Gerhard Richter "Birkenau" Interpretation?
Hallo, wie würdet ihr das Werk "Birkenau" von Gerhard Richter genauer interpretieren und deuten? Der Künstler selbst hat jede Aussage darüber verweigert. Ich habe schon eine eigene Interpretation, würde aber gerne noch andere Sichtweisen, unabhängig von meiner, betrachten können. Liebe Grüße :)
4 Antworten
der Artikel im Tagesspiegel ist sehr hilfreich. Hier gibt es noch ein Interview mit Richter in der FAZ. Die Idee dieser Bilder zu verstehen fällt leichter, wenn man seine Entwicklung verfolgt hat. Zunächst s/w-Ftos zu interpretieren, dann zu verwischen, dann zu abstrahieren. Ich möchte nicht wissen, was in ihm vorging, als er die alten KZ-Bilder, die diesen Bildern zugrunde liegen und eine eigene Geschichte haben, vor sich hatte und allmählich übermalte.
http://www.tagesspiegel.de/kultur/birkenau-von-gerhard-richter-der-blick-der-opfer/20276550.html
Ich kenne die Bilder noch nicht, finde aber den Artikel als Einführung recht hilfreich.
Der Sieg der Kunst und der das Leben überdauernden Schönheit über das Grauen.
danke. das sind ganz wunderbare Bilder. Bin froh, dass sie als abstrakte doch konkrete Mahnung im Reichstag hängen.
es kann noch einiges mehr dazu gesagt werden ... zB Richter hatte zur Bearbeitung des Themas ursprüglich fotorealistische Bilder auf die Leinwände gemalt, die er dann aber zu Abstrakten Bildern verarbeitete. Dies kann als eine Metapher interpretiert werden: Auch wenn wir als Betrachter im jeweiligen Jetzt die Vergangenheit nicht sehen (konkret erleben) können, liegt diese doch als (Vor)Geschichte unter aller Gegenwart und Zukunft.
Danke! Dass Richter Fotografien von Alberto Errera überpinselt hat, wusste ich bereits, aber die Metapher finde ich sehr schön gewählt :)
Meinste den Bilderzyklus... der ist doch grauenhaft langweilig...hätte der den nicht Birkenau sondern Autobahnkreuz genannt hätte ich damit nicht viel aber schon eher was anfangen können.
Nur weil der ein wirklich großer Künstler ist, finde ich dennoch sein Spätwerk nicht grade überzeugend. Auch sein hochgelobtes Domfenster ist eines der langweiligsten was ich gesehen habe.
Wenn man Langeweile zur Kunst erhebt, empfehle ich Jürgen Klaukes Formalisierung der Langeweile Zyklus
Nun ja, ich habe es mir als freiwilliges Referat ausgesucht. Ich finde seine Werke und Ideen grundsätzlich nicht schlecht und gut durchdacht, aber ich habe auch Kritik eingebracht und kann es verstehen, wenn jemand sagt, dass abstrakter Expressionismus mehr einer Schmiererei ähnelt :D
Auf dieser Seite findet man verschiedene Fotos der Werke:
Danke, das ist sehr schön gesagt! :)