hygienische geachtet werden. Kot sofort entnehmen, ggfs in Kotbeuteln verschließen, und lieber etwas weniger Katzenstreu aber dafür 1-2x pro Woche vollständig leeren und auswaschen.
Am sinnvollsten wäre es tatsächlich in der Tieraztpraxis nochmal nach Rat zu fragen. Die Beratung zur richtigen Nachsorge gehört schließlich auch zur Behandlung. Da brauchst du auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn du dir das evtl ein zweites Mal erzählt lässt. Damit stehst du keinesfalls alleine dar.
Lass dir beim nächsten Besuch am besten mal diverses Infomaterial mitgeben, davon haben die meisten Tierarztpraxen zu allen möglichen Themengebiten wenigstens ein bisschen. Als Tierbesitzer kann man sich eigentlich nie genug mit allen möglichen Erkrankungen, art- und rassetypischen Besonderheiten u.ä. auseinandersetzen.
Für dich/ euch als Besitzer ist es außerdem sinnvoll selbst beim Hausarzt eine Giardien-Untersuchung durchführen zu lassen, da Giardien eine Zoonose sind.
Wie alt sind eure Katzen denn? Wenn sie noch sehr jung sind, kann es sein das eine neue Zusammenführung nötig ist, weil sie sich entfremdet haben könnten.
Hygienemäßig könnt ihr jetzt nicht mehr viel machen, das Zimmer wo die kranke war halt gründlich reinigen, bevor die andere da wieder rein darf, falls da noch irgendwo Zygoten sind. (Achtung, keinesfalls mit Dampfreiniger, das aktiviert die bloß!)
Aber generell sagt man eh, wenn man einmal Giardien hatte, wird man die im Grunde nie wieder los, da bloß hinter irgendeiner Fußleiste eine Zygote überlebt haben muss, und irgendwann geht es wieder los.
Wobei viele Tierärzte mittlerweile auch nur noch dagegen behandeln wenn Symptome auftreten, da gesunde Tiere in der Regel kein Problem mit den Viechern haben. (Auch irre viele Menschen haben Giardien, in manchen Ländern nahezu alle..)
Bei sind knapp 17 Wochen alt und haben sich so noch nie richtig kennengelernt.
wir haben den einen geholt und die andere 4 Wochen später und seit dem Leben die von einander getrennt…
Achso, naja, dann halt wie bei einer normalen Zusammenführung machen.
Giardien sind so ein Thema, die einen machen totale panik deswegen, und die anderen sind halt der Auffassung, das das Parasiten sind, mit denen gesunde Tiere und Menschen schon immer klar gekommen sind, und wegen denen man nicht den Darm mit Medikamenten bombadieren sollte..
Der Zustand der Katze ist einwandfrei!
Sein Kot ist mittlerweile auch perfekt und das Ergebnis aus dem Labor ist auch negativ.
Wir werden beide Katzen in 3-4 Wochen noch mal testen, um sicher zu gehen, dass beide negativ ausfallen.
Müssen jedoch nach dem negativen Ergebnis, dem wir heute bekommen haben, irgendwelche hygienische Maßnahmen treffen?