Geschützte Ausbildung wegen Lernbehinderung sinnvoll?
Ich bin 21 und würde gerne eine Ausbildung machen. Aber laut einen Psychologischen Begutachtung bei Agentur für Arbeit, habe ich eine Lernbehinderung und zuvor war ich auf eine Förderschule Ganzheitliche Entwicklung. Komplett von 6 bis 18. Nach der Schule war ich dann noch 1 Jahr in eine BvB-Reha Maßnahme für junge Menschen mit besonderen Förderbedarf und habe dort einen Hauptschulabschluss machen können auch einen sehr guten in 5 Fächer eine 1,4. Jedoch wurde halt im Untericht der Stoff immer und wieder langsam und häufiger vermittelt bis jeder es verinnerlicht und das verinnerlichte auch behält.
Macht es von daher Sinn jetzt eine Ausbildung in geschützter Form halt eben z.b. in einem Berufsbildungswerk. Oder wäre jetzt eine direkte Einstieg in eine reguläre Ausbildung gerade dann das Tempo und der Umfang an Lerninhalt zu extrem?
4 Antworten
Das mußt Du ausprobieren.
Wenn Du Dir eine reguläre Ausbildung zutraust, versuche es halt.
Oder wäre jetzt eine direkte Einstieg in eine reguläre Ausbildung gerade dann das Tempo und der Umfang an Lerninhalt zu extrem?
Das ist sehr schwer zu sagen, kommt auf viele Faktoren an, die wir hier alle noch weniger als du sehen können.
Womöglich möchtest du aus diesem Gefördert-werden heraus treten und heraus kommen, was ich gut verstehen könnte.
Einerseits sehe ich in deiner sogenannten Behinderung ein großes Geschenk für dich, das dich vor Leistungsdruck und Überforderung bewahrt, wovon viele Menschen krank werden.
Andererseits möchtest du vermutlich auch mal ohne das ständige Thema Behinderung leben können, obwohl in Wirklichkeit alle Menschen eine Art von Behinderung haben, die nur anerkannter und seltener genannt und besprochen wird, wie etwa wenn jemand Ängste hat, nach denen er denkt und handelt, ist das für ihn selbst in Wahrheit eine sehr große Behinderung, da er zu häufig nach diesen Ängsten lebt ... usw .... das Gleiche bei Depressionen .... da geht auch nicht mehr viel und sie stellt sich als große Behinderung für so Menschen heraus.
Ich fände es gut, wenn du dich mit deinem Lernvermögen mal von ganz anderen Seiten her betrachten wolltest. Mal einfach ohne Druck nur so für dich, dass du dazu mal mehr Informationen einholst.
Du kannst lernen, nur halt langsamer als andere. Welche Vorteile verschafft dir dies? Was kannst du damit durchsetzen, was sonst nicht ginge?
Ist Langsamkeit eine Behinderung? In unserer schnelllebigen Zeit schon, ja. aber muss sie für dich eine bleiben?
Solltest du weniger in der Regelschule als womöglich mehr in der Lebensschule lernen?
Solltest du deinen Blick mal weg von deiner angeblichen Lernbehinderung lenken, um deine Stärken erkennen zu können. Welche hast du? Sicherlich hast auch du Stärken und Talente. Welche?
Mir gefällt es nicht so gut, immer nur um deine Behinderung, um deine Schwäche zu kreisen, besser sollte man seine Aufmerksamkeit auf eigene Stärken und Talente lenken, um sie zu leben.
Zudem kann man eigene Schwächen zu seinen Stärken machen.
Bisher hast du es deiner Lernschwäche immer recht gemacht, bist auf sie eingegangen, wie wäre es, wenn du es mal deinen Stärken recht machen würdest? Denn jede Schwäche birgt das Potenzial der Stärke in sich.
Einige Herausforderungen hast du bereits in deinem Leben gemeistert, es geht also grundsätzlich. Sei weiterhin möglichst liebevoll und standhaft dir selbst ggü.
Schwächen bestimmen ja nicht gleich deine ganze Persönlichkeit, sie sind nur ein Teil von uns.
Was liegt dir sehr am Herzen? Welchen Beruf würdest du am liebsten ausüben? Dein Herz spricht vom Sinn deines Lebens. Wonach ist dir?
Unsere Aufmerksamkeit hat eine große Macht. Sie stärkt und lenkt.
Daher ist es sehr wichtig, eine klare Vorstellung von dem zu haben, was man wirklich will, was einem wirklich am Herzen liegt.
Nur mal so für dich, ohne Druck. Du musst ja nicht gleich eine Entscheidung treffen, aber dich selbst mit deinen Stärken, Talenten und Herzensbewegungen besser kennen lernen.
Also ich weiß es nicht, aber ich nenne es mal als Beispiel. Mal angenommen, du hast Fantasie und kannst gut Geschichten erzählen ... usw... und schreibst ganz gerne, dann könnte es sein, dass du als Autor erfolgreich sein kannst. Du könntest auch einen Ratgeber für andere Betroffene schreiben, weil du alles durchlaufen hast und viel Erfahrung gesammelt hast, um die andere recht froh wären. Auch andere Genres kannst du bedienen .... dann wäre deine Lernbehinderung irgendwie ausgeknockt und du könntest ein gutes Leben führen.
Mir geht es darum, den Blick mal von allen Schwächen zu nehmen, um zu sehen, dass dabei noch so unglaublich viele Möglichkeiten bleiben. Und dass du siehst, dass auch du Chancen hast, die du ergreifen kannst.
Gerne sollst du dich mit allem selbst besser kennen lernen und auch mal ertappen, Hauptsache ehrlich, denn dann kannst du alles für dich nutzen.
Wer bist du und was treibt dich an?
Ein Zugehörigkeitswunsch? Ein Leistungswunsch? Oder anderes?
Wie willst du dich im Leben ausdrücken?
Verbal, als Redner? Da wäre deine Langsamkeit ideal.
Schriftlich? Langsamkeit kein Problem.
Handwerklich? Ein schöner Handwerksberuf? Von Anfang an mit dem Chef ehrlich sein? Schlechtere Schulnoten als andere akzeptieren, sind ja nicht sooo wichtig. Hauptsache du könntest dein Handwerk gut. Damit wärest du ein sehr gefragter Mensch.
Hallo!
Ich denke es wäre Sinnvoll eine Ausbildung zu machen, egal ob du eine Lernbehinderung hast.
LG.
Die besondere Förderung hat dir bisher gut geholfen.
Ich würde die Chance auf eine geschützte Ausbildung an deiner Stelle annehmen.